Ketsch. Für eine Veranstaltung dürfte vielen Ketschern und Freunden eines fein panierten Fischfilets das Gelände des Clubs der Sportfischer besonders bekannt sein: der traditionelle Fischverkauf am Karfreitag. Dann strömen verlässlich die Gäste zu dem 1955 gegründeten Verein, der seine wunderschön neben dem Anglersee gelegene Anlage mit viel Engagement und Einsatzfreude pflegt.
„Wir sind hier sehr regelmäßig im Einsatz, also eigentlich jede Woche, damit alles gut erhalten bleibt und man sich auf unserer Anlage wohlfühlen kann“, bestätigt Vorsitzender Karlheinz Geschwill, der seit 52 Jahren seiner Angelleidenschaft im Verein frönt. Besonders habe sich der Verein, der derzeit aus 50 Mitgliedern besteht, in diesem Jahr über die großzügige Unterstützung und Hilfe der Gemeinde und des Bauhofes gefreut.
So hegen und pflegen die Ketscher Sportfischer ihr Vereinsgelände
„Wir haben bei einem großen Arbeitseinsatz eine neue Stellfläche für einen Kühlwagen oder ein Geschirrmobil mit Rasengittersteinen gebaut. Dazu haben uns die Gemeinde und der Bauhof bei den notwendigen Erdarbeiten geholfen und dabei unter anderem die benötigten Geräte zur Verfügung gestellt. Dafür sind wir vom Verein sehr dankbar und außerdem danken wir Gartenbau Abel, der uns die benötigte Erde gespendet hat. Die Rasengittersteine haben wir selbst verlegt und nun sieht alles wieder sehr ordentliche aus“, bekräftigt Karlheinz Geschwill mit zufriedenem Blick über die Anlage im Grünen.
Am nahegelegenen Anglersee indes sieht man die Sportfischer nur dann angeln, wenn diese zusätzlich Mitglied im Angelsportverein sind. „Wir Sportfischer angeln am Rhein oder Neckar und dort gibt es vorwiegend Nasen (ein Fisch der zur Familie der Karpfenfische gehört), denn dieser Fisch fühlt sich in fließenden Gewässern wohl. Allerdings hat dieser Fisch doch relativ viele Gräten. Wir sind allerdings nicht mit Booten draußen, sondern angeln vom Ufer aus“, weiß Karlheinz Geschwill zu berichten.
Seine Vereinskollegen kommen überwiegend aus Ketsch, eine Nachwuchsabteilung habe der Verein derzeit nicht. „Unser jüngstes Vereinsmitglied ist 35 Jahre alt, die meisten anderen jedoch schon erheblich älter. In den Zeiten als der Club der Sportfischer gegründet wurde, gab es hier in der Region zahlreiche Preisangel-Wettbewerbe, bei denen man damals unter anderem Elektrogeräte, wie Fernseher oder gar ein Auto gewinnen konnte. Heute sieht man das Angeln komplett anders, nämlich als ‚Hegefischen‘ was eine positive Entwicklung für die Natur und die Fischbestände ist. Wird heute ein Fisch gefangen, dann vorwiegend für den Eigenbedarf“, so der Vereinsvorstand.
Von den 50 Vereinsmitgliedern seien noch rund 15 aktiv und es gehe im Verein nicht nur ums Angeln, sondern auch um gesellige Treffen und das Genießen der Ruhe in der Natur. Auch werde jedes Jahr ein eigenes Königsangeln ausgetragen, bei dem in einem Nebengewässer des Rheins bei der Friesenheimer Insel sowohl ein Fischerkönig als auch zwei Prinzen ermittelt werden.
„Danach wird der Fang hier bei uns auf dem Vereinsgelände verwogen und später im internen Kreis in Ketsch gefeiert. Der Fischerkönig erhält natürlich eine Königskette und es macht allen Teilnehmern immer viel Spaß. Ein eigenes Fischerfest, wie wir es in früheren Jahren noch ausgerichtet haben, findet nicht mehr statt. Wir freuen uns, wenn die Bevölkerung unser Fischessen am Karfreitag gut besucht und dabei sind rund 25 Helfer von uns im Einsatz, was schon eine Leistung ist“, fasst Geschwill zusammen.
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