Geschicklichkeit

Als „Hochstaplerin“ ist Daniela Eilers aus Ketsch kühl und präzise

Eher per Zufall kam die heute 33-jährige Daniela Eilers aus Ketsch zum Staplerfahren. Doch praktisch mit dem Erwerb des Staplerführerscheins wurde ihr Interesse geweckt, nicht nur im Beruf Höchstleistung zu bringen.

Von 
Caroline Scholl
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Daniela Eilers aus Ketsch ist deutsche Meisterin. © Scholl

Ketsch. Eher per Zufall kam die heute 33-jährige Daniela Eilers aus Ketsch zum Staplerfahren. Doch praktisch mit dem Erwerb des Staplerführerscheins wurde ihr Interesse geweckt, nicht nur im Beruf Höchstleistung zu bringen, sondern zusätzlich bei den Besten der Besten in der Staplerszene mitzumischen.

„Ich habe 2012 in Wertheim mit meiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik angefangen und in diesem Zug den Staplerführerschein mitgemacht. Meine damalige Vorgesetzte hatte in ihrem Büro einige Urkunden und Pokale stehen, die sie bei den Staplermeisterschaften gewonnen hatte. Das hat mich sofort fasziniert und ich konnte schließlich 2015 zum ersten Mal bei der deutschen Meisterschaft teilnehmen“, erklärt die Wahlketscherin, die seit zwei Jahren mit ihrer Partnerin in der Enderlegemeinde wohnt.

Daniela Eilers holt sich in der Halle in Aschaffenburg den Titel. © Willer

Um sich für die jährlich in Aschaffenburg stattfindende Staplermeisterschaft zu qualifizieren, müsse man zuvor bei den Regionalmeisterschaften sein Können in Sachen Präzision, Überblick und Geschwindigkeit unter Beweis stellen und nur die besten drei Teilnehmer bekämen dann die Chance, sich bei der deutschen Meisterschaft der „harten Konkurrenz“ zu stellen.

„In der Regionalmeisterschaft treten pro Region rund 150 Teilnehmer an. Man muss dort einen Theorieteil absolvieren, bei dem spezielles Fachwissen abgefragt wird, und dann stehen drei Parcours auf dem Programm. Für jeden Parcour hat man zwei Minuten Zeit und muss die gestellten Aufgaben meistern, die man natürlich erst beim Veranstaltungstag sieht, sodass keiner vorher üben kann. Dabei kann es um das Stapeln von kleinen Gegenständen gehen, aber auch darum, über eine spezielle Rampe zu fahren und vieles mehr, was Geschick und Genauigkeit erfordert. Gefahren wird dort mit Elektrostapler der Firma Linde, bei meiner Tätigkeit als Schichtleiterin bei Pfenning Logisitics fahre ich allerdings Stapler einer anderen Marke, auch dies ist immer eine Herausforderung. Aber es ist toll, denn man hat so die Gelegenheit, die neuesten Stapler zu fahren, und es tut sich in Sachen Präzision und Sicherheit bei den neuen Modellen in der Entwicklung eine Menge“, sagt Daniela Eilers.

Daniela Eilers aus Ketsch ist deutsche Meisterin: Drei Parcours im K.o.-System

Bei der deutschen Meisterschaft gehen dann Einzelfahrer und Teams an den Start. „In diesem Jahr waren zwölf Frauen beim Einzelwettbewerb qualifiziert und 25 Männer beim Pendant für Männer. Insgesamt waren bei diesem nun schon 17. Staplercup ganze 100 Teilnehmer dabei. Alle fahren dann die gleichen drei Parcours im K. -o.-System. Am Ende stand ich mit Melanie Holl, der Titelverteidigerin, im Finale und konnte mich durchsetzen“, berichtet die frischgekürte Staplermeisterin.

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Aus ihrer Sicht wissen noch nicht viele Staplerfahrer um den Wettbewerb, der an einem kompletten Wochende mit attraktivem Rahmenprogramm in der „f.a.n. frankenarena“ in Aschaffenburg rund 3000 Zuschauer begeistert. Bei ihrem Arbeitgeber ist sie bisher die Einzige, die an den Meisterschaften teilnimmt. „Man muss schon einen kühlen Kopf und Nervenstärke beweisen, denn alles geht auf Zeit und die vielen Zuschauer können einem schon nervös machen. Aber wenn ich im Stapler sitze, dann kann ich dies mittlerweile gut ausblenden. Es macht unglaublich viel Spaß, unter den Teilnehmern kennt man sich inzwischen und es ist eine echte Community entstanden, wobei der Konkurrenzgedanke natürlich da ist, denn jeder kommt zum Wettbewerb, um zu gewinnen“, lacht die Staplerathletin.

Nach zwei Vizemeistertiteln in 2017 und 2018 freute sie sich gemeinsam mit ihrer Partnerin und ihrer Familie, die im Zuschauerbereich mitfieberten, über den Titelgewinn. Neben einem Pokal und einer Medaille gab es für Daniela Eilers noch einen Satz Reifen, einen Akkuschrauber und 1000 Euro Preisgeld. Seitens ihres Arbeitgebers wurde ihr Erfolg mit VIP-Tickets für die SAP Arena honoriert. „Im nächsten Jahr werde ich auf alle Fälle meinen Titel verteidigen und freue mich schon heute auf den Wettbewerb, der im Oktober stattfinden wird“, sagt Daniela Eilers. Als deutsche Meisterin darf sie dann erstmalig beim Nations Cup, dem internationalen Staplerwettbewerb antreten, was sicher super spannend wird.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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