Ketsch. So langsam kann man die Ausmaße erkennen: Der neue „Grüne Pausenhof“ der Alten Schule nimmt Gestalt an und soll zeitgleich mit der Einweihung des Erweiterungsbaus Anfang Juli fertig sein. Dann werden die Schüler nicht nur große Rasenflächen zum Toben vorfinden, sondern auch wieder einen richtigen Bolzplatz.
„Der wurde natürlich ganz besonders vermisst, trotz der provisorischen Lösung auf dem Rathaus-Parkplatz“, erklärt Petra Brandenburger vom Bauamt der Gemeinde schmunzelnd. „Auf dem neuen Spielfeld wird es richtige Tore geben und genug Platz, damit die Kinder sich hier in den Pausen auspowern können. Zwei lange Sitzreihen und insgesamt 23 zusätzliche Bäume werden gleichzeitig zum Ausruhen im Schatten einladen.“
Alte Schule in Ketsch bekommt "grünen Pausenhof": Trockenresistent und schattig
Ein wenig werden die Schüler der Natur allerdings noch Zeit geben müssen – die frisch gepflanzten Bäume sind noch recht klein und müssen erst richtig anwachsen. Doch neun von ihnen sind von einer ganz besonderen Art: Amberbäume, die nicht nur besonders gut mit Trockenphasen umgehen können, sondern sich auch zu einem Schattendach formen lassen. „Darauf haben wir bei der Auswahl besonders geachtet, ebenso wie auf die passende Ergänzung durch ein sogenanntes Präriebeet mit klimaresistenten Stauden“, berichtet der Oftersheimer Architekt Tobias Maier, der nicht nur für den Schulanbau, sondern auch für den dahinterliegenden neuen Außenbereich verantwortlich ist.
Dank der großen Rasenflächen werde außerdem möglichst wenig Fläche versiegelt. „Und trotzdem kann die Fläche genutzt werden, das ist bei einem Pausenhof natürlich trotz aller Naturschutzgedanken ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt“, betont Maier. Im Gegensatz zur vorherigen Nutzung – hier stand ursprünglich die weithin sichtbare Tabakscheune sowie das dazugehörige Wohnhaus samt versiegeltem Innenhof – seien diese Bemühungen eine deutliche Verbesserung.
Noch in dieser Woche soll laut den Planungen der Erdaushub auf dem künftigen Spielfeld abtransportiert werden, dann kann es mit der Umsetzung der Pläne weitergehen. „Außerdem entstehen an der Hockenheimer Straße zusätzliche Parkplätze, für deren Pflasterung wir alte Steine vom Gelände verwenden. Mit einem Ballfangzaun wird der Pausenhof dann Richtung Straße abgeschlossen“, erklärt Melanie Dosch vom Bauamt, die zusammen mit Petra Brandenburger das Projekt seit den ersten Planungen begleitet hat. „Wir sind wirklich sehr zufrieden, hier ist alles rund gelaufen“, freuen sich die beiden Damen vom Bauamt.
Und auch Architekt Tobias Maier verweist mit ein wenig Stolz auf die Fakten: Der Anbau ist nahezu fertig – vier Wochen früher als ursprünglich geplant. „Und bei den Kosten sind wir im Budget geblieben, trotz aller Krisen und Preissteigerungen in den letzten Monaten und Jahren“, sagt Tobias Maier.
Alte Schule in Ketsch bekommt "grünen Pausenhof": Nisthilfen für Fledermäuse
Rund 3,1 Millionen Euro kostet die Erweiterung der Alten Schule um acht Klassenzimmer, wobei die Gemeinde immerhin einen Zuschuss des Landes in Höhe von 429 000 Euro erhält (wir berichteten). Die neue Außenanlage schlägt wiederum mit rund 330 000 Euro zu Buche, worin allerdings auch die Begrünung der Nord- und der Südfront des Anbaus enthalten ist.
„Dort werden wir noch Kletterpflanzen wachsen lassen. Die Gestelle sind bereits angebracht –ebenso wie die Nisthilfen für die Fledermäuse, die ja zuvor in der alten Tabakscheune gesiedelt hatten“, sagt Petra Brandenburger. Extra nach unten ausgerichtete Außenlampen sollen den geschützten Tieren zusätzlich eine angenehme neue Wohnumgebung schaffen.
Im Inneren des neuen Anbaus ist ebenfalls fast alles fertig. Lediglich die Schlösser für die Raumtüren fehlen noch. „Wir haben aber schon die Möbel aufgebaut und die Technik installiert, der Betrieb kann also bald losgehen“, sagt Melanie Dosch. Vermutlich noch zum Ende des laufenden Schuljahres würden die ersten Klassen umziehen, was natürlich noch einmal ein logistischer Aufwand für die Schule sei.
„Aber die modernen und großen Klassenzimmer sowie die zusätzliche Außenfläche sind dann sicherlich eine schöne Belohnung für diese letzten Mühen“, freut sich Petra Brandenburger.
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