Verkehrsfahrt

Zugeparkte Straßen: Ketscher Feuerwehr hat es oft schwer

Die Feuerwehr und die Gemeinde testen ab jetzt regelmäßig, wie gut Einsatzfahrzeuge durch die zugeparkten Straßen kommen.

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sas
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Auch wenn das Löschfahrzeug hier gerade noch so durchkommt: Für die Feuerwehr ist es in Ketsch oft zu eng, um im Ernstfall ohne Probleme agieren zu können. © Janson

Ketsch. Jede Minute ist entscheidend: Wer in einer Notlage ist und die Feuerwehr benötigt, ist dankbar, wenn sie ihren Einsatzort so schnell wie möglich erreichen kann. Doch immer wieder kommt es vor, dass geparkte Fahrzeuge das Weiterkommen der Floriansjünger erschweren und im schlimmsten Fall sogar verhindern.

Aus diesem Anlass hat die Freiwillige Feuerwehr Ketsch eine Verkehrsfahrt ins Leben gerufen, die von nun an in regelmäßigen Abständen erfolgen soll, wie die Gemeinde mitteilt. Zusammen mit der FFW-Führungsriege um Kommandant Sven Schmitt und seine Stellvertreter Tilman Schenk und Matthias Rux sowie mit Bürgermeister Timo Wangler, Larissa Klein vom Ordnungsamt und Ivan Kurz vom Gemeindevollzugsdienst ging es am Spätnachmittag mit zwei Fahrzeugen – einem Einsatzleitwagen und einem Löschfahrzeug – mehr als zwei Stunden lang kreuz und quer durch die Enderlegemeinde. Bürgermeister Wangler dankte den Ketscher Floriansjüngern für ihr beispielloses Engagement, das weit über ihre eigentlichen Aufgaben hinausgehe.

Mehrmals am Rangieren

Im Verlauf der Verkehrsfahrt bestätigte sich das mitunter schwierige Unterfangen, mit einem großen Feuerwehrfahrzeug zu einem konkreten Ziel unterwegs zu sein. Problematisch waren vor allem am Fahrbahnrand geparkte Fahrzeuge. Da Ketsch viele schmale Straßen hat, sind aufgrund dieser baulichen Voraussetzungen ein korrektes Parken und gegenseitige Rücksichtnahme umso wichtiger. Immer wieder musste der Einsatzleitwagen mehrmals rangieren, um zwischen geparkten Autos durchfahren zu können – was im Notfall bedeutet, dass bedeutsame Minuten vergehen. Auch in Kurvenbereichen wurde es mehrmals kritisch und der Platz für den weiteren Radius des Einsatzfahrzeuges reichte kaum aus, wenn die Autos zu nah im Kreuzungsbereich abgestellt waren.

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„Wenn wir gerufen werden, müssen wir zügig zur Einsatzstelle kommen“, unterstrich Kommandant Sven Schmitt und fügte hinzu: „Wir möchten daher die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, dass unsere Fahrzeuge einen deutlich größeren Wendekreis haben als ein normales Auto.“

Nachts sei die Situation für die Floriansjünger noch extremer, wenn die meisten Anwohner zu Hause und somit auch viele Autos abgestellt seien. Zudem liegen bei einem Löschfahrzeug die Materialien für den Einsatz an den Seiten. Um auch an die oberen Bereiche heranzukommen, muss eine Stufe ausgefahren werden.

Materialien nicht erreichbar

„Wenn zwischen dem Löschfahrzeug und dem geparkten Auto zu wenig Platz ist, erreichen wir unsere Materialien nicht“, machte Sven Schmitt deutlich. „Bei einem Einsatz kann jede Sekunde wichtig sein. Eine längere Anfahrt, umständliches Rangieren oder das notgedrungene Anhalten weiter weg vom Einsatzort stellt die Feuerwehr vor große Herausforderungen und kostet wertvolle Zeit“, sagte Bürgermeister Timo Wangler und appellierte an alle Bürger, beim Parken ihrer Fahrzeuge daran zu denken.

Sicherheitshalber solle man nochmals prüfen, wo und wie das Auto abgestellt wurde und ob die Straße noch genügend Platz bietet, damit ein Feuerwehrfahrzeug durchfahren kann. „Helfen Sie mit und unterstützen Sie unsere Floriansjünger bei ihrer Arbeit!“

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