Motorsport

Titelkampf bei ADAC GT Masters entscheidet sich auf Hockenheimring

Spannung vor dem Saisonfinale mit favorisiertem Schweizer Raffaele Marciello sowie bei weiteren Rennserien am Wochenende.

Von 
Marcus Oehler
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Gut 550 PS stark: Die GT3-Sportwagen, die beim ADAC GT Masters (hier am Lausitzring 2022) an den Start gehen, repräsentieren sowohl fünf unterschiedliche Marken als auch verschiedene Fahrzeugkonzepte. © Gruppe C Photography

Hockenheim. Als letzte von mehreren spektakulären Großveranstaltungen des Jahres bildet das Finale des ADAC GT Masters den Abschluss einer spannenden, abwechslungsreichen Motorsport-Saison 2022 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Seit seiner ersten Austragung 2007 ist das ADAC GT Masters fixer Bestandteil und ein Höhepunkt im Programm der Traditionsrennstrecke. Vom 21. bis 23. Oktober feiert das ADAC GT Masters, das seit zwei Jahren den Status einer Internationalen Deutschen GT-Meisterschaft innehat, in Hockenheim ihr Saisonfinale, das in fast allen teilnehmenden Rennserien die Titelentscheidung bringen muss, heißt es in einer Pressemitteilung der Hockenheim-Ring GmbH.

Das ADAC GT Masters steht auch in diesem Jahr für spannenden Motorsport mit den gut 550 PS starken GT3-Sportwagen, Die fünf in Hockenheim am Start stehenden Marken repräsentieren auch verschiedene Fahrzeugkonzepte: der BMW M4 GT3 mit seinem 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbo als einziges aufgeladenes Triebwerk gegen den Audi R8 LMS und den Lamborghini Huracán GT3 mit 5,2-Liter-V10-Mittelmotoren, den Porsche 911 GT3-R mit 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer und schließlich den Mercedes-AMG GT3 mit seinem bulligen 6,3-Liter-V8-Triebwerk.

Hohe Ausgeglichenheit im Feld

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Hockenheim: ADAC GT Masters am Ring

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Diese Markenvielfalt stehe für viel Abwechslung und hohe Ausgeglichenheit im Feld. Das ADAC GT Masters ist laut Ring GmbH die einzige GT-Serie, die mit einem nachhaltigen Treibstoff fährt, der zu 50 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt ist.

Das Rennformat tut sein Übriges zur Unterhaltung der Zuschauer: Je zwei Piloten teilen sich ein Cockpit, wobei jeder von ihnen an einem der beiden Renntage das morgendliche Qualifikationstraining sowie den Startstint fährt. Beim Pflichtboxenstopp, der zwischen der 25. und 35. Rennminute erfolgen und bei dem zwischen Boxenein- und -ausfahrt mindestens 70 Sekunden vergehen müssen, kommt dann der jeweils zweite Fahrer zum Zuge. Reifenwechsel und Nachtanken sind in dieser Zeit nicht erlaubt, lediglich der Reifenluftdruck darf korrigiert und gegebenenfalls angepasst werden.

Die beste Ausgangsposition im Kampf um den Titel in der Internationalen Deutschen GT-Meisterschaft bringt Raffaele Marciello mit. Der in der Schweiz geborene und wohnhafte Italiener, der seit dieser Saison mit Schweizer Lizenz fährt, führt die Gesamtwertung im Mercedes-AMG GT3 des Mann-Filter- Teams Landgraf nach zwölf von 14 Wertungsläufen mit 179 Punkten an. An der Seite von insgesamt drei Teamkollegen (Jonathan Aberdein, Lorenzo Ferrari, Daniel Juncadella) hat Marciello in der bei Fans beliebten und bei Gegnern gefürchteten „Mamba“ zwar erst ein Rennen gewonnen, stand aber nicht weniger als achtmal auf dem Podest und hat nur einmal nicht gepunktet.

Was den vergleichsweise großen Abstand zu Christian Engelhart/Ayhancan Güven erklärt. Das deutsch-türkische Duo hat im Porsche des Teams Joos Sportwagentechnik ebenfalls einen Saisonsieg auf dem Konto, reist aber mit einem Rückstand von 42 Punkten auf Marciello an. Bei 56 maximal noch erreichbaren Zählern bedeutet das beim Finale: Volle Attacke ist das einzige Mittel, um den Schweizer an der Spitze womöglich noch abzufangen.

Nur noch mathematische Titelchancen, aber gute Aussichten auf die Vizemeisterschaft haben Jules Gounon/Fabian Schiller aus dem Mercedes-AMG-Team ZVO. Das französisch-deutsche Duo hat mehr Saisonsiege (drei) auf dem Konto als alle anderen Teams im Feld, musste in einigen anderen Rennen aber Rückschläge hinnehmen und liegt nun elf Punkte hinter Engelhart/Güven. Für einen Podestplatz und die Vizemeisterschaft sind Gounon und Schiller in Hockenheim aber ebenso gut wie der Spanier Albert Costa Balboa und der Brite Jack Aitken, die im Lamborghini von Emil Frey Racing in diesem Jahr bislang ein Rennen gewannen und nur einen Punkt hinter dem Mercedes-AMG-Duo liegen.

Gesamtticket für 40 Euro

Auch wenn das ADAC GT Masters die Hauptrolle beim großen Finale in Hockenheim spielt, sind es nicht zuletzt die spannenden Rahmenrennen, die das gesamte Rennwochenende für den Fan so attraktiv machen. Sowohl in der ADAC GT4 Germany mit den bis zu 500 PS starken, aber recht seriennahen GT-Rennern als auch im neuen Prototypen Cup Germany, einer neuen Serie für spektakuläre LMP3-Fahrzeug nach dem Vorbild der 24 Stunden von Le Mans, die erstmals in Hockenheim starten, sind die Titelentscheidungen noch nicht gefallen.

Dagegen stehen die Champions in der mit rund 350 PS starken Tourenwagen ausgetragenen ADAC TCR Germany (Martin Andersen) sowie im Porsche Carrera Cup Deutschland (Laurin Heinrich) mit dem 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup schon fest.

Schon ab 10 Euro kann am Freitag Rennluft geschnuppert werden. Die Tageskarten für Samstag und Sonntag kosten jeweils 25, das Weekend-Ticket (Freitag bis Sonntag) 40 Euro – jeweils mit Fahrerlagerzugang. Tickets sind erhältlich über www.adac.de/motorsport und www.hockenheimring.de, telefonisch über die Hotline 06205/95 02 22 oder die ADAC-Geschäftsstellen.

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