Konzert

Pumpwerk: "Dougie and the Blind Brothers" lassen Elvis in Hockenheim leben

„Dougie and the Blind Brothers“ rocken das Hockenheimer Kulturzentrum. Im Repertoire: Energiegeladene Rockmusik und spezielle Neuinterpretationen. Mathias Lefkes lässt als Special Guest den „King“ auferstehen.

Von 
Marco Montalbano
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Damian Jasinksi am Bass (v. l.), Drummer Daniel Covic sowie Sänger und Gitarrist Daniel „Dougie“ Jasinski begeistern mit ihrer Band. © Montalbano

Hockenheim. Es war ein Heimspiel vom Feinsten: Mit „Dougie and the blind Brothers“ trat am Freitagabend eine „Band von hier“ auf, die es in sich hat und die schon längst auch überregional bekannt ist. Denn es ist diese spezielle Mischung aus ehrlichem, elektrisierendem Rock ’n’ Roll, Humor und speziellen Neuinterpretationen von bekannten Hits aus den 1960ern bis heute, die Sänger und Gitarrist Daniel „Dougie“ Jasinski, Bassist Damian Jasinski und Daniel Covic an den Drums so beliebt macht.

Die Lokalmatadoren, die in dieser Formation schon seit elf Jahren die Rennstadt und die Region rocken, gaben, so kann man zusammenfassend und frei angelehnt an Udo Lindenberg sagen, dem Publikum an diesem Abend die volle Dosis „Dougienium“. Sogar Elvis persönlich schaute als Gaststar vorbei, womit Interpret und Showman Matthias Lefkes bewies: Der „King“ lebt.

Die Band rockt das Publikum, das kräftig mit tanzt und singt. © Marco Montalbano

Gute Laune scheint bei „Dougie and the blind Brothers“-Auftritten Pflicht zu sein, was noch vor dem Eintritt in den Saal spürbar war. Denn alle, die wollten, erwartete als Begrüßung im Eingangsbereich ein originaler und nirgendwo sonst zu bekommender „Hockenheim-Shot“ aus Bechern, deren Aufdruck das Motto des Abends vorgab: „Feel good!“ Darin: speziell in „Dougies“ Auftrag gebrannter Obstler, rein aus Rennstadttrauben, wie der Bandleader später verriet.

Dougie und Band haben in Pumpwerk Überraschung fürs Publikum

Mit Songs wie „Black Velvet“ von Alannah Myles, Michael Jacksons „Black Or White“ mit einer Gitarre, die auf Speed zu sein schien – sehr zur Freude des Publikums – oder dem 4 Non Blondes-Kracher aus den 80ern „What’s Up“ in Reggae-Version begeisterte das Trio, sodass schon nach kurzer Zeit vor der Bühne getanzt und kräftig mitgesungen wurde. Es folgte die ganze musikalische Bandbreite mit Stücken von Lenny Kravitz über Ugly Kid Joe bis hin zu deutschsprachigen wie „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen.

Bemerkenswert: Selbst ein paar vereinzelte Miesepeter hatten sich das Konzert nicht entgehen lassen, die Bühne und Publikum kritisch vom Rand aus beobachteten, was die anderen 98 Prozent gutgelaunter Besucher in keiner Weise zu stören schien. Ebenfalls bemerkenswert: Auch sie konnten am Ende nicht anders, als mit dem Fuß im Takt zu widmen, wohl aufgrund der erstaunlichen Wirkung des bekannten „Dougie-Effekts“.

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Toll auch die Kommunikation der Band mit dem Publikum. „Wir haben eine Überraschung für euch“, kündigte der Leader kurz vor der ersten von zwei kleinen Pausen des rund vierstündigen Auftritts an. „Es ist Damian nackt, den wir nur noch schnell hinter der Bühne am ganzen Körper rasieren“, ergänzte er, gefolgt von Drummer Daniels Bemerkung: „Ja, aber schön glatt“. Doch Damian blieb verschont, denn es war Matthias Lefkes, der als Elvis mit Evergreens wie „Viva Las Vegas“ und dem „Jailhouse Rock“ gemeinsam mit der Band die Zuschauer mitriss. An diesem Abend ging niemand ohne beste Laune nach Hause, nach einem erfreulich langen Konzert, in dem die Band ihre Spielfreude bis zur letzten Minute bewies.

"Dougie and the Blind Brothers" und Pumpwerk Hockenheim: zu Freunden geworden

Die Hockenheimerin Michaela Adlon fand: „Einfach super! Die Jungs sorgen stets für riesige Stimmung.“ Immer wieder komme sie gern, auch zum Pumpwerk, an dem sie das vielseitige Programm schätze. Daniel „Dougie“ Jasinski erläuterte: „Wir überlegen uns immer, was wir selbst gerne sehen und hören würden, wenn wir unten im Zuschauerraum stünden“, und fasste mit einem Augenzwinkern zusammen: „Wir haben einfach Bock drauf!“

Pumpwerk-Chef Cihad Baz meinte lachend: „Die sind bei uns auf der Bühne groß geworden und daher quasi hier zu Hause. Ich erinnere mich noch, als sie – ganz am Anfang –bei uns für zwei Kisten Bier und eine Flasche Jackie gespielt haben.“ Er freue sich immer wieder, wenn er sie im Programm habe. „Inzwischen sind es gute Freunde“, verriet Baz weiter. Auch Michael Vollendorf, langjähriger und legendärer Kulturzentrums-Leiter und Vorgänger von Baz, hatte es sich nicht nehmen lassen, den Auftritt „seiner Jungs“ zu verfolgen – voller Stolz natürlich.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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