Neulußheim. Mit ziemlich gemischten Gefühlen begrüßte Bürgermeister Gunther Hoffmann die Besucher am Freitagabend zur Eröffnung der „kleinen Kerwe“. Zwischen Ärger und Erleichterung schwankte seine Stimmung. Erleichterung darüber, dass nach der Corona-Pause nun endlich wieder Kirchweih gefeiert werden darf, Ärger darüber, dass er von einem der Schausteller im Stich gelassen wurde – auf dem großen Messplatz verloren sich ein Kinderkarussell, ein Süßigkeitenstand, die Losbude „Glückcenter“, ein Stand der zum Dosenwerfen einlädt, ein Fahrgeschäft für die Jugend und das Zelt samt Ausschank der SC Olympia. Dazwischen jede Menge Platz.
Er sei froh über die Schausteller, die da seien, begrüßte Hoffmann insbesondere Hilde Remmele, die mit ihrer Losbude und dem Dosenwurfstand seit über 60 Jahren der Gemeinde die treu hält. Ein anderer Schausteller, „der seit über 50 Jahren zu uns kommt“, hat die Gemeinde heuer „hängen lassen“, stellte Hoffmann fest und bedauerte besonders, dass dadurch das Highlight für die Jugend, der Autoscooter, fehle.
Am meisten ärgerte sich der Bürgermeister, dass er zwei Wochen hingehalten und vertröstet wurde, bis am Donnerstagvormittag habe er die Hoffnung gehabt, dass der Schausteller zumindest mit einem Teil seiner Fahrgeschäfte komme – eine trügerische Hoffnung. Mal lag es an Corona, mal am fehlenden Personal, mal an den Benzinkosten, die Ausreden des Schaustellers seien immer andere gewesen, so Hoffmann den Punkt mit dem Hinweis abschließend, dass sich die Gemeinde neu positionieren werde.
Stabwechsel bei der Bewirtung
Umso ärgerlicher ist der Vorgang, weil es in diesem Jahr eine Wachablösung gibt: der Heimatverein, der die Kerwe 18 Jahr lang betreute, hat sich aus personellen Gründen zurückgezogen, für ihn bewirtet nun der SC Olympia die Gäste. Und legte sich mit Bierausschank und Grill gleich mächtig ins Zeug. „Und dies an vier Tagen“, lobte Hoffmann unter dem Beifall des Publikums den Fleiß der Sportler. Zugleich dankte er dem Heimatverein für die Begleitung in den vergangenen Jahren.
Abschließend dankte Hoffmann Kulturamtschefin Alexandra Özkalay und Gemeinderat Sven Nitsche, die sich mächtig ins Zeug legten, damit zumindest ein kleiner Rummelplatz gefeiert werden kann.
Zusammen mit Manuel Schromm, dem zweiten Vorsitzenden der SC Olympia, stach der Bürgermeister dann das Fass Freibier an, aufmerksam beobachtet von den Altlußheimer Kerweborscht, die auf ein Bierbad hofften, den Spottgesang schon im Hinterkopf. Doch sie wurden enttäuscht, nur wenige Tropfen wurden verschwendet, dann floss der Gerstensaft und war die Kerwe offiziell eröffnet.
Weiter im Programm der Kerwe geht es am Samstag, 15. Oktober, ab 14 Uhr, wenn der Jugendtreff die Kerweschlumpel auf den Rummelplatz führt und der SC Olympia die Bewirtung übernimmt. Ab 20 Uhr lädt der „Point“ zum Kerwerock in die Turnhalle ein. „Point“ und SC Olympia übernehmen die Bewirtung, wobei die Sportler den Grill anwerfen.
Am Kerwesonntag, 16. Oktober, geht es mit dem Kerwegottesdienst weiter, den Pfarrerin Katharina Garben hält. Die Olympia-Jugend bewirtet die Gäste mit einem Mittagessen und ab 14 Uhr lädt die Olympia zu Speis und Trank sowie zu Kaffee und Kuchen ein, derweil der Heimatverein seinen Luftballonwettbewerb startet. Kaffee und Kuchen wird es auch am Kerwemontag, 17. Oktober, geben, wenn der SC Olympia ab 14 Uhr erneut die Bewirtung übernimmt. aw
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