Neulussheim. Frauen verschiedener Ethnien zeigte die Ausstellung „Verführung“ am vergangenen Wochenende im Kulturtreff Alter Bahnhof. Die Vernissage zu der Werkschau unterschiedlicher Frauenbilder der Künstlerin Dinara Daniel fand großes Interesse. „Japanerin“ heißt ein Werk in Mischtechnik auf Leinwand. „Vanishing Beauty I“ zeigt eine Afrikanerin, „Vanishing Beauty II“ eine Japanerin. Diese Arbeiten sind in Acryl auf Leinwand.
Das künstlerische Schaffen von Dinara Daniel umfasst Malerei in Acryl, Pastell und Aquarell sowie Skulpturen und Plastiken. Die promovierte Ärztin stammt aus Russland und ist seit 25 Jahren in Heidelberg zu Hause. Sie praktizierte an der Uniklinik Heidelberg und in der Forschung für Transplantationsimmunologie. Inzwischen hat sie sich ganz der Kunst verschrieben.
Ausstellung im Alten Bahnhof zeigt Verführung auf vielfältige Art
„Verführung gibt es auf vielfältige Arten – schon Johann Wolfgang von Goethe sagte dazu: Wein und Frauen sind auf Erden aller Weisen Hochgenuss, denn sie lassen selig werden, ohne dass man sterben muss“, begrüßte Organisatorin Marianne Nagel-Treiber die Kunstfreunde.
Schon immer hätten in der Kunst Frauendarstellungen eine bedeutende Rolle gespielt, „ob als Madonna zur Marienverehrung in der sakralen Kunst, als Göttin in der Antike, als weltliche Herrscherin in Monarchien oder als Objekt der Begierde.“
Kunstschaffende aller Zeiten hätten die Individualität und Vielseitigkeit der Frauen in Gemälden und Skulpturen dargestellt: „Leonardo da Vinci malte die Mona Lisa in altmeisterlicher Manier, Vermeer das Mädchen mit dem Perlenohrring, Rubens seine üppigen barocken Frauen, Gustav Klimt huldigte der weiblichen Schönheit mit der Frau in Gold, Picasso malte seine Geliebten in destruktiver kubistischer Manier, Käthe Kollwitz die verhärmten Frauen aus Kriegszeiten, Toulouse Lautrec die Halbweltdamen des Pariser Nachtlebens und Andy Warhol in serieller Pop-Art die Marilyn Monroe.“
Künstlerin der Ausstellung in Neulußheim fasziniert vom fernen Osten
Ein Bild von Daniel trägt den Titel „Wüstenrose“, ein anderes zeigt eine Frau mit einem Apfel und heißt „Verführung“. Die Künstlerin, die in großen und kleinen Formaten malt, war noch nie in Japan und in Fernost, bekannte die passionierte Teetrinkerin gegenüber unserer Zeitung. Das ist kaum zu glauben, wenn man ihre von der Faszination Asiens geprägten Bilder sieht.
Die Rolle der Frau in Asien fasziniert die Künstlerin seit Kindertagen. Beispielsweise seien schon in der Vergangenheit die japanischen Geishas in ihren prachtvollen Kostümen die ersten unabhängigen und selbstständigen Frauen gewesen, „die frei leben konnten“. Sie dankte dem Kulturtreff Alter Bahnhof, namentlich dem Organisator der Kunstausstellungen, Wolfgang Treiber, für die Möglichkeit der Präsentation.
Ihre Frauenbilder in ethnischer Vielfalt seien real oder aus der Fantasie stammend. Sie möchte „die Freude am Erstellen meiner Kunstobjekte auf den Betrachter übertragen und versuchen, die Menschen damit glücklicher zu machen.“ Acryl, Pastell und Aquarell mit viel Leidenschaft und Begeisterung für Kunst. Ihre kreative Arbeit verschaffe ihr besondere Glücksmomente. Gefühle und Erlebnisse verließen sie noch eine ganze Weile nach der Vollendung des Werkes nicht: „Sie leben in mir weiter, manche bleiben für immer bei mir.“
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