So sieht es nach der Wiedereröffnung aus

Auf der Hundewiese: Lichtblick für Zwei- und Vierbeiner in Ketsch

Die Hundewiese in Ketsch war aufgrund der Pandemie länger gesperrt. Jetzt dürfen sich dort Zwei- und Vierbeiner wieder tummeln. Wir waren vor Ort.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Ketsch. Mehrere Vierbeiner sind zum Toben aufgelegt. Das tolle Wetter tut da sein Übriges. Endlich darf auch die Hundewiese wieder genutzt werden. Nach einer langen Corona-Pause ist das Tor geöffnet. Die Hunde scheinen ebenso wie ihre zweibeinigen Halter erleichtert zu sein. „Diese Öffnung haben wir sehr lange herbeigesehnt, unsere Freude ist riesig“, erzählt die Ketscherin Anne Ulrichson, während ihre drei Hunde sich mit anderen Artgenossen vergnügen.

Der soziale Kontakt habe den Vierbeinern genauso gefehlt wie den Menschen. Anne Ulrichson erklärt, einige der Ketscher hätten „Tierschutzhunde“, für die es „besonders wichtig ist, dass sie das soziale Miteinander lernen“.

Das bestätigt der erfahrene Hundehalter Thomas Hartmann: „Die Sozialisierung des Hundes ist sehr wichtig. Die Freude, hier zu sein, spürt man auch bei seinem Haustier.“

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Für Jagdhunde, wie Anne Ulrichson einen besitzt, sei es besonders wichtig, frei auslaufen zu können. Bei ihrer Dogge, die ihr fast bis zur Brust reicht, ist es schon wegen der schieren Größe des Tieres auch nicht immer schön, beispielsweise mit der Leine Vorlieb nehmen zu müssen.

„Terrassenförmige Gestaltung“

Die Hundebesitzer vor Ort sind sich einig, dass es vor allem der freie Auslauf sei, welcher den Tieren gefehlt habe. Thomas Hartmann gefällt hauptsächlich die „terrassenförmige Gestaltung“ der Ketscher Hundewiese.

Und Hundebesitzerin Maria Wetzel-Lang erklärt: „Hier ist besonders toll, dass man als Besitzer nicht in der Ecke steht und zuschaut, sondern auch die Möglichkeit hat, mitzulaufen.“ Dafür stünden extra die zwei getrennten Flächen zur Verfügung. „Außerdem ist die Wiese umgeben von einem starken Zaun und ist weit weg von den Straßen.“ Eine andere Hundehalterin fügt hinzu: „Und keine andere Hundewiese ist so groß.“

Maria Wetzel-Lang berichtet, dass man die vergangenen Monate auf Wald- und Feldwege ausweichen musste. Dort herrsche überall Leinenzwang, weshalb die Tiere den Drang hätten, mal wieder einfach loszurennen und sich auszupowern. Die Energie, die sich angestaut habe, müsse frei werden. Anne Ulrichson beschreibt diesen Platz sogar als „traumhaft“.

Freiwillige Pflegeaktionen

„Die Liebe zur Hundewiese zeigt sich vor allem durch die freiwilligen Pflegeaktionen, die immer wieder vorgenommen werden“, hebt Wetzel-Lang hervor. Hartmann stimmt ihr zu, er sei sehr dankbar dafür, dass so viele freiwillige Helfer sich darum kümmerten.

Die Hundebesitzer sind sich sicher, dass die Hundewiese in der Enderlegemeinde „die schönste weit und breit“ sei, dazu trage maßgeblich ihre einzigartige Größe bei. Dennoch fragen sich Wetzel-Lang, Hartmann und Ulrichson, warum ausgerechnet die Ketscher Wiese so lange geschlossen gewesen sei. „Die Wiese ist sehr groß, da verteilt es sich gut. Dafür war die Wiese unverhältnismäßig lange geschlossen“, findet nicht nur Ulrichson, auch Hartmann meint: „Es hätte schon früher funktionieren können mit einer Maskenpflicht zum Beispiel. Die Hundewiesen in der Umgebung waren wesentlich kürzer geschlossen.“ Demnach fällt die Begeisterung jetzt umso größer aus und beide, Mensch und Hund, sind fröhlich gestimmt, die Hundewiese wieder nutzen zu dürfen. „Deshalb sind wir sofort wieder hergekommen“, sagt Hartmann und lacht.

Den Hunden habe „die Möglichkeit zu toben, zu jagen und zu springen“ gefehlt, betont Ulrichsons Tochter. Genau diese Worte spiegelt das Verhalten der Hunde wider: Die Vierbeiner rennen im Kreis, schnuppern aneinander und lassen ihrer Neugierde freien Lauf. Zwar waren an diesem Vormittag überwiegend langjährige Hundeliebhaber aus Ketsch auf der Hundewiese anzutreffen, aber auch so mancher Hundefreund aus den Nachbargemeinden weiß die Wiese zu schätzen.

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