Hockenheim. Dass ein Pflegedienst sozial engagiert ist, klingt eigentlich selbstverständlich: Er kümmert sich unmittelbar um andere Menschen. Das Engagement von Junior und Sarah do Nascimento Tofahrn geht aber weit über das Berufliche hinaus. Das Ehepaar, das seit Anfang Februar mit seinem ambulanten Pflegedienst Encasa zugelassen ist, hat bereits 2018 ein Sozialprojekt in Brasilien gegründet, das 18 ältere Menschen in allen Lebenslagen unterstützt.
Das Projekt in Junior do Nascimento Tofahrns Heimat ist nicht das einzige Außergewöhnliche am neuen ambulanten Pflegedienst. Die beiden Gründer, die viel Erfahrung aus langjähriger Tätigkeit in der stationären Pflege bei Avendi in Ketsch mitbringen, haben ihren Dienst bewusst außerhalb des Stadtgebiets angesiedelt. „Der Fuhrpark eines Pflegediensts wächst schnell und wir wollten keinen Ärger mit der Nachbarschaft riskieren. Im Industriegebiet ist mehr Platz dafür.“ Darum ist ihr Stützpunkt in der Globus-Markthalle im Talhaus.
„Wir haben den Standort bei Globus nicht gezielt gesucht, es hat sich so ergeben, aber für uns ist es super“, sagt Junior Nascimento Tofahrn. Das große Besucheraufkommen sei sicher ein Vorteil. Bewusst bietet Encasa auch Bürozeiten samstags bis 13 Uhr: „Viele Menschen arbeiten die ganze Woche und haben keine Zeit für Infogespräche und Beratung.“
Teamgedanke steht ganz oben
Die Unternehmensgründer, die beide langjährige Erfahrung aus der Pflege mitbringen, legen großen Wert auf den Teamgedanken: „Wir wollen gemeinsam Lösungen für Herausforderungen finden, nicht Entscheidungen von oben bekannt geben“, sagt Sarah do Nascimento Tofahrn.
Dass der Pflegedienst von A bis Z ihr Projekt ist, zeigen die Geschäftsführer beispielsweise auch bei dessen Namen und Logo: „Wir wollten einen Namen, der eingängig ist, aber auch eine Bedeutung hat.“ Das Wort, eine Kombination aus Portugiesisch und Spanisch, bedeutet „Zu Hause“, wo die Dienstleistung erbracht wird. Das selbst entworfene Logo deutet einerseits einen Menschen an, der sich auf einen Stock stützt, andererseits ein Haus. Im Zentrum steht das Herz, um das sich schützende Hände legen: „Sicherheit und Fürsorge mit Herz“, erklärt die Geschäftsführerin.
Dass beide Führungskräfte in der Wohnbereichsleitung bei Avendi waren, acht und zehn Jahre dort in der Pflege tätig und sehr gut vernetzt sind, ist eine sehr gute Grundlage für den Start mit dem eigenen Dienst: „Wir sind sehr gut vorbereitet an diese Herausforderung gegangen“, sagt Junior Nascimento Tofahrn.
„Wir wollen alles langsam und organisiert angehen“, beschreibt das Ehepaar, das zwei Töchter hat, ihren Plan. 100 Klienten streben sie zum Jahresende an. Für ihr Team mussten sie keine Werbung machen, die Mitarbeiter seien auf sie zugekommen, als sie hörten, dass sie sich selbstständig machen. Zum modernen Image gehört, dass von Beginn an alles digitalisiert abläuft.
Encasa versorgt Klienten mit allen Pflegegraden im Bereich Hockenheim, Ketsch, Schwetzingen, Brühl und Plankstadt, ist aber für Anfragen aus anderen Orten offen, wenn es einzurichten ist. Bürozeiten sind Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr und 12.30 bis 16.30 Uhr sowie Mittwoch und Samstag 8 bis 13 Uhr oder nach Vereinbarung. Bei einem Tag der offenen Tür am Samstag, 25. Februar, von 10 bis 15 Uhr, stellt sich der Dienst persönlich vor.
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