Ketsch. „Wir haben uns versammelt im Dunkel der Nacht um das lodernde Osterfeuer und segnen dieses Urelement. Daran entzünden wir die Osterkerze als Zeichen für Christus, das unauslöschliche Licht der Welt.“ Damit begrüßte Pfarrer Erwin Bertsch die Gottesdienstgemeinde vor dem Hauptportal von St. Sebastian im Schein des Osterfeuers. Feierlich wurde nach dem Segen mit der Flamme der Osterkerze dieses Licht in den dunklen Kirchenraum getragen und die vielen kleinen Kerzen der Gläubigen daran entzündet.
Der Tradition dieser besonderen Nacht folgend ließen die Lesungen aus dem Alten Testament zurückkehren zu den Uranfängen – mit verheißungsvollen Prophetenworten. „Paulus, der Osterzeuge, verbindet unser Geschick mit dem Weg Jesu.“ Pfarrer Bertsch holte seine Zuhörer ins Geschehen dieser Nacht, mit dem Halleluja-Ruf wurde die Kirche erhellt, die Orgel erklang und die Glocken verkündeten weithin die Auferstehung Christi.
Fest der Hoffnung in Ketsch gefeiert
„Was feiern wir eigentlich an Ostern“, wandte sich Diakon Heiko Wunderling fragend an seine Zuhörer. Es werde als Fest der Hoffnung bezeichnet, war seine Antwort. Hoffnung – trotz aller aktuellen Sorgen und Widrigkeiten mit Krieg, Naturkatastrophen, persönlichen Schicksalsschlägen. Ostern wird mit dem Glauben an die Auferstehung zum Licht in den Dunkelheiten des Lebens und zum eigentlichen Grund der Hoffnung. „Diese Einstellung im Alltag umzusetzen, ist nicht immer einfach. Begegnungen mit hoffnungsvollen Menschen oder erfüllende Tage wie das Osterfest können dazu bestärkend wirken. Von österlicher Hoffnung erfüllt spricht unser Leben und innere Haltung für sich.“
Zur Erneuerung des Taufversprechens als wichtiges Element in der Osternacht wurden die Osterkerzen – auch für Hl. Schutzengel Brühl und St. Michael Rohrhof – in Weihwasser getaucht. Eigens gestaltet von Gemeindereferentin Sigrun Gaa-de Mür und Janika Reuter halten die Kerzen dem Betrachter die Sorgen der Zeit vor Augen, vereint mit der Bitte um Frieden.
Die musikalische Gestaltung der Messe oblag den „4-Tones“ mit Matthias Buchta am Keyboard und Stefan Göttelmann an der Orgel, die den Gesang der Gottesdienstbesucher begleiteten. „Wir verstehen kaum, was wir heute gefeiert haben und ahnen doch: Die Osterbotschaft ist wunderschön.“ Die Begleitung der Osterfreude und Hoffnung für die kommende Zeit wünschte Pfarrer Erwin Bertsch zum Ausklang der feierlichen Messe seinen Besuchern. Die feierliche Ostervesper am Sonntagabend vertiefte nochmals die Freude der Auferstehung und würdigte besonders Maria, die Mutter Jesu, mit dem Lobgesang Mariens und Gebeten.
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