Verpasste Chance

Marco Brückl bleibt als enttäuschter Radler zurück

Von 
Marco Brückl
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Die Umgestaltung des Lußhofknotens vor der Salierbrücke, wo sich B 39 und L 722 treffen, hat für Radfahrer keine Verbesserungen gezeitigt. Es war eine Erneuerung für die Autofahrer – deshalb ist eine Chance verpasst worden, denn mittlerweile soll man ja im Sinne der Verkehrswende die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken.

Das Gebot weg von der Straße, weil der frühere Radweg parallel zur Bundes- respektive Landesstraße verlief, bedeutete hier, die Radler auf einen Wirtschaftsweg zu beordern – über das Gelände des Lußhofes ist das nicht ungefährlich. Dort müsste ein Hinweis für die Radler angebracht werden, dass man mit verschmutzter Fahrbahn und dem Einsatz von Landmaschinen rechnen muss.

Suboptimal ist die Querung der B 39 aus dem Lußhofweg – kein Mensch macht den Umweg über die neue Ampelanlage. Überhaupt sollte an dieser Stelle wiederum der Anbau des künftigen Radwegs quer über das Feld Richtung Ketsch (genauer Seewaldsiedlung) sobald wie möglich beginnen. Denn dann entspannte sich die Lage rund 300 Meter weiter, wo die Radler derzeit noch die L 722 überqueren müssen – der neue, noch zu bauende Radweg macht diese gefährliche Querung obsolet.

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Redaktion / Volker Keller
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Die hiesigen Radler, die sich auskennen und über die Wintersaison gefahren sind, sind nicht das Problem. Es geht um Radler, die bald wieder – nicht zuletzt in größeren Gruppen – ihre Touren fahren. Am Lußhofknoten treffen sie zudem auf eine im Moment unzureichende Beschilderung. Auf Anfrage unserer Zeitung beim Rhein-Neckar-Kreis sollte sie im Frühjahr vollends angepasst werden. Doch wer von Ketsch kommend Richtung Speyer die L 722 überquert und 200 Meter weiter wieder zurückgeschickt wird, kommt womöglich auf die Idee, die neue Autofahrbahn Richtung Speyer zu benutzen.

Ich gebe es zu, ich neige zur Vorsicht, sodass ich ein wenig Grummeln im Magen habe in der Hoffnung, dass während der kommenden Fahrradsaison rund um den Lußhofknoten nichts passiert.

Wer geglaubt hat, die Neugestaltung des Lußhofknotens könne sich in Bestrebungen wie jene nach einem Radschnellweg einreihen, ist längst ernüchtert.

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