CDU-Ortsverband

Was Shakespeares Hamlet mit Scholz verbindet

Poetischer Frühjahrsempfang mit Landtagsabgeordnetem Andreas Sturm

Von 
zg/pst
Lesedauer: 

Zum Frühjahrsempfang der Hockenheimer Christdemokraten im Stadthallenrestaurant „Rondeau“ begrüßte der CDU-Vorsitzende Patrick Stypa viele Gäste. Der Empfang sollte unterhaltsam, informativ und abwechslungsreich zugleich sein. Während Stypa und CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Fuchs über die politische Arbeit vor Ort informierten, unterhielt der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm die Gäste: Er ging auf William Shakespeares Leben und Werk ein und zog interessante Vergleiche zwischen diesen und der heutigen Politik.

Stypa blickte zurück auf die Arbeit des Stadtverbands Hockenheim 2022: „Als Lokalpolitiker können wir direkt vor Ort die Wahrnehmung von Politik prägend gestalten.“ Deswegen habe die CDU im zurückliegenden Jahr jeden Monat ein bis zwei Veranstaltungen durchgeführt und dabei vielfältige Aspekte beleuchtet – seien es gesellschaftspolitische, wirtschaftliche oder ökologische Hintergründe. „Uns ist die Breite an Themen wichtig, weil Wirtschafts-, Gesellschafts- und Umweltpolitik wie Zahnräder ineinander greifen“, so Stypa.

Die CDU-Forderung nach einem Jahrzehnt der Investitionen in die schulische Infrastruktur unterstrich erneut Markus Fuchs. Vieles sei bereits erreicht worden, doch das größte Projekt – der Neubau der Realschule – stehe noch aus. „Auch wenn sich im aktuellen Haushalt der Neubau finanziell noch nicht darstellen lässt, so bin ich recht zuversichtlich, dass es gelingen wird. Es wird allerdings eine Herkulesaufgabe werden“, sagte Fuchs.

Mehr zum Thema

CDU-Ortsverband

Angebot erhalten

Veröffentlicht
Von
Marcus Oehler
Mehr erfahren
Landtag

Hockenheimer Abgeordneter Sturm: „Kinderarmut ist Familienarmut“

Veröffentlicht
Von
Michael Busse
Mehr erfahren
Kolpingfamilie

Auf den Spuren eines Heiligen: Pilgerreise von Markus Fuchs aus Hockenheim auf dem Franziskusweg

Veröffentlicht
Von
Markus Fuchs
Mehr erfahren

Eine weitere Herausforderung sei die stetig steigende Nachfrage nach Wohnraum, die im Widerspruch zu Forderungen nach mehr Klima- und Landschaftsschutz stehe. Eine bauliche Erweiterung Hockenheims nach außen sei wegen der Haubenlerchenvorkommen schwierig, von einer weiteren Verdichtung der Innenstadt warnten Klimaschützer. Die Folgen: „Seit Jahren ziehen viele vor allem junge Familien weg, da sie in Hockenheim keinen Bauplatz bekommen. Gleichzeitig steigen die Mietpreise stetig an.“ Der bundesweite Einbruch im Wohnungsneubau und steigende Flüchtlingszahlen erschwerten die Lage weiterhin.

Dichtung in krisenreicher Zeit

Umrahmt wurden diese Informationen vom CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm mit einem Blick auf William Shakespeare und dessen Werke. Shakespeare, der 1564 geboren wurde, sei in einer bewegten Zeit mit zahlreichen Krisen aufgewachsen: Während die Pest mancherorts bis zu 40 Prozent der Bevölkerung dahingerafft hätte, habe eine Hungerkrise geherrscht, begleitet vom Versuch der Spanier, 1588 England zu erobern, und der Gründung der Anglikanischen Kirche, die England zusätzlich vom europäischen Festland isolierte. Auch heute herrschten zahlreiche Krisen, die nahezu alle menschengemacht seien.

Shakespeares Werke seien deshalb so aktuell, weil sie nicht nur Krisen, sondern auch die negativen Facetten der menschlichen Natur aufgriffen, die sich leider bis heute kaum verändert hätten. Auch die damals herrschenden Machtmechanismen ließen sich in die heutige Zeit übertragen.

Konkret wurde Sturm mit Hamlet: „Hamlets Grundproblem war, dass er nicht agierte, sondern stets nur reagierte. Hamlets Zögern und Zaudern waren somit der eigentliche Grund seiner Tragödie.“ Auch die Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz zeichne sich dadurch aus: Einerseits wolle er keine Alleingänge, andererseits werde er gerade durch sein Zögern zum Handeln gezwungen, um nicht allein dazustehen. Ein Zitat aus Shakespeares Schauspiel „König Lear“ lasse sich auf das (ehemalige) Regierungskabinett übertragen: „Was List verborgen, wird ans Licht gebracht, wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.“ Dieses Zitat wecke Erinnerungen an die ehemalige Familien- und Verteidigungsministerin Anne Spiegel und Christine Lambrecht.

Mit viel schauspielerischem Talent ließ Sturm den offiziellen Teil des Empfangs ausklingen, indem er ein Sonett Shakespeares nicht nur in der englischen Originalfassung und deutschen Übersetzung, sondern auch in einer kurpfälzischen Version vortrug. zg/pst

Copyright © 2025 Hockenheimer Tageszeitung