Verwaltungsgemeinschaft. In Hockenheim und den Horan-Gemeinden ist es vergleichsweise still, wenn es um das Thema Ausbau von Windenergie geht. Während im nahen und weiter entfernten Umland bereits konkrete Planungen zum Bau von Windparks vorliegen, gibt es hier keine Absichtserklärung für eine solche Planung, teilen die Grünen in einer Presseerklärung mit.
Doch Informationsveranstaltungen für Bürger zu Windenergieparks in Römerberg, Lußhardt und Schefflenz/Adelsheim würden darauf aufmerksam machen, dass hier mit 22 Windrädern der größte Windpark Baden-Württembergs entstehen soll. Die Botschaft sei eindeutig: Die Energiewende sei notwendig, müsse so schnell wie möglich angesichts des Klimawandels erfolgen und die Kommunen würden darüber hinaus vom Land Baden-Württemberg unterstützt.
Um sich ein Bild über die Möglichkeiten von Windenergieparks zu machen, hat der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen unter anderem die Informationsveranstaltung zum Ausbau der Windenergieanlagen des rheinland-pfälzischen Nachbarn und Vorzeigeprojektes in Römerberg besucht. Stadtwerke, Bürgermeister der Gemeinden und die Betreibergesellschaft ziehen hier an einem Strang und beantworteten in einer beeindruckenden gemeinsamen Haltung für das Klima auch kritischen Fragen der anwesenden Bürger, heißt es in der Mitteilung der Grünen.
Die Vertreter des grünen Ortsverbandes kamen nach der offiziellen Veranstaltung ins Gespräch mit dem Leiter der Stadtwerke Speyer, Wolfgang Bühring, dem Bürgermeister der Gemeinde Matthias Hoffmann und dem Kooperationspartner, der die Windanlagen produziert. Für Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, ist klar: „Wir wollen unabhängig werden“, markierte sie das gemeinsame Ziel für ihre Stadt und die umliegenden Gemeinden. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wollen die Stadtwerke Speyer ihren Beitrag dazu leisten, weshalb ab dem Sommer 2024 auf Römerberger Gemarkung ein Windpark mit fünf Windenergieanlagen entstehen soll.
Schonung der Landwirtschaft
Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass es mit Windrädern auch möglich sei, einen schonenden Umgang mit landwirtschaftlichem Gelände und Wäldern zu erzielen. „Denn dieses ist für uns Grüne eine wichtige Frage bei diesem Thema. Unsere Partei setzt sich wie keine andere sowohl für den Natur- und Umweltschutz wie auch für den Klimaschutz ein“, machte der Ortsverein im Gespräch deutlich.
Auf Hockenheimer Gemarkung gibt es nach dem aktuellen Windatlas Baden-Württemberg im Bereich des Hockenheimrings eine für die Windkraft geeignete Fläche. Die Planhinweiskarte des Verbands Region Rhein-Neckar zeigt auch auf der über 7024 Hektar umfassenden Gemarkungsfläche der Horan-Gemeinden weitere raumverträgliche Standorte für Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf. Die Arbeit von Projektierern soll dadurch erleichtert werden – auch, um das Zwei-Prozent-Flächenziel in Baden-Württemberg erreichen zu können. Es gelte also auch in der Metropolregion, den Ausbau von Photovoltaik und Windenergie voranzubringen, so die Grünen.
Es gebe Möglichkeiten der Unterstützung durch das Land, damit auch die Kommunen davon profitieren könnten. Kommunen könnten bei Windrädern auf eigenen Flächen mit Pachteinnahmen von bis zu 100 000 Euro pro Jahr rechnen, so die Grünen. Damit werde die Windkraft als ein attraktives Modell gewertet, um die Haushaltsmittel zu stärken.
Pfälzer Kommunen einladen
Es sei zu erwarten, dass bei der nächsten Sitzung des gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Horan die Biotopvernetzungskonzeption verabschiedet werde. „Seit dem am 19. März 2014 erteilten Auftrag sind dann acht Jahre und sieben Monate ins Land gegangen“, so die Grünen.
„Es wird Zeit, dass wir uns auch in den Horan-Gemeinden mit dem Thema Ausbau von Windkraftanlagen beschäftigen. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der Bau auch hier möglich ist. Voraussetzung dafür ist allerdings der politische Wille“, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen weiter.
Die aus dem Jahr 2014 stammende Flächenpotenzialanalyse für die Windkraftnutzung in der Verwaltungsgemeinschaft sei zu überarbeiten und zu aktualisieren. „Es ist zu überlegen den Leiter der Stadtwerke Speyer und den Bürgermeister aus Römerberg zu einem Austausch einzuladen“, stellt der Ortsverband abschließend fest. zg
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