Hockenheim. Sie übernimmt zwar ein Amt, das zum ersten Mal in Hockenheim vergeben wird, doch in ihrer Familie gibt es zumindest eine gewisse Erfahrung: Lara Rembert wird als erstes Hockenheimer Christkind am Freitag, 26. November, den Weihnachtsmarkt eröffnen. Doch ihr Bruder Julian (7) war im Krippenspiel schon als Einjähriger Christkind. Und ihre Mama Fasnachtsprinzessin. Da kann für die 17-Jährige ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Zumal Birgit Rechlin sagt: „Lara erfüllt alles, was wir uns von einem Hockenheimer Christkind wünschen.“
Die Geschäftsführerin des Hockenheimer Marketing-Vereins (HMV) hat als Organisatorin des Hockenheimer Advents das Ehrenamt der „himmlischen Repräsentantin“ ins Spiel gebracht. Schließlich ist Rechlin gebürtige Fränkin und seit ihrer Kindheit mit dem Nürnberger Christkind vertraut. Sie startete Anfang Oktober den Aufruf, mit dem sie Bewerberinnen suchte, die „herzlich, offen, aber auch spontan sein und Spaß am Umgang mit Menschen haben“ sollten.
Dabei sei der Marketing-Verein offen für alles und jeden gewesen, betont die Geschäftsführerin: „Wir haben kein blondes, blauäugiges Mädchen gesucht, auch Jungen oder Diverse hätten sich melden dürfen.“ Es sei um die inneren Werte und das Auftreten als Botschafterin der Rennstadt und ihres Weihnachtsmarkts gegangen.
Wichtig: Auf Menschen zugehen
Das Anforderungsprofil des Hockenheimer Christkinds beinhalte, dass „es“ auf Menschen zugehen kann, für Kinder und Ältere gleichermaßen zugänglich ist. Der Bezug zur Stadt sollte ebenfalls gegeben sein, ein „eingekauftes“ Christkind hätte nicht gepasst. Dass Lara nicht nur all das mitbringe, sondern auch noch sozial engagiert ist, ist für Birgit Rechlin besonders erfreulich.
Die junge Hockenheimerin ist seit ihrem zehnten Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr, inzwischen auch bei den Aktiven. Seit ihrer eigenen Konfirmation vor zwei Jahren als Teamerin neue Konfirmanden und absolviert seit 1. September eine Ausbildung zur Kinderpflegerin im Heinrich-Bossert-Kindergarten. Ihre Mutter Jenny war in der Kampagne 2001/2002 die „Luxina“ in Altlußheim.
Sie berichtet, dass Lara als Kind lange ans Christkind geglaubt hat – noch eine gute Voraussetzung, die künftige Rolle überzeugend auszufüllen. Die angehende Repräsentantin hat sich intensiv mit der Arbeit ihrer Nürnberger „Kollegin“ beschäftigt und deren Rede angeschaut. Vor einem Auftritt vor vielen Menschen sei ihr nicht bange, sagt sie. Immerhin hat sie selbst beim Krippenspiel mitgewirkt. Und als Kind den Plan gefasst, mit 18 Karnevalsprinzessin zu werden. Das kann sie ja an ihre Christkind-Amtszeit anschließen.
Die ist zunächst auf zwei Jahre festgelegt, doch abhängig von den Corona-bedingten Einsatzmöglichkeiten kann sich Birgit Rechlin vorstellen, dass ein weiteres Jahr angehängt werden könnte, sollte sich Lara ihrem Amt nicht so ausüben können, wie das ursprünglich geplant war. Was aus den angedachten Besuchen in Kindergärten und Altenheimen wird, hänge von der Ausbreitung der Infektionen ab, aktuell will der Verein das nicht forcieren.
Aber im kommenden Jahr hofft die HMV-Geschäftsführerin, dass das Christkind nicht nur in Hockenheim zum Einsatz kommt, sondern auch in der sächsischen Partnerstadt den Weihnachtsmarkt eröffnet und in den Nachbargemeinden Grüße ihrer Heimatstadt übermittelt. Am passenden Kleid aus weißem Samt mit vielen Sternen und Bordüren wird derzeit noch letzte Hand angelegt und die blonde Perücke ist bestellt. Bei ihrem ersten Auftritt am 26. November um 18.30 Uhr wird Lara von den Rennstadtprinzessinnen und der Weinprinzessin aus Duttweiler unterstützt.
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