Kreuzwiesenweg - Graffiti-Spray-Aktion von Jugendbeirat, Gemeinde und Mobiler Jugendarbeit / Profi Marco Billmaier weist in den Umgang mit der Dose ein

Pavillon versprüht Strandatmosphäre

Von 
Marco Brückl
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Ketsch. „Er ist sehr gut frequentiert“, sagt Maren Jungblut über den Jugend-Pavillon im Kreuzwiesenweg. Die Leiterin der Mobilen Jugendarbeit Brühl-Ketsch hofft – wie auch alle anderen, die bei der Graffiti-Spray-Aktion mithalfen – dass der Pavillon nach der gestrigen Verschönerung sein Aussehen nachhaltig behält.

Der Pavillon ist toll geworden, präsentiert sich im Strandszenen-Outfit in hellen frischen Farben. Der Jugendbeirat hatte zunächst eine Galaxie-Optik ins Auge gefasst mit der Strandszene aber genau die richtige Entscheidung getroffen.

Gleich um 10 Uhr morgens fanden sich die Mitglieder des Jugendbeirats Alexandra Rohr und Celina Keilbach ein, die von den neuen Beiratsmitgliedern Kearney Werner (14) und Ishema Ruppert (14) unterstützt wurden. Neben Maren Jungblut und ihrem Teamkollegen Emanuel Kuderna war die Helferschar zwar noch überschaubar. Aber später kamen noch Mina Lösch (13) und Tim Schmitt (13) hinzu und schraubten die Anzahl zwischenzeitlich auf insgesamt neun.

„Davor sah er nicht so schön aus“

„Ich finde die Aktion gut. Davor sah der Pavillon ja nicht so schön aus“, sagte Mina Lösch. Sie ist manchmal mit ihren Freundinnen hier. Auch Tim Schmitt kommt mit Freunden an Ort und Stelle im Kreuzwiesenweg und fragte im Juz, ob er mithelfen darf. Helfer wurden nicht abgelehnt, vielmehr mit Essen und Trinken versorgt. Für die eigentlich Arbeit waren freilich Handschuhe und Maske wichtiger, die es von Marco Billmaier aus Wiesloch gab. Der 36-Jährige ist Profi in Sachen Graffiti. Seit zwölf Jahren nimmt er Aufträge von Unternehmen und privat an, um vom Gartenzaun über die Häuserwand bis zum Zimmer in der Wohnung mit Acrylfarbe von Kunden gewünschte Verschönerungen vorzunehmen.

Billmeier, der seit eineinhalb Jahren hauptberuflich sprüht, wies in die Grundzüge des Farbauftrags mit der Dose ein. Schon das Aufstecken der Düse könne zur Stolperfalle werden, wenn man nicht darauf achte, wo der Ausgang hin zeige – die Farbe in den Augen sei jedenfalls nicht zu empfehlen, sagte der Sprayer, der in der Schulzeit die Faszination Graffiti für sich entdeckte und sich die Techniken sukzessive aneignete.

Der Bauhof hatte die wichtige Vorarbeit am Vortag geleistet und für die weiße Grundierung gesorgt, wie Bauhofmitarbeiter Alexander Strunk erklärte. Billmaier übernahm dann das Vorzeichnen gemäß Vorlage, die auf dem Smartphone gespeichert war. Und dann stieg die Sprayermeute mit ein, um für die Farben von Strand, Wasser und Himmel in seinen natürlichen Abstufungen zu sorgen.

Freikarten fürs Freibad

Zum Treiben, um dem Pavillon wieder neuen Glanz zu verleihen, kam Michael Rößler angefahren. Dem neuen Gemeinderat für die SPD gefiel offensichtlich, was er sah. Rößler ging kurzerhand zum nahen Schwimmbad vor und spendierte hernach jedem Helfer eine Freikarte fürs Freibad.

Die Feinarbeit zum goldenen Abschluss der Spray-Aktion war nochmals Billmaier überlassen. Denn für eine Palme zum Beispiel braucht es die Erfahrung und die ruhige Hand des Graffiti-Profis. Und Billmaier ist einer, der nun noch den Sprung in die Kunstszene schaffen möchte. Er sprühe auch auf Leinwand, aber er komme zu wenig dazu.

Info: Mehr Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Ketsch

Ketsch: Pavillon am Kreuzwiesenweg wird bunt

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