Ketsch. Von der anderen Seite des Globus erreichte den 1. TTC Ketsch kürzlich ein Foto, das in der Hauptstadt Südkoreas aufgenommen drei Tischtennisspieler zeigt, die das neuste Trikot des TTC tragen. Wie kam es zu dieser freudigen Überraschung? Daniel Schmutz (im Bild auf der rechten Seite), ehemaliger aktiver Bezirksligaspieler des 1. TTC Ketsch, lebt inzwischen in Seoul, ist dort Professor für Germanistik an einer ortsansässigen Hochschule und ist – natürlich – dem Tischtennissport treu geblieben. Allerdings legte er nach seiner Hochzeit zunächst eine sportliche Pause ein, um sich in seinem neuen Umfeld zu etablieren. Nach zwei Jahren allerdings zog es ihn wieder zurück an die Platte.
Da er von Zeit zu Zeit seine alte Heimat besucht, war er bei seinem letzten Aufenthalt auch im TTC- Training und hat dort gleich drei Trikots bestellt: eines für sich selbst und das zweite für den in der Mitte des Bildes zu sehenden Inhaber der Tischtennis-Sportschule in Seoul. Hierbei handelt es sich um einem Ex-Profispieler aus den nationalen Top-30, der wie viele andere Ex-Profis nach seiner aktiven Karriere den Lebensunterhalt mit einer eigenen Tischtennis-Schule bestreitet. Links außen im Bild ist auch Daniels professioneller Trainer im dritten TTC-Trikot abgebildet, mit dem er zweimal pro Woche für jeweils 20 Minuten Balleimertraining absolviert.
In Südkorea gibt es keine Tischtennisvereine, wie wir sie kennen, sondern nur von Firmen oder Städten finanzierte Profiklubs. Profi- und Amateurbereich sind strikt getrennt. Liga-Spielbetrieb gibt es nur bei den Profis. Amateure trainieren in Tischtennis-Schulen und messen sich sportlich untereinander bei Turnieren an Wochenenden oder unter der Woche abends. Dort startet man auch nicht mit Ranglistenpunkten, sondern mit einem Spielstärkelevel von eins bis sechs. Daniel Schmutz spielt dort im zweithöchsten Level.
Sollten in diesen Turnieren Spieler unterschiedlicher Levels aufeinandertreffen, so muss der Spieler, der ein höheres Level hat, mit einem Handicap spielen. Er gibt dem anderen für die Erste-Level-Differenz zwei Punkte und für jedes weitere einen zusätzlichen Punkt Satzvorsprung bis zu maximal sechs Punkten. Sollte also ein Level-3-Spieler mit einem Level-5-Spieler spielen, muss er diesem 2+1=3 Punkte in jedem Satz vorgeben. Andere Länder, andere Sitten! Der 1. TTC Ketsch freut sich bereits auf den nächsten Besuch von Daniel Schmutz und den weiteren Erfahrungsaustausch mit ihm.
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