Geschäftsleben - Christian Kesselring stellt als neuer Chefkoch im Seehotel sein Küchenkonzept vor / Vor der "Ente" bereits im "Gasthaus Adler" und "Lacher am See"

Mit Ketsch schon immer eng verbunden

Von 
Benjamin Jungbluth
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Der "Neue" an den Töpfen im Seehotel: Christian Kesselring, bisheriger Souschef, hat jetzt die Küchenleitung inne.

© Lenhardt

Ketsch. Die Sonne geht leuchtend rot hinter den Wiesen und Feldern unter, während aus den Lautsprechern entspannte Lounge-Musik spielt. Der Blick über die noch nicht bestuhlte Terrasse fällt auf den Anglersee und im Hintergrund wird der von hier aus im perfekten Blickfeld liegende Turm von St. Sebastian goldgelb angestrahlt. Ein Postkartenmotiv, wie geschaffen für einen entspannten Abend im gehobenen Ambiente der "Ente" im Seehotel. Und der ideale Abend, um die Kreationen des neuen Küchenchefs Christian Kesselring vorzustellen.

Nachdem sein Vorgänger Tommy R. Möbius im Januar unerwartet seine Kochmütze in der Sternegastronomie an den Nagel gehängt und seine Pläne für ein Lebensmittelgeschäft in der Schwetzinger Oststadt verkündet hatte (wir berichteten mehrfach), weht nun ein etwas anderer Wind im seit 45 Jahren bestehenden Hotel. "Wir wollen eine legere Küche bieten, die einen hohen Anspruch erfüllt, aber keinen Stern erkochen will", fasst es Inhaber Hans Keppel zusammen. "Bei uns können sich die Gäste einen entspannten Abend machen, die Lounge genießen und einfach eine gute Zeit haben."

Die Karte ist entsprechend angepasst worden: Von Beef Tatar und Burrata über Risotto, Thunfisch und Ochsenbacke zu Crème brûlée und Schokotörtchen zeigt der neue Küchenchef an diesem Abend einen Querschnitt seines Könnens. "Den Stern hat uns damals mancher krummgenommen", sagt Susanne Keppel, die mit ihrem Mann die Neuausrichtung der "Ente" umsetzt. Die Spitzengastronomie findet eben nicht bei jedem Gast Anklang und wird von vielen - ob zu Recht oder nicht - als eine steife und aufwendige Veranstaltung angesehen. Dem soll die legere Neuausrichtung entgegenstehen.

Positive Resonanz der Gäste

"Die Resonanz unserer Stammgäste ist bislang äußerst positiv", sind Susanne und Hans Keppel zufrieden. "Kaum hatten wir das neue Konzept in der Zeitung und in unserem Newsletter bekannt gegeben, haben wir viele Schreiben und E-Mails bekommen, die uns Mut gemacht und die Treue zu unserem Haus beschworen haben."

Dass die Veränderung derart gut bei den Gästen ankommt, ist natürlich in erster Linie der Verdienst von Christian Kesselring. Der gerade 37 Jahre alt gewordene und in Schwetzingen geborene Koch war zuletzt unter seinem Vorgänger Tommy R. Möbius seit 2010 Souschef. Zuvor war er im Restaurant "C5" in Mannheim und im Schlosshotel Michelfeld tätig. Seine Ausbildung absolvierte er übrigens auch in der Enderlegemeinde: Im "Gasthaus Adler" fand er zu seiner Profession, später war er auch im "Lacher am See" an den Kochtöpfen zu finden.

"Wir setzen hier eine klassische, zeitgemäße Küche um", erklärt Kesselring sein Konzept. "Eigentlich ändert sich also gar nicht so viel: Die Tische werden etwas anders eingedeckt, die Stimmung ist ungezwungener und unsere Gäste können eine einfache, leckere und schöne Küche genießen."

Die Besucher an diesem Abend sind jedenfalls vom neuen Angebot im Seehotel mehr als überzeugt. Sie genießen die Häppchen und den Blick auf den Anglersee - ganz entspannt und ohne Berührungsängste.

Team Kesselring kocht auf

Ein weiterer Begrüßungsabend findet am Freitag, 17. März, ab 18 Uhr statt. Zwölf kleine Gerichte inklusive Apéritif kosten 55 Euro.

Anmeldung direkt im Seehotel, unter 06202/69 70. beju

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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