CDU-Stadtverband

Von Salz bis Chips – in Hockenheim wird alles eingedost

Auf 24 000 Quadratmetern produzieren im Hockenheimer Werk von Sonoco rund 200 Mitarbeiter über 220 Millionen Kombidosen pro Jahr, also Kartondosen mit Verschluss.

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mf
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Produktionsleiter Patrick Rebmann präsentiert ein Sortiment von Kombidosen. Andreas Sturm (4.v.l.), Stadträtin Bärbel Hesping, CDU-Kreisgeschäftsführerin Birgit Fritz, OB Marcus Zeitler und die anderen CDU-Mitglieder sind beeindruckt. © CDU

Hockenheim. „Absolut beeindruckend“ – so lauteten einige der Kommentare einer Besuchergruppe, die das Sonoco-Werk (ehemals Weidenhammer) in Hockenheim besuchen konnten. Gut versteckt am Ende der 1. Industriestraße im Industriegebiet beeindruckt das Werk schon allein aufgrund seiner Größenverhältnisse: Auf 24 000 Quadratmetern produzieren rund 200 Mitarbeiter über 220 Millionen Kombidosen pro Jahr, also Kartondosen mit Verschluss. Die Kundenliste liest sich wie das „who is who“ der Lebensmittelindustrie, darunter Nestlé, Kellog‘s und Ricola. Exklusiv in Hockenheim werden die Verpackungen für Mymuesli, Bad Reichenhaller Salz und für losen Tabak hergestellt.

Ende Juli hatte die Schule am Kraichbach (SAK) eine Bildungspartnerschaft unter anderem mit Sonoco gegründet, und dabei hatte Werkleiter Henrik Zeller den anwesenden Kommunalpolitikern eine Unternehmensbesichtigung angeboten. Ein Angebot, das CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs gerne annahm und innerhalb weniger Tage konnte mit der Personalverantwortlichen Lisa Wicher eine Betriebsbesichtigung organisiert werden. 20 Personen konnten daran teilnehmen, darunter auch der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm, Oberbürgermeister Marcus Zeitler sowie CDU-Kreisgeschäftsführerin Birgit Fritz.

Auf ein gutes Betriebsklima werde viel Wert gelegt, hob Henrik Zeller in seiner Einleitung hervor: „Unser Vorteil ist, dass wir gerade für die Menschen hier vor Ort einen kurzen Weg zur Arbeit bieten können. Eine niedrige Fluktuationsrate beweist die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter“, sagt er. Ab Sonntagabend um 22 Uhr bis Freitagnachmittag um 16 Uhr werde in drei Schichten produziert – eine Wochenendarbeit, wie in vielen produzierenden anderen Werken üblich, entfalle somit.

Ausbildung und Praktika

Die Ausbildung und die Qualifizierung der Mitarbeiter spielten eine große Rolle. Dazu Lisa Wicher: „Wir bieten Plätze für Industriekaufleute, Automatisierungstechniker und Industriemechaniker an.“ Darüber hinaus werden auch Praktikumsplätze ausgelobt, beispielsweise für die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse der Hockenheimer Schule am Kraichbach.

Produktionsleiter Patrick Rebmann übernahm anschließend die Führung durch die Produktionshalle. Dabei werden in zehn Produktionslinien Recyclingpapiere und ein Alupapierverbund als Barriere zu Rohren gewickelt, welche dann in meterlange Stücke getrennt werden. Diese werden in eigenen Etikettier-Maschinen beklebt und dann in einzelne Dosen geschnitten. 200 Dosen werden so Minute für Minute in einer einzigen Produktionslinie erzeugt und das weitgehend automatisiert. Gerade einmal zwischen drei und fünf Mitarbeiter sind je Produktionslinie notwendig – je weniger Mitarbeiter, desto höher ist der Automatisierungsgrad in einer Linie, hieß es in der CDU-Mitteilung.

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Alle Dosen würden dabei einer strengen und vollständig automatisierten Qualitätskontrolle unterzogen: Die Form und die Farbe sowie der Aufdruck müssen zu 100 Prozent den Kundenvorstellungen entsprechen. Anschließend werden die Dosen, wie von Geisterhand bewegt, von selbstfahrenden Robotern ins Lager transportiert, in dem bis zu vier Tagesproduktionen aufbewahrt werden können. Bis zu 40 Lastwagen sind Tag für Tag notwendig, um die Verpackungen zu Kunden zu bringen. Ein Schienentransport scheide aus, da die wenigsten Kunden einen Schienenanschluss hätten.

Trend geht zu Recycling

„Der Trend geht eindeutig weg von Kunststoff hin zu umweltfreundlicheren Verpackungen“, so Rebmann weiter. Entsprechend seien bereits heute alle Dosen aus Recyclingpapier hergestellt. Und über kurz oder lang werde es auch den Salzstreuer „treffen“: Heute noch aus Kunststoff, soll er bald durch ein umweltfreundlicheres Material ersetzt werden, war zu hören.

Die riesigen Dachflächen sind derzeit auch anderweitig ein Thema, nämlich zur Gewinnung von Solarenergie. Über eine Million Kilowattstunden ließen sich damit Jahr für Jahr erzeugen, wenn es denn die Infrastruktur hergibt – die ersten Gespräche mit den Hockenheimer Stadtwerken laufen bereits.

Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer zum Abschluss der Führung: „Einzigartig – und das bei uns in Hockenheim“, fasste Bärbel Hesping ihre Eindrücke zusammen. Auch Thorsten Völlmer, seines Zeichens Betriebsleiter der Firma Schaumaplast, zeigte sich begeistert. Ein großer Applaus und ein Präsent waren der Dank der CDU-Verantwortlichen für die Betriebsbesichtigung bei Sonoco.

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