Alt- /Neulußheim. Die beiden evangelischen Kirchengemeinden Alt- und Neulußheim hatten zu Erntedank nicht nur zum Gottesdienst eingeladen, sondern luden die Gottesdienstbesucher auch zum anschließenden Gemüsesuppeessen ins Gemeindehaus ein. Der Altar war herrlich mit Erntegaben dekoriert und zeigte in seiner Vielfalt, was die Natur an Gottes Gaben bereithält. Die Pfarrerinnen Katharina Treptow-Garben und Eva Weisser leiteten den sehr gut besuchten Gottesdienst. Was lag da näher, als mit dem Lied „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn“ zu beginnen. An der Orgel begleitete Alexander Levental.
Aus dem kleinsten Buch der Bibel nahm die neue Vikarin Johanna Falkenhahn in ihrer Lesung Bezug auf Ruth, deren Herz für Familie und Gott schlug.
Das Leben braucht Bekenntnis, so Pfarrerin Eva Weisser, das Glaubensbekenntnis helfe Wurzeln zu schlagen. Das Leben brauche aber auch Felder, die gut bestellt sind, trotz Bedrohungen durch Klimawandel, Hunger und Flucht. Erntedank öffne das Leben auf Gott, sei ein Geschenk. Dank, staunen über das Leben, was wächst.
Miteinander am Tisch sitzen
Alles sei Teil der Schöpfung Gottes und sie erinnerte an ihre Großmutter, die sie gelehrt hatte, das Reifen und Wachsen zu bestaunen, auch wenn es nur saurer Rhabarber war. Hoffnung und Freude könne man nicht einfach so bestellen. Aber miteinander am Tisch sitzen und auch die Schönheit des Lebens sehen, sei für uns alle eine Chance. „Was brauche ich zu einem guten Leben? Was brauchen wir als Gesellschaft, damit unser Zusammenleben gelingt“, so Pfarrerin Katharina Treptow-Garben.
Wie kommen wir zu guten Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit, für alles das, was nicht gut ist? Das Leben braucht, dass wir mit anderen teilen, was uns die Erde schenkt. Das Leben braucht’s. Wer für Gerechtigkeit kämpft, braucht Kraft. Christlicher Glaube heißt nicht, einfach alles hinzunehmen. Wir können Unrecht wahrnehmen, benennen und dagegen aufstehen. Das Leben braucht ein Recht, das nie versiegt.
Glauben heißt auch genießen, bewusst und dankbar die Schönheiten des Lebens sehen, kosten und pflegen. Jesus hat es uns vorgelebt – er war an vielen Festen, hat mit Menschen gefeiert, geredet und wohl auch viel gelacht.
Als Zeichen der Gemeinschaft und der Vergebung wurde als Stärkung und Erinnerung gemeinsam Abendmahl gefeiert. Nach den Abkündigungen durch Kirchengemeinderätin Hanni Schneider und das Erinnern an Verstorbene der Gemeinde sowie dem Segen durch Pfarrerin Katharina Treptow-Garben wurde zum Suppeessen ins Gemeindehaus eingeladen, wo das „Gemeinsam statt einsam“-Team unter der Leitung von Dr. Ralf Wagner zubereitete und servierte.
Zur leckeren Gemüsesuppe, die von den über 70 Gästen sehr gelobt wurde, wurde das Brot vom Altar gereicht. Die anderen Erntegaben kommen der Tafel in Hockenheim zugute.
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