Schlüssel zur Weltliteratur

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Franz Anton Bankuti
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Über bekannte Autorinnen und Autoren wird hier in der Buchhandlung natürlich oft gesprochen und diskutiert, Übersetzerinnen und Übersetzer kennt man aber so gut wie gar nicht“, stellt Geneviève Gansler von der Hockenheimer Buchhandlung Gansler fest. Dabei sind es gerade sie, die Literatur international machen – ohne sie wäre „Weltliteratur“ genau genommen nur ein regionaler Begriff.

„Man muss schon so ehrlich sein und auch daran denken, dass wir es der Sprach- und Interpretationskunst von Übersetzerinnen und Übersetzern zu verdanken haben, dass wir verstehen und spüren können, wie andere Menschen, andere Völker denken und fühlen“, ergänzt Gansler. Immerhin könne man es als einen Lichtblick sehen, dass einzelne Verlage in letzter Zeit bereits auf dem Buchcover nicht nur den Namen des Autors, sondern auch den des Übersetzers abdrucken.

Heute ist der Internationale Tag des Übersetzens, der „Hieronymustag“, denn Kirchenvater Hieronymus gilt als der Schutzheilige der Übersetzer. Hieronymus ist im Jahr 420 im Bethlehem gestorben. Er war der Erste, der die Bibel aus dem Hebräischen und Griechischen ins damals üblichere Latein übersetzte.

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Etwa 40 Prozent aller belletristischen Neuerscheinungen sind Übersetzungen, allein 2016 wurden über 10 000 Werke ins Deutsche übertragen. Der Literaturübersetzer ist eher ein Zweitautor. 1954 wurde der „Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke“ gegründet. „Im Buchhandel wird die Tätigkeit dieses Verbandes sehr hoch geschätzt,“ informiert Buchhändlerin Gansler, „sie verdeutlicht immer wieder die Wertigkeit von Übersetzungen.“ Der Frauenanteil liegt bei etwa bei drei Viertel.

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