Ketsch. Wer den Pavillon im Kreuzwiesenweg, der nicht zuletzt als Treffpunkt für Jugendliche und Erwachsene dienen soll, mit Schmierereien – darunter auch Hakenkreuz und „SS“-Schriftzug (wir berichteten) – verunstaltet hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt und nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen, teilt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Das Fachdezernat Staatsschutz der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg ermittelt in dieser Sache weiter, nachdem der oder die Täter den Pavillon mit diversen Zeichen und Zahlenfolgen in der Zeit zwischen dem 23. Dezember und 3. Januar versehen hatten. Außer mit Sprühfarbe wurde ein Hakenkreuz auch in die Holzkonstruktion des Pavillons hineingeritzt.
Derweil hat sich der Bauhof der Gemeinde bereits an die Arbeit gemacht, die Farbschmierereien teilweise zu entfernen. Wie Bauamtsleiter Marc Schneider auf Anfrage sagte, seien die Mitarbeiter auch erfolgreich gewesen.
Nach dem zurückliegenden Wochenende hätten die fleißigen Bauhofmitarbeiter aber bereits wieder Arbeit wegen Vandalismus gehabt, denn am Anglersee hätten Unbekannte einen Müllbehälter samt Fundament aus dem Boden gerissen und liegen gelassen. Ferner seien Tüten aus dem Hundbehälter herausgenommen und im Nahbereich verteilt worden. Auch dieser neue Vorfall sei zur Anzeige gebracht worden. Die Männer des Bauhofs legten gleich Hand an und betonierten den Müllbehälter an Ort und Stelle fachgerecht wieder ein.
Mit Vereinsausschluss gedroht
Indes fiel beim beschmierten Pavillon unter anderem ein Schriftzug mit „06 Ketsch“ auf, der den Verdacht nährt, dass der oder die Verunstalter womöglich aus den Reihen eines hiesigen Vereins kommen könnten. Auf Nachfrage bei der Spvgg 06 Ketsch teilten die Fußballer mit, dass man sich nicht vorstellen könne, dass die Vandalen sich aus eigenen Sportlern rekrutierten. Man wolle in jedem Fall mithelfen, den oder die Täter zu finden.
Ein „06 Ketsch“ passt außerdem auf den KSV. Bei den Kraftsportlern war Vorsitzender Markus Herzog ob der auf dem Pavillon aufgebrachten Zeichen entsetzt. Aber auch er konnte sich im Gespräch mit unserer Zeitung nicht vorstellen, dass die Unholde aus seinem Verein stammen. Gleichwohl ließ Herzog keinen Zweifel daran, was einem solchen Übeltäter im Falle der Fälle blühte: „Wenn es herauskommen würde, dass einer von uns das gemacht hat, würde er aus dem Verein fliegen.“ Jeder beim KSV kenne den Kodex, dem sich die Ringer dort verschrieben hätten.
In der Schülermannschaft gingen Vier- bis Elfjährige auf die Ringermatte – da sei die Wahrscheinlichkeit wegen des Alters schon einmal sehr gering. Bei der aktiven Mannschaft beginne die Altersstruktur bei 15, 16 Jahren. Er könne es sich partout nicht vorstellen, „aber die Hand ins Feuer legen kann ich nicht“. Jedenfalls: „Wir werden das Thema im Verein ansprechen“, sagte Markus Herzog. Der Schriftzug „06 Ketsch“ könne aber auch quasi als falsche Fährte aufgesprüht worden sein.
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