Neurottschule

Spannender Blick in die Zukunft bei Ketscher Neurottschule

Bei der Kulturbühne der Neurott-Gemeinschaftsschule präsentieren die Klassen ihre Arbeiten zum Jahresthema mit einem tollen Unterhaltungsprogramm. Im Fokus stehen Musik, Kunst, Technik und Alltagskultur.

Von 
Rita Weis
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Erstklässler Anselm Inselmann leitet die Werkschau in der Neurottschule mit Inven-tionen von Johann Sebastian Bach ein. © Weis

Ketsch. Zukunft ist eine Lebensfrage für junge Menschen und war im vergangenen Schuljahr das zentrale Jahresthema der Neurott-Gemeinschaftsschule, dem sich die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften in vielen verschiedenen Fächern kreativ gestellt hatten. Wie wird meine Zukunft aussehen? Wie sieht die Welt in Zukunft aus? Wie werden wir leben? Das Ergebnis ihrer Arbeiten zeigten sie nun bei einer Werkschau der Kulturbühne in der Aula der Neurottschule.

Es war zugleich die erste Veranstaltung der Kulturbühne mit der neuen Rektorin Heike Knauber, die am ersten August die Nachfolge von Joachim Rumold im Amt der Schulleitung angetreten hat (wir berichteten).

Eine Schülerband und Lehrer singen und spielen „Imagine“ von John Lennon, bei dem es um die Vision einer friedlichen Zukunft geht. Mitsingen der Gäste ist bei der Kulturbühne gewünscht. © Rita Weis

Knauber begrüßte die Anwesenden und freute sich über das kulturelle Engagement des Kollegiums und der Schüler mit dem Kommentar: „Es ist nicht selbstverständlich.“ Tatsächlich hat sich die Neurottschule den Zusatz „Gemeinschaftsschule mit Lernkultur“ über viele Jahre mit einem entsprechenden Curriculum erarbeitet – hierzu gehören Musik und Theateraufführungen, Ausstellungen und Performances der Kulturbühne und jedes Jahr eine Werkschau.

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Die Kerngruppe dieser Werkschau bilden das Profilfach Musik und die Fächer Bildende Kunst, Sport, Technik sowie das Fach „Alltagskultur, Ernährung, Soziales“ (AES) der Klassenstufen acht bis zehn.

Durch das Veranstaltungsprogramm führte die Kulturbeauftragte und Musiklehrerin Nancy Humbert-Klein. Sie wies auf die Bedeutung des Themas „Zukunft“ mit Blick auf die Schüler hin: „Wir kreieren die Zukunft.“ Dann stellte sie einen jungen Pianisten vor, von dem sie annahm, dass er in Zukunft ein großer Künstler werden würde: Erstklässler Anselm Inselmann, der seit diesem Schuljahr von Klassenlehrerin Barbara Reuter unterrichtet wird.

Der hochbegabte siebenjährige mehrfache Preisträger spielte zuerst die Invention in D-Moll seines Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach auf dem elektronischen Klavier, auf dem er „Orgel“ eingestellt hatte und schloss daran eine Etüde von Carl Albert Löschbaum, diesmal am „Klavier“, an.

Er machte seine Ansagen selbst und ließ es sich nicht nehmen, dem erstaunten Publikum eine Zugabe zu präsentieren: das Präludium in C-Dur von J. S. Bach.

Danach stellt Humbert-Klein das Kulturteam vor: Thomas Gramm, Spezialist für Bühnen- und Beleuchtungstechnik, Yasmin Gireth und seit diesem Schuljahr auch Helena Wolf – eine Lehrerin, die ganz neu in der Schule ist. Zum Ehrenmitglied wurde Joachim Rumold ernannt – mit Krone und Schärpe. Er hatte die Kulturbühne einst mit ins Leben gerufen.

Kultsong „Imagine“ live

Es folgten zwei weitere musikalische Beiträge. Die Band der neunten Klassen, die vorwiegend aus Mädchen bestand, sang und spielte „Future Husband“ von Meghan Trainor und die Gruppe aus der zehnten Klasse präsentierten zusammen mit mehreren Lehrern „Imagine“ von John Lennon.

Außer Musik gab es auch eine Ausstellung mit Bildern und Objekten, bei denen sich die Kinder und Jugendlichen mit Zukunftsfragen auseinandergesetzt hatten. Es entstand klassenübergreifend beispielsweise ein Puzzle mit Zukunftsbildern. Großformatig gemalte Augen, die in die Zukunft blickten, waren Werke gleich am Eingang.

Die letzte Klasse zehn hatte Selbstporträts gezeichnet, wobei Linien mit Zukunftsbegriffen versehen worden sind. Wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte, zeichnete die Klasse 9a im Kunstunterricht. Es waren Bilder mit Hochhäusern samt Wäldern auf dem Dach zu sehen, eine Zeitmaschine, Unterwasserwelten mit Quallen und Fantasielebewesen, eine Sanduhrform mit Wäldern oben und Häusern in der unteren Hälfte, wobei Elemente und Spuren des Lebens von oben nach unten rieselten.

Die sechsten Klassen hatten Teletransportierungsmaschine gezeichnet und sich Gedanke über zukünftige Frisuren gemacht, eine Unterwasserstadt entworfen und einen Blick ins Weltall mit Schuppenmonstern geworfen. Eine Gruppe hatte ein Zukunftsgebäude aus Kartons gebastelt mit Einblicken in verschiedene Wohnräume. Eine andere Gruppe hatte aus Zeitungspapier eine Skulptur entworfen.

Auch Umweltprobleme wurden von verschiedenen Klassen thematisiert. So entstand beispielsweise ein Seepferdchen, das aus Abfalltütchen collagiert worden war. Gezeigt wurde auch eine Schildkröte, die Müll frisst und ein weinender Planet Erde. Mit Gedichten kombinierte Zeichnungen, Malereien, Designs waren andere Arbeiten – sie beschrieben die Ungewissheit der Zukunft und forderten zum Handeln und Gestalten auf. In einem anderen Raum konnte man Infos über zukünftige Berufe erhalten.

Wer nach all diesen Eindrücken ein bisschen Hunger oder Durst bekam, konnte Muffins, Miniburger oder Cookies kaufen – die Leckereien hatten Schüler des Fachs AES mit ihrer Lehrerin Jasmin Wegner hergestellt. Und natürlich gab es auch alkoholfreie Getränke.

Das zentrale Jahresthema für das laufende Schuljahr wollten die Mitglieder des Kulturteams nicht verraten. Es wird allerdings auch eine oder zwei Veranstaltungen der Kulturbühne mit Profi-Kunstschaffenden geben. Auch darüber herrscht noch Stillschweigen. Dass weiterhin Kulturelles geschaffen und gezeigt wird, das steht fest, denn Kultur ist fest im Stundenplan der Neurott-Gemeinschaftsschule verankert.

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