„Meine Arbeit im Gemeinderat“ (Teil 2) - Neu gewählter Jürgen Stang (FWV) im Porträt

Er hat die Bedürfnisse von Kindern und Senioren im Blick

Von 
Caroline Scholl
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Die Arbeit geht für Jürgen Stang (FWV) weiter. Mit FFP2-Maske ist er in seiner Reiseagentur tätig und auch für die Ketscher weiter ansprechbar – wenn auch nicht im von ihm gewünschten Ausmaß, wie er betont. © scholl

Ketsch. Die Bürger haben im Mai vor zwei Jahren die Gemeinderäte neu gewählt. Ein weiteres „neues Gesicht“ am Ketscher Ratstisch war damals Jürgen Stang, der bei den Freien Wählern auf der Liste stand und der in unserer Serie heute zu Wort kommt.

„Zunächst kann ich nur bestätigen, dass ich mich gleich im Gemeinderat sehr gut aufgenommen gefühlt habe. Ob innerhalb unserer Fraktion oder auch mit den Gemeinderäten der anderen Fraktionen – alles läuft sehr konstruktiv und ich finde es sehr interessant, wie die verschiedenen Fraktionen die Themen sehr unterschiedlich angehen. Dies ist sehr bereichernd für die letztendlichen Entscheidungen“, resümiert Stang die ersten beiden Jahre seiner Amtszeit.

Damals wie heute sei ihm vor allem der direkte Dialog mit den Ketschern wichtig, um seine Heimatgemeinde noch attraktiver zu machen, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung. Außerdem wollte sich Stang verstärkt für Senioren und deren Belange einsetzen. „Leider hat die Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass der Austausch mit den Ketschern, beispielsweise auf Vereinsfesten oder sonstigen Veranstaltungen nun nicht möglich ist, genauso sieht es mit Freizeitangeboten für Senioren aus. Obwohl hier bei mir im Reisebüro bei der Poststelle in Ketsch nach wie vor Publikumsverkehr herrscht, bin ich zwar ansprechbar, aber dies ist bei Weitem nicht die Häufigkeit der Kommunikation wie ich mir sie wünschen würde“, erklärt der gebürtige Ketscher der in zahlreichen Vereinen engagiert ist.

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Auch die Gemeinderatssitzungen, die derzeit in der Rheinhalle mit großem Abstand der Teilnehmer untereinander durchgeführt werden, sieht Stang als sehr herausfordernd im Bezug auf die räumliche Situation an: „Natürlich ist unstrittig, dass man in der aktuellen Lage die Sitzungen nur so durchführen kann. Jedoch fehlt mir persönlich der Blickkontakt untereinander, wenn man teils 20 Meter voneinander entfernt sitzt und es dadurch einfach nicht so ein ‚Miteinander’ ist, wie bei den Sitzungen vor der Pandemie. Ich finde es allerdings sehr erfreulich, dass es regelmäßig zahlreiche Besucher aus der Bevölkerung gibt, die immer wieder wichtige Themen ansprechen.“

Augenmaß beim Haushalt

Laut Stang sei aktuell eine Zeit, in der viel mit Augenmaß geschehen müsse, denn der momentane Haushalt zwinge alle, den Gürtel enger zu schnallen. „Das Interesse der Bevölkerung an der Zukunft unserer schönen Gemeinde zeigte sich 2019 sehr stark – beispielsweise bei den Ideen zum Gemeindeentwicklungskonzept. Wichtig ist, dass viele Themen zwar aktuell geparkt, jedoch nicht vergessen sind, und sicher wieder auf den Weg gebracht werden, wenn es die Lage zulässt“, betont Jürgen Stang zuversichtlich.

Die Freien Wähler, so Stang, sei eine sehr bürgernahe Gruppierung, von daher habe man stets im Blick, was momentan benötigt werde. „Das beispielsweise die Kindergartenbeiträge sehr früh in der Pandemie ausgesetzt wurden, bewerte ich als sehr positiv und wichtig. Man muss nun schauen, wie es wieder möglich wird, dass sowohl die Kinder und auch die Senioren, also Jung und Alt, wieder mehr ein soziales Leben haben, als es im Lockdown möglich ist. Ich weiß, wie sehr gerade unsere ältere Generation die Seniorennachmittage vermisst, einfach um Kontakte zu pflegen und sprichwörtlich rauszukommen“, stellt er fest.

Vereinsaktivitäten fehlen

„Vielen fehlt außerdem das Vereinsleben, etwas, was eine Gemeinde lebendig hält. Doch natürlich gilt es, jedes Risiko zu vermeiden und die Sicherheit in den Vordergrund zu stellen. Allerdings ich bin insgesamt eher optimistisch – es gibt immer Wege, aus Krisen Chancen zu machen“, bekräftigt der Gemeinderat der Freien Wähler Vereinigung, zum Abschluss des Gesprächs mit unserer Zeitung.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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