Marktplatz

Ketscher „Schwätzbänkl“ feiert Geburtstag mit Überraschungsgästen

Seit einem Jahr ist das „Schwätzbänkl“ auf dem Ketscher Marktplatz ein Ort der Begegnung. Es bringt Menschen zusammen und zeigt, wie einfach zwischenmenschlicher Austausch sein kann.

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Pressemitteilung
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Überraschungsgäste zum ersten Geburtstag des Ketscher "Schwätzbänkl". © sas

Ketsch. Sich treffen - ob zufällig oder nicht, sich hinsetzen und miteinander reden: Hierzu lädt seit einem Jahr das „Schwätzbänkl“ auf dem Marktplatz ein. Für diese dauerhafte Aktion, organisiert vom Seniorenbüro in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, waren zwei gegenüberstehende Bänke aufgestellt und jeweils mit einem Schild „Schwätzbänkl“ versehen worden.

Die Ursprünge dieser als „Schwätzbänkle“ betitelten Aktion gehen auf den Landesseniorenrat Baden-Württemberg zurück, der im September 2021 dazu aufgerufen hatte, Orte für Gespräche und Begegnungen zu schaffen - mit dem Ziel, ein Zeichen zu setzen gegen Einsamkeit - nicht nur - im Alter.

Nach und nach haben Städte und Kommunen diese Thematik aufgegriffen und ihre individuell auf den jeweiligen Ort angepassten Bänke aufgestellt - in Schwetzingen beispielsweise ein „Schwetz-Bänkl“ und in Weinheim eine „Babbelbank“. In Ketsch ist es das kurpfälzische „Schwätzbänkl“ geworden. Seit der Einweihung vor einem Jahr sind die beiden Bänke zu einem beliebten Treffpunkt geworden.

Jeden Donnerstag: Plaudern am Ketscher „Schwätzbänkl“

Insbesondere jeden Donnerstagnachmittag, wenn der Seniorenbeirat zum Plaudern einlädt. Dann lässt sich der Besuch des Wochenmarktes gut mit einem Aufenthalt am „Schwätzbänkl“ verbinden. „Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen“, freut sich Michaela Issler-Kremer, Leiterin des Seniorenbüros. Auch sie ist donnerstags des Öfteren vor Ort anzutreffen und steht - zusammen mit dem festen Team um Brigitte Langlotz, Tina Huber, Ursula Bäuerlein und Johanna Darscht - als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

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In vergnüglicher Runde wird parliert und gelacht, aber bei Bedarf auch ernsthaft debattiert. Am vergangenen Donnerstag gab es gleich zwei Besonderheiten: Michaela Issler-Kremer brachte bequeme Sitzkissen mit und zwei Polizeihauptkommissare überraschten mit ihrem Besuch. Die Freude war groß, und die weichen Sitzkissen wurden sofort benutzt.

„Alle Ansprechpartnerinnen unseres Teams, das jede Woche im Einsatz ist und lange auf dem ,Schwätzbänkl‘ sitzt, bekommen Kissen“, sagte Michaela Issler-Kremer und fügte schmunzelnd hinzu: „Aber wir haben natürlich noch weitere Kissen!“ Kurz nachdem sich das „Schwätzbänkl“ gefüllt hatte, kamen Sabrina Wurzinger und Udo Samland vom Polizeirevier Schwetzingen vorbei und gesellten sich zu der fröhlichen Runde hinzu.

Am Ketscher „Schwätzbänkl“ werden Themen aus dem Ort diskutiert

„Das ist ja nett, dass Sie zu uns kommen!“, waren sich die Senioren einig und nutzten gleich die Gelegenheit, sich mit der Polizei auszutauschen. Ein Schwerpunktthema war die Lärmbelästigung - oftmals zu später Stunde verursacht von Jugendlichen aus der Nachbarschaft auf ihren Mopeds. Sabrina Wurzinger empfahl, es auf zwischenmenschlicher Ebene zu versuchen und als Nachbarn miteinander zu reden.

Mit gegenseitigem Respekt könne viel erreicht werden, und manches Mal seien vielleicht Geduld und mehrere Gespräche nötig, bis Jugendliche ihr Verhalten überdenken. „Wenn sich jemand aber regelmäßig oder dauerhaft in seiner Ruhe gestört fühlt, kann er selbstverständlich bei uns anrufen“, unterstrich Polizeihauptkommissarin Sabrina Wurzinger. Im Verlauf der Plauderstunde wurde die Bank immer wieder neu besetzt und das Themenkarussell drehte sich schnell.

Im Nu entflammten Diskussionen, Erfahrungen wurden geschildert, Meinungen kundgetan, Erinnerungen wachgerufen und vor allem viel gelacht. Ob Mülltrennung, Hundenamen, Spendenaktionen, Klimawandel oder Kinofilme: Das Schwätzen machte allen spürbar Spaß. Zur Erfrischung hatte Michaela Issler-Kremer Mineralwasser mitgebracht, sodass die Stimmen immer gut „geölt“ werden konnten.

Ketscher Senioren werden zum Thema Betrugsgefahren sensibilisiert

Und eine Anregung gab es auch: „Ein Mülleimer beim ,Schwätzbänkl‘ wäre toll“. Wurzinger, deren Aufgabenschwerpunkt in der Prävention liegt, informierte über die Betrugsgefahren - vom Telefonanruf bis zum „Zahlungskarten-Trick“. Es sei wichtig, immer wieder aufs Neue dafür zu sensibilisieren.

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Über das Wiedersehen mit Udo Samland, ehemaliger Polizeipostenleiter von Ketsch, freuten sich die Senioren sehr und sie wollten natürlich wissen, wie es Samland nun geht. Und so berichtete er von seiner Arbeit im Polizeirevier Schwetzingen. Die Stunde verging sehr schnell und zum Abschluss war mehrmals zu hören: „Wir sehen uns nächsten Donnerstag! Vielleicht bringen wir mal Kuchen mit!“ - Es steht außer Frage: Am „Schwätzbänkl“ in Ketsch entstehen Freundschaften und Geselligkeit wird gelebt.

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