Hockenheim. Brandgeruch liegt noch in der Luft an der Ecke Zähringerstraße/Wilhelm-Leuschner-Straße, wo am frühen Samstagmorgen ein Feuer ein Wohngebäude völlig zerstört hat (wir berichteten). Der Gehsteig vorm Haus ist abgesperrt mit rot-weißen Baken, das Hoftor ist polizeilich versiegelt, die Fenster sind mit Sperrholzplatten vernagelt. Das gleiche Bild bietet sich schräg gegenüber, wo ein leer stehendes Ladengeschäft Mitte Juni in Flammen gestanden hatte.
Der schwer an der Hand verletzte Feuerwehrmann, der noch am Samstag operiert wurde, kann im Lauf dieser Woche das Krankenhaus verlassen, sagte Kommandant Franz Sommer auf Anfrage unserer Zeitung. Er habe es selten erlebt, dass ein Haus in diesem Ausmaß in Vollbrand steht beim Eintreffen der Feuerwehr, sagt Sommer: „Wir hatten keine große Chance mehr zum Eingreifen.“ Das Gebäude sei nahezu ausgebrannt.
Am Montagvormittag trafen sich Vertreter der Stadtverwaltung und der Feuerwehr vor Ort zu einer Begehung. Dabei bestätigte sich, dass nicht nur das Brandgebäude selbst nicht mehr bewohnbar ist, auch in die Nachbarhäuser können die Bewohner nicht gleich wieder zurückkehren. Ins eine Gebäude ist laut Feuerwehrkommandant Sommer über den Boden Ruß eingedrungen, das andere wurde durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen.
Wie die städtische Pressestelle auf Anfrage mitteilt, müssen daher 13 Menschen vorübergehend untergebracht werden, da sie nicht während der gesamten Zeit der Sanierung im Hotel bleiben können, wo sie nach dem Brand die ersten Nächte verbrachten. Dafür müssten auch noch Verhandlungen mit der Versicherung abgewartet werden, was die Übernahme von Unterbringungskosten angeht.
Eine Familie privat untergebracht
Hier spielten die Ergebnisse der Untersuchung der Brandursache eine Rolle, die nach ersten Angaben in einem technischen Defekt eines Elektrogeräts liegen könnte. Inzwischen sei eine Familie privat untergekommen, um die anderen kümmere sich die Stadtverwaltung. Es gebe zwar keine leer stehenden städtischen Wohnungen, die kurzfristig verfügbar wären, doch der Neubau des Deutschen Roten Kreuzes im Auchtergrund habe Möglichkeiten geschaffen, Menschen ein Obdach zu geben, die ihre Wohnung verloren haben.
Nach dem verheerenden Feuer, das einen Großeinsatz zahlreicher benachbarter Wehren erforderlich machte, haben Nachbarn signalisiert, dass sie die betroffene Familie unterstützen möchten, die in Hockenheim bleiben möchte und hofft, eine andere Wohnung zu finden.
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