Ketsch. Ende 2019 übernahm Patrick Wewel das Dirigat beim Ketscher Musikverein 1929. Mit viel Motivation war sein festes Ziel, bereits das Frühjahrskonzert 2020 zu dirigieren. Da die Zeit zur Konzertvorbereitung knapp war, arbeitete er intensiv mit den Musikern am Programm. Die musikalische Umsetzung nach den Wünschen Wewels war erfolgreich und so war im März 2020 alles für das Frühjahrskonzert vorbereitet. Die Plakate und die Programme waren gedruckt und das Orchester eingespielt für seinen großen Auftritt. Doch kam es anders als erwartet.
Durch die Corona-Pandemie wurde damals nicht nur das Frühjahrskonzert abgesagt, sondern auch gemeinsame Proben jeglicher Art. Im Juni 2020 freute Wewel sich, zunächst mit Proben mit maximal fünf Musikern zu beginnen und dann auch auf Registerproben erweitern zu können. Natürlich war dies nur unter gewissen Voraussetzungen wie Mindestabstand und Hygienemaßnahmen möglich. Auch das Musikfest 2020 musste leider ausfallen. Dennoch war man froh, größere Proben im Sommer durchführen zu können – welche jedoch im November schon wieder eingestellt wurden. So war es für Patrick Wewel ein ruhiges erstes Dirigentenjahr ohne Konzert mit den 29ern.
Virtuelle Probentermine
Für die möglichst kontakt- und probenfreie Zeit 2021 wurde ein virtueller Probenersatztermin am Freitagabend eingeführt. Das Frühjahrskonzert und Musikfest 2021 fielen aufgrund der Pandemie ebenfalls aus. Jedoch durfte nach einem halben Jahr ohne Probe im Juli wieder die Probentätigkeit aufgenommen werden. Öffentliche Auftritte waren hingegen sehr rar und nur zum Ende des Jahres vereinzelt möglich.
Dennoch war man glücklich, weiter proben zu können, und das in den Mai verschobene Frühjahrskonzert konnte 2022 endlich stattfinden – es war Wewels erstes Konzert mit den 29ern. Ab diesem Zeitpunkt fand der Musikverein wieder in den Normalbetrieb. So erlebte Dirigent Patrick Wewel erstmalig das Musikfest 2022 und weitere öffentliche Auftritte.
Nach gut einem Jahr legte Wewel nach dem Backfischfest 2023 sein Dirigat aus persönlichen und familiären Gründen nieder. Kaum ein anderer Dirigent kann behaupten, so eine kuriose und beschwerliche Zeit mit den 29ern erlebt zu haben. „Wir danken Patrick für sein Engagement und sind glücklich, ihn nicht ganz zu verlieren, sondern mit ihm unser Posaunenregister verstärken zu können“, teilt der Verein mit.
Die Interimsdirigenten Julian Wittig und Leonard Diehm haben nach der Sommerpause mit den Konzertvorbereitungen für das Frühjahrskonzert 2024 begonnen und dieses erfolgreich über die Bühne gebracht. Doch wie geht es jetzt bei den 29ern weiter?
„Zur Zeit befinden wir uns auf Dirigentensuche und haben diese Stelle ganz offiziell ausgeschrieben. Im April haben die Probedirigate für potenzielle neue Dirigenten des Musikvereins Ketsch begonnen. Bisher stehen fünf Probedirigate im Kalender, aus denen die 29er sich für ihren neuen Dirigenten entscheiden werden“, heißt es vom Verein. „Seien Sie gespannt, wer das neue Gesicht bei den 29ern wird!“ mv/zg
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