Gemeinderat - Zwei Bauwagen werden angeschafft und auf dem Areal beim Obst- und Gartenbauverein aufgestellt / 20 Plätze für Drei- bis Sechsjährige ab Frühjahr 2020

Villa Pusteblume erhält eine Waldgruppe

Von 
Marco Brückl
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So oder so ähnlich könnten die beiden Bauwagen der neuen Waldgruppe der Villa Pusteblume aussehen. Die 2,5 auf zehn Meter großen Domizile von der Firma Martens Forsttechnik sollen bis Frühjahr 2020 nach Ketsch kommen. © Martens Forsttechnik

Ketsch. Die Idee der Erzieherinnen Saskia Luksch und Laura Romina Adler stieß im Gemeinderat auf große Zustimmung. Bei der öffentlichen Sitzung im Rathaus bekamen die beiden Pädagoginnen sogar Applaus von den Räten – der Beschaffung von zwei Bauwagen für die Einrichtung einer Waldgruppe der Kindertagesstätte Villa Pusteblume stand nichts im Wege.

„Hätte es eine Waldgruppe zu meiner Kindergartenzeit gegeben, wäre ich gerne dort gewesen“, sagte Christian Jörger (CDU). Moses Ruppert (SPD) hob den „Spaß in echter Natur“ und die „Möglichkeit, Tiere und Pflanzen kennen zu lernen“ hervor. Er erkundigte sich danach, ob es Beeinträchtigungen aufgrund von eingesetzten Pestiziden geben könnte. Das wurde von Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer abschlägig beschieden, zumal der Obst- und Gartenbauverein für eine naturbelassene Bewirtschaftung stehe.

Kooperation mit Verein

Denn letztgenannter Verein half mit, einen geeigneten Platz für die Waldgruppe zu finden. Direkt angrenzend an das Vereinsareal im Kreuzwiesenweg befindet sich ein 1750 Quadratmeter großes, eingezäuntes, mit Wasser- und Stromanschluss versehenes Wiesengrundstück, das sich aufgrund seiner Nähe zum Anglersee, zu den Naturfreunden oder selbst zur Rheininsel hervorragend eigne, hieß es. Der Obst- und Gartenbauverein werde nicht beeinträchtigt und könne sich ganz im Gegenteil vorstellen, den Aufenthalt der Kinder mit eigenen Angeboten zu bereichern.

Kosten-Nutzen-Verhältnis bestens

Für Bündnis 90/Die Grünen wollte Robert Brusnik wissen, ob weitere Kosten über die Anschaffung der Bauwagen hinaus zu erwarten seien. Bürgermeister Jürgen Kappenstein erklärte, dass der Bauhof sicher unterstützend tätig werden müsse. Auf Nachfrage Brusniks sagte Kappenstein, dass die Heizung der Wagen mit Propangas erfolge und ein Anschluss für das Abwasser zunächst nicht vorgesehen sei. Der Waldhort der Alten Schule diene mit „trockener Toilette“ als Vorbild.

„Ich unterstelle, dass wir den Abwasseranschluss doch benötigen“, sagte Heino Völker (Freie Wählervereinigung) zwar. Doch andererseits ergebe sich für die Waldgruppe ein „wunderbares Kosten-Nutzen-Verhältnis“, da man für einen Kindergartenplatz normalerweise rund 40 000 Euro veranschlagen müsse, hier aber lediglich ein Viertel davon anfalle.

Die Freien Wähler stimmten ebenso zu wie die Vorredner für ihre Fraktionen und Chris Brocke (FDP) – die beiden jeweils 2,5 mal zehn Meter großen Bauwagen für insgesamt knapp 118 000 Euro können also von der Firma Martens Forsttechnik in Bensheim-Auerbach geordert werden. Ulrich Knörzer wies noch darauf hin, dass ein Zuschuss aus dem Förderprogramm des Landes beantragt worden sei. Im günstigsten Fall sind knapp 83 000 Euro zu erwarten.

Die neue Außengruppe der Villa Pusteblume mit 20 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige wird die lange Warteliste bei Kindergartenplätzen ein wenig entzerren. Gleichwohl kann bei einer Lieferfrist der Bauwagen von fünf bis sechs Monaten frühestens im Frühjahr 2020 mit der Betreuung im Zeitraum von 8 bis 15 Uhr begonnen werden.

Ketsch

Ketsch: Neue Waldgruppe der Villa Pusteblume kann starten

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