Ketsch. Pünktlich um 9 Uhr steht die Hockenheimerin Ilse Schacherer an der Kasse des Ketscher Freibads und wird dort von Petra Oswald und Robin Kehret vom Bäderteam begrüßt. „Ich komme schon über 20 Jahre nach Ketsch und schwimme fast täglich meine 1500 Meter“, erklärt die versierte Schwimmerin, aber stellt sogleich die Frage der Fragen, wenn man die „Saisonerste“ im Freibad ist: „Ist das Wasser noch arg kalt?“
Robin Kehret kennt die Antwort: „Aktuell sind es 20 Grad Celsius, aber sobald die Sonne nun verlässlich scheint, wird es jeden Tag wärmer“, bekräftigt er gern. Ilse Schacherer indes lässt sich nicht beirren und steigt, ohne zu zögern, in das Schwimmerbecken, um ihre Bahnen zu ziehen.
Mittlerweile ist auch Karin Fugger im Bad angekommen und freut sich, dass nun endlich die Freibadsaison in ihrem „Heimschwimmbad“ beginnt. „Ich bin eine ganz regelmäßige Schwimmerin und war die vergangenen Wochen nach Hockenheim ausgewichen, aber nun bin ich wieder in Ketsch. Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist, dass es keine ermäßigte Saisonkarte beispielsweise für Rentner oder Schwerbehinderte gibt, das wäre aus meiner Sicht wünschenswert, denn sonst ist hier alles prima“, findet die Ketscherin.
50er-Karte hilft im Ketscher Freibad sparen
Dass die Besucher ab diesem Jahr ein wenig tiefer in die Tasche greifen müssen, rechtfertigt sich durch die insgesamt gestiegenen Kosten: „Man muss bedenken, dass wir in den vergangenen Jahren die Preise sehr moderat angepasst haben und der Betrieb des Bades ist kostenintensiver denn je. Wer eine 50er-Karte kauft, die zum einen übertragbar und auch nächstes Jahr noch gültig ist, kann immer noch für 3,60 Euro als Erwachsener ins Freibad. Im Vergleich zur Einzelkarte, die nun bei 5 Euro für Erwachsene liegt, kann man hier sparen. Auch eine Saisonkarte ist sicher attraktiv, gerade für diejenigen, die mehrmals am Tag ins Freibad möchten“, sagt Bäderleiter Armin Luksch.
Sehr zufrieden zeigt sich das Team mit dem Einbau der neuen Umwälzpumpen, welcher dieses Jahr erfolgte. „Wir sparen damit deutlich Energie und zwar täglich mindestens 400 Kilowattstunden und bis zu 600 Kilowattstunden. Nicht nur finanziell, sondern auch in Anbetracht des Klimaschutzes zahlt sich diese Investition aus“, ergänzt Luksch.
Im Freibad selbst, das bis zirka Mitte September täglich von 9 bis 20 Uhr offen ist, sei aktuell alles „in Schuss“. Das Sportbecken hat im letzten Jahr eine neue Umrandung bekommen, das Springerbecken ist bereit und schon bald wird im Wellenbecken wieder echtes „Urlaubsgefühl“ entstehen, wenn die Wellen sanft an den Beckenrand rauschen.
Pommes und Eis im Ketscher Freibad
Die jüngsten Schwimmbadbesucher dürfen im Planschbecken ihren Spaß haben, die große Liegewiese ist frisch gemäht und die Pfandliegen stehen bereit. Auch der Kiosk ist geöffnet, denn Schwimmbad ohne Pommes und Eis ist für viele einfach unvorstellbar.
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„Wir sind in der Bäderaufsicht mit vier Personen am Start. Zum Kernteam gehören Conny Kiesecker, Robin Kehret, Jenny Westphal und ich. Dazu kommen noch einige Aushilfen“, führt Armin Luksch weiter aus. Die etwas spätere Eröffnung in diesem Jahr sei, in Anbetracht des doch relativ kühlen Maiwetters, die richtige Entscheidung gewesen. „Wir gehen davon aus, dass spätestens zum kommenden Pfingstwochenende hier wieder richtig was los ist, die Wetteraussichten sind ja perfekt“, weiß das Bäderteam.
Im vergangenen Jahr lag die Besucherzahl mit 75 000 etwa im Mittel, nun hofft man natürlich wieder auf eine Steigerung und eine sonnige Freibadsaison. Immerhin schon einen Blick ins Bad wirft Aldo Formato aus Ketsch. Der 76-Jährige ist ebenfalls ein Stammgast. „Ich werde in den nächsten Tagen zum Schwimmen kommen und freue mich schon darauf. Wissen Sie, ich habe hier mit 66 Jahren im Schwimmkurs noch Kraulschwimmen und andere Schwimmtechniken gelernt, seither bin ich im Wasser in meinem Element“, sagt der aus Italien stammende Wahlketscher, der gerne bestätigt, dass Schwimmspaß eben keine Altersgrenze kennt.
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