Hockenheim. Das Schaf Henrietta ist am schwersten zu finden. Da sind Lina und Len einer Meinung. Warum das so ist, kann Traudel Dehoust sich nicht erklären: „Wir verstecken die Tiere nicht mit Absicht extra schwer oder leicht. Aber das Schaf können viele nicht finden.“ Nicht einmal Dehoust selbst. Obwohl sie das Maislabyrinth in Hockenheim schon seit über 20 Jahren selbst entwirft, fällt ihr die Orientierung darin dennoch schwer.
Jedes Jahr aufs Neue lassen die beiden sich Wege und Muster für das Maislabyrinth in der Seewaldsiedlung einfallen. „Mein Mann liefert die Ideen und ich setze es um, zeichne die Struktur auf ein Blatt Papier.“ Nach Lust und Laune lässt sich der Irrweg aber nicht gestalten. „Die Wege müssen genügend Abstand voneinander und vom Rand des Feldes haben.“ Im letzten Jahr bestand das Labyrinth aus verschieden großen Schlingen und Kreisen, diesmal wurden die Formen viereckig und ein Schriftzug hereingemäht.
Wie heißen die sechs?
Was Jahr für Jahr gleich bleibt, ist das Suchspiel für die Besucher. Sechs Tiere, die als Holzfiguren quer auf dem Irrweg verteilt sind, gilt es zu finden und deren Namen auf den liebevoll gestalteten Eintrittskarten zu notieren.
Wie viel Zeit die Besucher benötigen, um den Rätselspaß zu lösen, schwanke laut Dehoust zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Und tatsächlich sind am diesem Nachmittag alle Geschwindigkeiten vertreten. Emily aus Altlußheim etwa hat gemeinsam mit Vater Ronny zwei Stunden gebraucht, um Schwein, Kuh, Huhn, Hund, Pferd und Schaf zu finden. Sie seien zwischenzeitlich aber zufällig am Ausgang vorbeigekommen und hätten bei der Hitze eine kurze Pause eingelegt. Obendrein seien sie zum ersten Mal da, wie der Vater erzählt. In der der Hälfte der Zeit hat Len aus Altrip alle sechs Tiere ausfindig gemacht. „Wir sind schon das dritte Jahr in Folge hier“, gibt Mutter Sandra den Vorteil aber zu. Rekordhalterin an diesem Tag ist Lina, die den Zettel schon nach 45 Minuten befüllt hat. Im Vorjahr hätte es deutlich länger gedauert, „weil es nach dem vielen Regen sehr matschig war“, schildert Nina Lieb aus Ludwigshafen, die mit Lina den Irrweg beschritten hat.
Im Spätsommer letzten Jahres hätte das Labyrinth stark unter dem vielen Regen gelitten, sagt Traudel Dehoust. Wegen des großen Aufwands, den sie jährlich für das Mähen betreiben, sei das sehr schade.
Infos
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr.
Preise: Kinder ab drei Jahren 3 Euro, Besucher ab 14 Jahren 4 Euro.
Kontakt: Telefon 06205/56 55 oder per E-Mail an traudeldehoust@gmx.de.
Infos: www.maislabyrinthhockenheim.de. nl
So beginnt die Arbeit bereits frühzeitig bei der gründlichen Bearbeitung des Bodens. Im Juni wurde das drei Hektar große Feld nach GPS-Koordinaten gemäht. „Das ist eine enorme Arbeitserleichterung. Davor haben wir das noch händisch ausgemessen und mit Pfählen markiert.“ Was früher eine Woche Arbeit gekostet hat, kann dank moderner Technik inzwischen in rund vier Stunden umgesetzt werden. Im Anschluss an das Mähen wird der Mais beregnet, die Wege verbreitert und die Strohballen schon einmal in der richtigen Position platziert, damit sie abschließend – etwa zwei Wochen vor Eröffnung – nur noch ausgerollt werden müssen.
Zusätzlich zu den Holztieren befinden sich im Maisfeld mehrere Infotafeln, die sich jährlich wechselnden Themen widmen und im Idealfall einen Lerneffekt haben sollen: „Ich wähle immer einen Aspekt aus der Landwirtschaft, damit man vielleicht etwas mitnimmt.“ Dieses Mal wird die Bedeutung des Bodens behandelt.
Wer alle Infos aufgesagt, Holzfiguren aufgesucht und natürlich den Ausgang gefunden hat, der wird abschließend mit echten Tieren belohnt. Denn auf dem Hof der Dehousts kann den Rindern und Schweinen ein Besuch abgestattet werden.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-wer-findet-die-tiere-im-hockenheimer-maislabyrinth-_arid,2116931.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html