Radspitz bringt das Festzelt in Ketsch zum Beben

Die bekannte Band Radspitz bringt das Festzelt beim Ketscher Backfischfest zum Beben - der Song „Layla“ darf dabei nicht fehlen.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Mitreißende Performance: Die Band macht auf der Bühne mächtig Stimmung. © Laura Kaltschmidt

Ketsch. Wackelnde Bierbänke und Biertische, die sich schon gefährlich in Richtung Boden biegen, eine singende und tanzende Menge, tosender Applaus und eine unglaubliche Atmosphäre. Diese Szene spielte sich am vergangenen Samstagabend im Festzelt des Ketscher Backfischfests ab. Für die ausgelassene Stimmung und eine Party, die Ketsch so seit mindestens zwei Jahren nicht gesehen hatte, sorgte die Band „Radspitz“. Die Gruppe besteht aus fünf Männern mittleren Alters, die eine Menge zum Feiern bringen können, als stünden sie in der Blüte ihres Lebens. Sie nennen sich treffend eine „Powerband“ – und das ist schon fast untertrieben. Power brachten die Musiker definitiv nicht nur auf die Bühne, sondern in das gesamte Festzelt. Die Band feierte im Jahr 2019 ihr 40-jähriges Bestehen und ist ein eingespieltes Team mit viel Erfahrung. So waren sie auch nicht zum ersten Mal in der Region und auf dem Ketscher Backfischfest.

Einige der Fans in den ersten Reihen verrieten, dass sie mit der Reservierung ihrer Plätze schon fast drei Stunden vor dem großen Auftritt begonnen hatten. Das scheint auch notwendig gewesen zu sein, denn schon bevor die Band die Bühne betrat, war der vordere Teil des Festzeltes gerammelt voll. Bereits der Soundcheck eine dreiviertel Stunde vor Auftrittsbeginn brachte das Publikum zum Singen und Tanzen auf den Biergarnituren und löste Vorfreude auf den Abend aus. Ebenso spielte sich außerhalb des Festzeltes ein erfolgreicher Abend ab, den viele Kleingruppen an Fahrgeschäften verbrachten.

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Student Marvin Hoffmann aus Mannheim stellte fest: „Schon jetzt ist deutlich mehr los als gestern Abend bei der Eröffnung.“ Das bestätigte auch die Security am Eingang des Zeltes. Sie schätzten: „Mit über 2000 Leuten sind es heute mindestens doppelt so viele Gäste im Festzelt als am Vorabend“, vermuteten aber, dass am kommenden Donnerstag die höchste Besucherzahl erreicht werden werde. Hoffmann und seine Clique hatten den Eindruck, dass folglich auch strengere Kontrollen durchgeführt wurden. Von einer Pandemie merke man allerdings nichts mehr. „Ich bin auf jeden Fall wegen der Band Radspitz hier“, so Hoffmann.

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Sicherlich gewann die Band Radspitz an diesem gelungenen Abend auch neue Fans dazu. Beispielsweise Anna-Lena Greulich berichtete: „Ich kannte die Band nicht, eine Freundin hat sie mir empfohlen.“ Sie war sich sicher, dass sie diesen Abend wiederholen und weiterhin Auftritte von Radspitz begleiten möchte. „Schlager geht immer“, fand Greulich. Allerdings bewies die Band schon nach dem Auftakt mit „Auf uns“ von Xavier Naidoo, dass sie viel mehr als nur deutschen Schlager können und performten im Laufe des Abends auch zahlreiche englische Popsongs. Auch der aktuell wohl meist diskutierteste Hit „Layla“ fehlte bei der großen Party nicht, woran sich allerdings keiner zu stören schien. Im Gegenteil: Das Publikum wollte den Song unbedingt hören und stimmte so enthusiastisch ein, dass die Band selbst den kritisierten Text nicht hätte singen müssen. Dass Radspitz mit der Zeit geht, zeigte sich auch im restlichen Set, welches nicht nur aus Liedern der 1990er-Jahre und alten Schlagerhits bestand, sondern auch aus den neuesten Songs.
 
Dass Radspitz an diesem Abend überhaupt performte, ist für Ketsch eine große Ehre, denn um Mitternacht kündigte der Frontsänger an, dass eines der Bandmitglieder an diesem Tag einen runden Geburtstag feierte. Auch andere Geburtstagskinder aus dem Publikum durften sich über ein Ständchen von über 2000 Menschen freuen. Die freundschaftliche Interaktion der Musiker mit ihrem Publikum trug einen erheblichen Teil zur Stimmung bei und lud ein, an diesem Event teilzuhaben. So waren sich auch Vanessa Laping und ihre Begleitung sicher, dass sie wieder auf das Ketscher Backfischfest und zur Band Radspitz kommen würden, obwohl sie extra aus der Pfalz anfahren müssen. „Wir kannten die Band vorher gar nicht und sind über Freunde hergekommen“, so Laping. Die Chance dazu haben alle Interessenten sogar noch in dieser Woche. Radspitz spielt auch am kommenden Donnerstag und Samstag. An allen anderen Tagen werden ebenfalls großartige Bands erwartet.

Ein gelungener Abend, der zeigt: Weder Radpsitz noch Ketsch und die Region haben vergessen, wie man ausgelassen feiert. Vielleicht ist Feiern wie Fahrradfahren: Ganz gleich, wie lange man es nicht mehr gemacht hat, wenn man es einmal konnte, wird man es nie wieder verlernen.

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