Ketsch. Ob 2023 viel Glück bringt, dies weiß niemand. Die Beliebtheit von Glückssymbolen zu Silvester ist wohl eher unstrittig und wenn das Brauchtum der Zuckerschachteln in Ketsch lebendig ist, dann ist dies für viele ein echtes Glück, denn die Tradition erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit.
Endlich sind sie nun wieder da, die süßen bunten Zuckerschachteln beim Kiosk Schmeisser. Auch wenn Andrea Lemberger, die ehemalige Inhaberin des traditionsreichen Kioskes in der Scheffelstraße, bereits ihren wohlverdienten Ruhestand genießt, hat der neue Inhaber Dirk Berger mit seinem Team schon frühzeitig dafür gesorgt, dass sich die Ketscher und alle aus der Umgebung, welche die sehr lange Silvestertradition kennen und pflegen, wieder mit allem ausstatten können, was das süße „Zuckerschachtelherz“ begehrt.
„Wir haben insgesamt 250 gefüllte Zuckerschachteln vorbereitet und natürlich noch einige Füllungen für bereits vorhandene Schachteln“, freut sich Dirk Berger und zeigt stolz die jüngsten Exemplare im Verkaufsraum. Gemeinsam mit seiner Mutter Roswitha war der längst in Ketsch heimisch gewordene gebürtige Mannheimer fleißig am Werk und es sind viele liebevoll und ganz traditionell mit Rosenbildern beklebte Zuckerschachteln entstanden – jede für sich in Handarbeit und ein echtes Unikat.
Jeder findet seine Lieblingsfarbe
„Traditionen und Brauchtum liegen mir grundsätzlich sehr am Herzen und mit dem Kiosk hier in der Ortsmitte habe ich natürlich gerne dieses ‚Erbe’ übernommen“, lacht Berger und Regina Schleifenheimer aus seinem Verkaufsteam ergänzt schmunzelnd: „Die Übernahme dieser Ketscher Tradition war ja so etwas wie eine Bedingung für die Übernahme des Kiosk Schmeisser.“
So habe sich weder die Größe der Zuckerschachteln noch der beliebte Inhalt (Schokolinsen, Cola-Kracher, Eiskonfekt, Schaumzuckermäusen beispielsweise) verändert. Lediglich neu sei, dass Berger das Farbsortiment erweitert hat: „Natürlich gibt es die Farben Pink und Blau weiterhin, dazu haben wir noch gelbe, grüne und mintfarbene Varianten. So findet jeder seine Lieblingsfarbe. In diesem Jahr war es außerdem eine echte Herausforderung, das Eiskonfekt zu bekommen, aber am Ende hat es noch geklappt.“
Seine eigene Zuckerschachtel bekam Dirk Berger übrigens von seinem guten Freund Gregor Ries aus Ketsch vor einigen Jahren geschenkt und lernte damit diese Tradition erst kennen. „Mittlerweile sind es nicht nur Patentanten, die Zuckerschachteln kaufen oder füllen, sondern die süßen Neujahrsgrüße werden auch an Kinder, Enkel oder Freunde gerne überreicht“, bestätigt das Verkaufsteam im Kiosk. Über 100 Vorbestellungen seien bereits im letzten Jahr für dieses Silvester getätigt worden und die ersten Zuckerschachteln seien sogar schon längst auf dem Weg in die USA. „Viele Ketscher kennen diese Tradition aus der Kindheit und tragen sie weiter über die Ortsgrenzen hinaus“, weiß Regina Schleifenheimer zu berichten. Die Ketscher Zuckerschachteln nebst Füllung gibt es noch, solange der Vorrat im Kiosk reicht.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-dirk-berger-uebernimmt-im-ketscher-kiosk-schmeisser-tradition-_arid,2034981.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html