Hockenheim. Mit Blumen geschmückt stand es im Hof der Wache, direkt neben seinem Vorgänger, dem Löschfahrzeug LF 8/6, das mit der Feierstunde nach 26 Jahren Dienstzeit in den Ruhestand geschickt wurde. Ein schöner und auch emotionaler Anlass für die Kameraden der Hockenheimer Feuerwehr, die Stadtverwaltung und die Ehrengäste: Man freute sich über das neue Fahrzeug, das mit seiner neuen Technik für noch mehr Sicherheit für die Bevölkerung sorgt, jedoch sind auch die unzähligen Einsätze mit dem LF 8/6 in den Stadtgebieten und auf der Autobahn nicht vergessen.
Aber wie überall macht die Entwicklung der Technik auch im Bereich der Feuerwehr schnelle Fortschritte. Und auch die Beschaffung von Ersatzteilen für ein 26 Jahre altes Fahrzeug gestaltet sich äußerst schwierig, weshalb das LF 8/6 ersetzt werden musste.
Neues Löschfahrzeug für Freiwillige Feuerwehr Hockenheim: Langwierige Anschaffung
Dass die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges eine langwierige, vorausschauende und gute fachliche Planung erfordert, stellte Kommandant Daniel Ernst in seiner Rede deutlich heraus. „Die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges ist wie eine Schwangerschaft“, zitierte er aus einer Unterhaltung an der Landesfeuerwehrschule. Den „Beschaffungsprozess“ verglich er mit der „Zeugung“, wobei man auf die Empfängnisbereitschaft von Verwaltung und Gemeinderat hoffen muss – was jedoch im Jahr 2020 in Hockenheim mit voller Unterstützung geschah.
„Dann folgt der lange Weg der Entwicklung. Angefangen von konzeptionellen Überlegungen, über die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und der Beladungslisten, bis hin zur abschließenden Vergabe gilt es alle erforderlichen Parameter zu berücksichtigen, damit das neue Fahrzeug am Ende allen standortspezifischen Anforderungen entspricht“, erklärte Ernst. Dazu erfolgen „Kontrolluntersuchungen“ beim Rohbau des Fahrzeuges, der Abnahmebesprechungen und der anschließenden Unterweisung der Kameraden. Nach drei Jahren „Fahrzeugschwangerschaft“ konnten nun die Feuerwehr und auch die Stadt Hockenheim das neue Familienmitglied endlich feierlich begrüßen.
Das HLF 10 wird seine Einsatzschwerpunkte im Stadtgebiet und auf der Autobahn haben, denn es kann sowohl bei Bränden als auch bei Hilfeleistungs- und Gefahrguteinsätzen eingesetzt werden. Neben der herkömmlichen Beladung besitzt das HLF 10 einige Besonderheiten, so unter anderem eine Feuerlöschkreiselpumpe, einen Löschwasserbehälter mit 1600 Litern Wasser, eine Seilwinde, eine LED-Umfeldbeleuchtung, eine Heckabsicherung, einen Lichtmasten, eine Hygienewand und eine Einpersonenschlauchhaspel.
Neues Löschfahrzeug für Freiwillige Feuerwehr Hockenheim: Dank an Fahrzeugausschuss
Einen besonderen Dank sprach Daniel Ernst dem Fahrzeugausschuss mit Franz Sommer, Steffen Christ, Willi Achtstätter, Manfred Auer und Dieter Lunkewitz aus. Sie investierten viele Stunden ihrer Freizeit für die Planung und die Ausschreibung des HLF 10. Dies sei keine Selbstverständlichkeit, denn viele Feuerwehren übergeben diese Aufgaben einem externen Dienstleister, der dafür bezahlt werden muss. Diese Kosten wurden in Hockenheim gespart.
Diese und auch die vielen anderen wichtigen Tätigkeiten der Feuerwehr schätzte auch Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Er weiß das HLF 10 im Wert von 463 000 Euro bei der Hockenheimer Feuerwehr in guten Händen, denn die Kameraden wissen, wie sie Menschen mit diesem Fahrzeug effektiv helfen. Jedoch forderte er noch mehr finanzielle Unterstützung für die Kommunen, da auch für sie die Kosten überall erheblich steigen. Für das HLF 10 freuten sich Zeitler und Ernst über einen Zuschuss von 92 000 Euro. Erfreulich sei auch, dass man im Ganzen bei der Beschaffung noch 5000 Euro unter dem errechneten Budget lag. Der Oberbürgermeister dankte für die hervorragende Arbeit der Feuerwehr und wünschte allen Einsatzkräften, dass sie immer wieder gesund von ihren ehrenamtlichen Einsätzen zurückkehren mögen.
Neues Löschfahrzeug für Freiwillige Feuerwehr Hockenheim: Segnung durch Pfarrer
Im Namen der Feuerwehren des Unterkreises Schwetzingen überreichte Unterkreisführer Matthias Gerlach ein Präsent und beglückwünschte die Kommune und die Bürger zu dem neuen Rettungsfahrzeug. Ein Präsent erhielt die Feuerwehr auch von den Firmen Schlingmann und Bastian Feuerwehrtechnik aus den Händen von Mitarbeiter Matthias Grasse.
Damit das HLF 10 und seine Mannschaft immer effektive Hilfe leisten können und danach gesund nach Hause zurückkehren, sprachen die Pfarrer Christian Müller und Michael Dahlinger ein Gebet und segneten das Fahrzeug. Mit den Klängen der Stadtkapelle endete die Feierstunde und die vielen Gäste schauten sich das Fahrzeug im Anschluss ganz genau an.
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