Oftersheim. Fast hätte das Aprilwetter, das die vergangenen Tage insbesondere für beeindruckenden Niederschlag gesorgt hat, der 72-Stunden-Aktion in Oftersheim einen Strich durch die Rechnung gemacht – aber eben nur fast. Kurz vor dem Sommertagszug am Sonntag gab es die offizielle Enthüllung des bei der Aktion entstandenen Graffitikunstwerks, das am evangelischen Gemeindehaus ein Zeichen für den Frieden setzen soll. Entstanden ist es aus einer Kooperation des Jugendreferats, der evangelischen Kirchengemeinde Oftersheim und des Jugendzentrums. Unter Anleitung des Graffitikünstlers Michael Vogt – auch genannt – „M.one“ verewigten sich neun Teilnehmer der Kirchengemeinde und sechs aus dem Umfeld des Jugendzentrums im Alter wischen elf und 21 Jahren an der Wand hin zur Eichendorffstraße.
Los ging es am Donnerstag. Während eine Gruppe um Eva Leibig vom Jugendzentrum fleißig Kuchen backte, dessen Verkauf die Aktion finanziell unterstützen sollte, war ein andere Teil bei einer Auftaktveranstaltung in Wiesloch. Mit der Menge an gespendeten Backartikel zeigten sich die Organisatoren zufrieden. Zum Glück, denn ab 10 Uhr am Freitag hieß es weiter- und fertigbacken. Von 14 bis 17 Uhr fand der Kuchenverkauf in der Holzhütte auf dem Hof der Friedrich-Ebert-Schule statt – „bei übelstem Regen und Hagel“, wie Jugendreferent Sebastian Längerer berichtet.
Doch es lohnte sich: 330 Euro kamen zusammen. Im Trockenen entwarf derweil die andere Gruppe das Graffiti nach eigenen Vorstellungen in Originalgröße – immerhin sechs mal zweieinhalb Meter. Doch nach einem gemeinsamen Abendessen war frühzeitig Feierabend: Sturzbachartiger Regen verhinderte weitere Arbeiten am Graffiti oder am Lerninput und so geht ein sicherer Heimweg für die Beteiligten vor.
Ab neun Uhr am Samstag begannen schließlich die Vorbereitungen für das Graffiti mit fachkundigem Rat von Michael Vogt, der die Jugendlichen einwies und den Entwurf abnahm. Nach Streicharbeiten wurde erst der Maueraufriss gesprüht, dann das Graffiti mit dem Regenbogenfluss. Es folgten Detailarbeiten und Schattierungen. Gegen 15 Uhr war das meiste erledigt, nur einige zusätzliche Elemente brachten die Jugendlichen noch an – genau vor dem nächsten Wolkenbruch. Also standen der Abbau und das Vorhaben, die Materialien in Sicherheit zu bringen, im Vordergrund.
Doch alles war geglückt und das Graffiti tatsächlich fertig. Pünktlich nach der Konfirmation und noch vor dem Sommertagszug wurde es feierlich eingeweiht. Aus Sicht der Organisatoren und Teilnehmer war die Aktion trotz aller Widrigkeiten ein voller Erfolg.
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