Gemeinderat

LED spart in Ketsch jährlich rund 124 000 Euro

Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, die Straßenbeleuchtung in Ketsch - mit Hilfe der Netze BW - auf energieeffiziente LED-Leuchten umzurüsten, wodurch in drei Jahren die Kosten amortisiert werden.

Von 
Marco Brückl
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Bald wird Ketsch – wie hier bereits – komplett mit LEDs beleuchtet. © Brückl

Ketsch. „In rund drei Jahren hat sich die Anschaffung der LED-Leuchten amortisiert“, sagte Gemeinderat Rainer Fuchs (CDU). „Wir sollten zuschlagen“, nannte Tarek Badr (SPD) die Zeit nun reif. „Das war schon immer der Wunsch der Grünen – besser spät als nie“, sagte Heike Schütz. „Schön finde ich, dass wir wieder einen Baustein des Klimaschutzkonzepts verwirklichen“, meinte Heino Völker (Freie Wähler). Und Chris Brocke (FDP), dem als Schlussredner immer nur die argumentativen Brotkrumen bleiben, wollte dann auch nicht mehr anders als zustimmen und betitelte die Umstellung der Straßenbeleuchtung vollends auf LED als „wichtigen Schritt in Richtung mehr Umweltschutz“. Der Gemeinderat ermächtigte die Netze BW in Wiesloch einstimmig, noch verbliebene 1114 Leuchten (wir berichteten) zum Preis von nicht ganz 488 000 Euro auszutauschen, damit Ketsch ab 2024 gänzlich umgestellt hat.

Durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED könnten innerhalb von 20 Jahren bis zu 3000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden – Bauamtsleiter Marc Schneider stufte dies als einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimaschutz ein.

Finanziell betrachtet werde dies wahrlich kein Schaden für die Enderlegemeinde bringen, die pro Jahr ungefähr 356 000 Kilowattstunden Strom einspart, was bei einem Preis von 35 Cent rund 124 000 Euro ausmache. Schneider erwartet weitere Einsparungen, da die LEDs nahezu wartungsfrei seien.

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Weil die ZUG gGmbH (Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) einen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von rund 150 000 Euro in Aussicht stellt, bleiben bei der Gemeinde Kosten von zirka 365 000 Euro, sodass sich die Investition in rund drei Jahren bereits gerechnet hat.

Klaus und Martina Bellgardt vom zurategezogenen Ingenieurbüro STEP-Consult freuten sich in der Gemeinderatssitzung, dass sechs Bieter an der Ausschreibung teilgenommen hatten. Die ersten zwei Unternehmen seien mit dem monetär gleichen Angebot angetreten – den Ausschlag habe letztlich die Garantieleistung für Netze BW gegeben, die „zehn Jahre ohne Wenn und Aber“ in Aussicht stellte.

Ortsbildgestalterisch werde Ketsch mit der Leuchte des Typs „Trilux Cuvia“ versehen, wobei Ausnahmen die Regel bestätigten: Die Pilzleuchte „Trilux Lumantix“ mit anderer Lichtatmosphäre werde zum Beispiel am Friedhof oder auch an der „Alla hopp“-Anlage installiert. Dieses Jahr könne der Hersteller die Leuchten nicht mehr liefern. Andererseits bestehe ein Zeitfenster bis zum 31. August kommenden Jahres, um die Förderung einzustreichen. Dieser Termin sei eingedenk einer Montagezeit von rund zwölf Wochen nicht gefährdet, sagte Martina Bellgardt.

CDU Ketsch bringt aus dem Konzept

Bei weiteren Punkten der Tagesordnung brachte die CDU aus dem Konzept, denn die Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe für die Wasserversorgung und Abwasser werden gemeinhin von Gemeinderat Michael Kapp kommentiert. Dieses Mal nicht, Rainer Fuchs stellte das Mikro vielmehr auf „on“. Das ließ Günther Martin (Grüne) nahezu verstummen, weshalb Bürgermeister Timo Wangler einen Schock konstatierte: „Ich dachte, Sie wollen mal so richtig loslegen.“

Zur guten Stimmung trugen nicht zuletzt die Zahlen bei. Denn Kämmerer Gerd Pfister präsentierte für das Wirtschaftsjahr 2022 einen Gewinn von mehr als 62 000 Euro. Im Jahr 2021 wurde ein Gewinn von fast 87 000 Euro erwirtschaftet. An den Gemeindehaushalt könne eine Konzessionsabgabe in Höhe von knapp 95 000 Euro abgeführt werden. Das Ergebnis sei somit auskömmlich. Der Jahresgewinn von rund 62 000 Euro werde auf neue Rechnung vorgetragen. Die Eigenkapitalausstattung liege bei 42,9 Prozent (Vorjahr 41,1 Prozent).

Beim Abwasserbetrieb habe sich ein sehr gutes Ergebnis mit deutlicher Verbesserung zum Vorjahr ergeben, meinte Kämmerer Gerd Pfister. Das Wirtschaftsjahr 2022 schließe mit einem Gewinn in Höhe von knapp 160 000 ab. Im Vorjahr sei ein Verlust von rund 190 000 Euro erwirtschaftet worden. Der Gewinn solle auf neue Rechnung vorgetragen werden. Beim Niederschlagswasser ergebe sich für das Jahr 2022 eine Überdeckung von knapp 163 000 Euro, die in der Gebührenkalkulation für das Jahr 2027 ausgeglichen werden solle. Die Unterdeckung von rund 95 000 Euro beim Schmutzwasser, werde für die Kalkulation des Jahres 2026 zum Ausgleich vorgesehen.

Der Gemeinderat folgte zweimal den Vorschlägen der Verwaltung und sorgte einstimmig für die Entlastung.

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