Engagement

72-Stunden-Aktion in Ketsch: Fünf Bäume und eine Wandverkleidung

Pfadfinder, Ministranten und Kolping-Jugend beteiligen sich unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ an der Aktion und tun im Freibad etwas Gutes.

Von 
Caroline Scholl
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Erst abschleifen, dann streichen. Die Ketscher Jugendlichen bereiten während der 72-Stunden-Aktion eine Wandverkleidung vor, die bald im Schwimmbad zu sehen sein wird. © SCHOLL

Ketsch. Es sei in Ketsch die mittlerweile dritte 72-Stunden-Aktion, lassen die älteren Ketscher Pfadfinder wissen. Das bedeutet, dass die Jugend der Enderlegemeinde seit Anfang an dabei ist, wenn es gilt, sich in diesem Format zu engagieren. Bundesweit fand in diesem Jahr nach 2013 und 2019 die 72-Stunden Aktion wieder statt. Zuletzt beteiligten sich Ketscher in gleicher Konstellation, nämlich gemeinsam mit der Kolping-Jugend und den Ministranten an der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) initiierten Sozialaktion.

In 72 Stunden, so das erklärte Ziel für alle, sollen Projekte umgesetzt werden, die die Welt ein Stückchen besser machen. Dabei können die gewählten Projekte interreligiös, politisch, ökologisch oder international ausgerichtet sein, lässt sich auf dem Aktionsflyer nachlesen. Dieser gemeinsame „Einsatz für andere mit anderen“ sei dabei das Wesentliche der Aktion.

„Wir haben uns überlegt, gemeinsam eine Wand im Freibad, die mittlerweile renovierungsbedürftig ist, zu gestalten und zusätzlich werden noch fünf neue Bäume im Freibad gepflanzt“, berichtet Malte Janson von den Pfadfindern Ketsch.

Ketsch unterstützt die helfenden Jugendlichen

Insgesamt hatten rund 40 Ketscher Jugendliche die Beteiligung an der Aktion zugesagt, die am 18. April um 17.07 Uhr deutschlandweit startete. Die Gruppe aus Ketsch ist eine von 2700 Gruppierungen im Bundesgebiet, die in eigenen oder zugeteilten Projekten etwas bewegen. „Seitens der Gemeinde haben wir die 72-Stunden-Aktion natürlich gerne unterstützt, denn wenn sich junge Menschen für eine gute Sache engagieren, ist dies für alle wertvoll“, führt Bürgermeister Timo Wangler aus. „Als die Idee aufkam, Bäume zu pflanzen, haben wir uns intern mit unserem Umweltbeauftragten Dominique Stang und mit unserer Klimaschutzmanagerin Julia Berberig abgestimmt und entschieden, dass fünf verschieden besonders klimaresistente Bäume gepflanzt werden, auch um zu beobachten, wie diese sich in Zukunft entwickeln. Klimaresistent halten diese Bäume Hitze gut aus und gedeihen auch mit wenig Wasser.“

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So dürfen sich die Gäste des Freibades künftig an einer Zelkowe, einem Schnurbaum, einer Linde, einem Zürgelbaum und an einer Hopfenbuche erfreuen, wie Dominique Stang beim Besuch unserer Zeitung im Aktionszeitraum bestätigt. Dabei sind die Jugendlichen nicht nur beim Einpflanzen aktiv, sondern trotz regnerischem Wetter mit vollem Einsatz dabei, wenn es um das Schleifen und Vorbereiten der Wandverkleidung geht, die zukünftig seitlich des Sportbeckens im Schwimmbad zu sehen sein wird. „Alle Materialien für das Wandprojekt hat ein ehemaliger Pfadfinder, Joscha Ziegler, gesponsert, der im familieneigenen Malerbetrieb tätig ist und uns auch fachlich anleitet“, ergänzt Malte Janson.

Ketscher Metzger und Lebensmittelgeschäfte beteiligen sich

Gemeinsam haben die Pfadfinder, Ministranten und die Kolping Jugend außerdem für den Aktionszeitraum das katholische Pfarrheim bezogen, wo alle gemeinsam übernachten. „Sehr dankbar sind wir den ortsansässigen Metzgereien und Lebensmittelhändlern, die uns essenstechnisch versorgen und natürlich auch Marianne Faulhaber von der Kolpingsfamilie, die diese Versorgung für uns organisiert hat“, freuen sich die Jugendlichen.

Lagerfeuerromantik mit Gitarrenmusik und gemeinsamem Gesang gehört ebenso zu diesem Wochenende und alles ist auf dem Freibadgelände bestens vorbereitet, schließlich gehe es bei dem Projekt ebenso darum, den Gemeinschaftssinn unter den Jugendlichen zu stärken. „Wir möchten auf alle Fälle beide Projekte, das Baumpflanzen und die Wandgestaltung bis Sonntag um 17.07 Uhr fertig bekommen, notfalls legen die Älteren in den Regenpausen auch mal einen Spätdienst ein, denn gerade bei der Wandgestaltung müssen wir diese Phasen, wenn nichts nass wird, nutzen“, lachte Malte und seine Pfadfinderfreunde stimmten ihm zu.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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