Hockenheim. Großes „Schaulaufen“ an und in der Hockenheimer Stadthalle: Die Schulgemeinschaft der Theodor-Heuss-Realschule hat 112 Absolventen in feierlichem Rahmen die Abschlusszeugnisse verliehen und sie ins Leben entlassen. Elegant und stilvoll posierten so manche bereits vor Beginn der Veranstaltung vor der Fotowand im Foyer – zu Recht stolz auf das Geleistete.
91 Schüler erwarben ihren Realschulabschluss, den Hauptschulabschluss erlangten 21. Davon kamen 66 aus Hockenheim, 16 aus Reilingen, 20 aus den beiden Lußheimer Gemeinden und zehn aus dem Raum Schwetzingen/Oftersheim/ Ketsch.
Preise für herausragende Leistungen
„Theodor-Heuss-Preis“ für die Schulbeste: Hannah Wagner (Schnitt 1,5, 10 b), Klassenbeste 9 d (HSA): Beslira Miroci (2,2), 10 a: Kira Tischer (2,1), 10 b: Hannah Wagner (1,5), Klassenbeste 10 c: Dzhenifar Mihaylova, 10 d: Emin Tiryaki.
Preise für die besten Leistungen in den Fächern:
Gestiftet durch die VR-Bank Kur- und Rheinpfalz, Regionaldirektion Hockenheim Chemie Emin Tiryaki (10 d), Physik Julian Kief (10 a), Biologie Kira Tischer (10 a).
Gestiftet durch die Sparkasse Heidelberg, Filiale Hockenheim in Technik Janina Klee (10 b)
„Preis des Oberbürgermeisters“ in Gemeinschaftskunde: Dzhenifar Mihaylova (10 c).
Preis des Elternbeirats in Mathematik: Tessa Astor (10 b).
Preis des Freundeskreises Hockenheim-Commercy in Französisch: Sude Sönmez (10 d).
Preis Stiftung Bundespräsident Theodor Heuss in Geschichte: Emilia Piperno (10 b).
Preise der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Hockenheim in Religion: Hannah Wagner (10b, evangelisch) und Dan Mario Cocos (9 d, katholisch).
Weitere Fachpreise:
Deutsch: Sude Sönmez (10 d)
Englisch: Melvin Beste (10 b)
Alltagskultur, Ernähurng, Soziales (AES): Jean-Luca Kraminski (10 a)
Ethik: Dzhenifar Mihaylova (10 c)
Für musikalischen Pfeffer sorgte die in diesem Jahr neu formierte Schulband, die sich in Ehrung des vor einigen Jahren viel zu früh verstorbenen Englisch- und Musiklehrer „Mr. Pipe“ (Englisch für Herr Rohr) nennt. Mit „Believer“ von den Imagine Dragons, „Everybody“ von den Backstreet Boys oder „Still into you“ von Paramore brachte die junge Band unter Leitung von Daniel „Dougie“ Jasinski Schwung in die Bude. Vor allem die Sängerinnen Lara Maria Adams Silva, Diana Löfler (beide 5 b) und Tuka Abouchama (5 c) überzeugten mit ihren jungen Jahren auf der Bühne.
Die voll besetzte Stadthalle zeigte den Stellenwert, den eine Zeugnisübergabe hat. Zahlreiche Vertreter von Hockenheimer Institutionen waren gekommen und übergaben nicht nur Preise. Eine Überraschung für alle Absolventen gab es, die wieder vom Vorsitzenden des Hockenheimer Marketing-Vereins Richard Damian überbracht wurde. Als Anerkennung fürs Meistern der herausfordernden Prüfungen stiftete die regionale McDonalds-Gruppe von HMV-Mitglied Manfred Büch für alle eine Rennstadtkarte, die in einem von zahlreichen Hockenheimer Geschäften eingelöst werden kann.
Seitens der kommunalen Politik hoben Stadträte die Bedeutung der Zeugnisverleihung durch ihre Anwesenheit hervor. Neben Richard Zwick (SPD) war Oberbürgermeisterstellvertreter Adolf Härdle (Grüne) dabei, der in Vertretung des Stadtoberhaupts den „Preis des Oberbürgermeisters“ für die besten Leistungen in Gemeinschaftskunde an Dzhenifar Mihaylova (10c) überreichte.
Bestenpreis für Hannah Wagner aus Hockenheim
Als Schulbeste mit einem Gesamtschnitt von 1,5 und damit Empfängerin des „Theodor-Heuss-Schulpreises“ wurde Hannah Wagner (10 b) durch Margarita Bitter, Vizechefin des Freundeskreises, der den Bestenpreis stiftet, ausgezeichnet.
Mit einer besonderen Würdigung im Fach Geschichte würdigt die „Stiftung Bundespräsident Theodor Heuss“ jährlich das Historikerhobby ihres Namensgebers. Emilia Piperno (10 b) erhielt neben dem Preis auch die Einladung zu einer weiteren Ehrung der Stiftung nach Stuttgart, bei der weitere erfolgreiche Geschichtsschüler anderer Schulen, die nach dem ersten Bundespräsidenten benannt sind, geehrt werden.
Von der Sparkasse Heidelberg überreichte Tobias Trenz den Preis für die beste Leistung im Fach Technik und Albert Kneis als Vertreter des Freundeskreises Hockenheim-Commercy verlieh den Preis für die besten Leistungen in Französisch an Sude Sönmez (10 d). Die beste Leistung im Fach Mathematik von Tessa Astor (10 b) prämierte Elternbeiratsvorsitzende Michiku Riesz.
Riesz, deren Kinder nun beide an der THRS ihren Abschluss erworben haben und die damit als Elternvertreterin ausscheiden wird, richtete auch eigene persönliche Worte an die Abschlussschüler: „Lasst euch von niemandem sagen, was ihr nicht könnt.“ Was zähle, sei an sich zu glauben, für die eigenen Träume einzustehen, dafür zu arbeiten und diese dann zu leben. Diese Motivation nahmen die Abschlussklassen applaudierend an.
Bewegende Reden und kleine Abschiedszeremonien hatten auch die Klassen vorbereitet. So lobten beispielsweise Anna Pletneva und Rutkay Altun aus der 10 d: „Wir verlassen die Schule mit einem lachenden und einem weinenden Auge – ja, wir sind froh, die nicht immer einfache Zeit nun endlich geschafft zu haben, aber unsere Schule, unsere Klasse und unsere Lehrer haben auch eine Heimat geboten. Nun steht die Welt vor uns.“
Schüler aus Hockenheim dankt den Lehrern für Motivation
Auch in den anderen Klassen ließ sich diese Ambivalenz ausmachen: das Gefühl, nun eigenverantwortlich in der Welt und im Leben bestehen zu können, aber eben auch bestehen zu müssen. Es gelte zu verstehen, dass „wir nun nicht mehr rundum behütet sind“, formulierte es Melvin Beste aus der 10 b.
In kurzen Videofilmen flammten in Bildern schöne Erinnerungen auf und auch von den Lehrkräften verabschiedeten sich die Absolventen gebührend mit kleinen Aufmerksamkeiten . „Wir werden Ihren Unterricht, Ihre aufmunternden Worte und Ihre Motivation vermissen“, lauteten manche Abschiedsworte. Mit ihren Beiträgen unterstrichen die nun ehemaligen Heussianer, dass sie ganz im Sinne der alten Bezeichnung für den Schulabschluss „Mittlere Reife“ genau eine solche Reife erworben hatten. Alles in allem überwog natürlich die Freude und die gute Stimmung.
Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule: „Es liegt in eurer Hand“
Und wenn sich der eine oder die andere bei ihren Vorträgen Unterstützung durch die künstliche Intelligenz von ChatGPT geholt hatte, formulierte Schulleiterin Marion Marker-Schrotz – auch sie gab zu, ihre Einleitungsworte davon verfasst haben zu lassen – sei gerade das eine Chance: „Eurer Generation werden technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die es bis dahin noch nicht gab. Ihr werdet diese nicht nur erleben, sondern diese neuen Techniken benutzen lernen, ähnlich zu damals Auto oder Internet.“ Die Herausforderungen der Zukunft seien groß, aber sie sei sich sicher, dass auch diese bewältigbar seien. Offenheit für Neues biete dafür einen guten Ausgangspunkt.
Dabei sei es egal, wie die individuellen Lebenswege verlaufen. Ob direkt in die Ausbildung, auf einer beruflichen Schule, später mit Abi, Fachholschulreife oder Studium – jeder Weg halte Herausforderungen und Chancen gleichermaßen bereit, die man in weiten Teilen selbst bewältigen und gestalten könne: „Es liegt in eurer Hand.“
Großen Applaus mit freudigen und frohen Gesichtern gab es dann während der Zeugnisübergabe auf der Bühne. Und obwohl sie eben erst die Schule verlassen hatten, schmiedeten die Schüler im Nachgang bereits Pläne für das erste nachschulische Klassentreffen.
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