Vernissage

Ingrid Eckert präsentiert ihre Kunst in Neulußheim

Die Heidelberger Künstlerin Ingrid Eckert stellt im Neulußheimer Kulturtreff „Alter Bahnhof“ ihre mit Textilien veredelten Landschaften aus. Eröffnet wird die Ausstellung am 31. Oktober.

Von 
Jan Stößer
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Die Heidelberger Künstlerin Ingrid Eckert stellt im Alten Bahnhof Neulußheim aus. © Ingrid Eckert

Neulußheim. Die Heidelberger Künstlerin Ingrid Eckert stellt ab kommendem Freitag, 31. Oktober, im Neulußheimer Kulturtreff „Alter Bahnhof“ eine Retrospektive ihres Schaffens aus. Es geht vor allem um mit Textilien veredelte Landschaften, wofür die Heidelbergerin verschiedenste Stoffarten, Accessoires und Farbschichten – eben Mixed-Media (zu Deutsch: Mischtechnik) – verwendet.

Frau Eckert, Sie präsentieren Landschaftsimpressionen im gemischten Stil. Worauf kann sich der Besucher einstellen bzw. was werden Sie im „Alten Bahnhof“ ausstellen?

Ingrid Eckert: Ich werde in Neulußheim vorwiegend mit der Nähmaschine gearbeitete Landschaften zeigen, aber auch Collagen auf bemalten Leinwänden mit textilen Anteilen, benähte Pflanzendrucke und Objektkästen.

Wie kamen Sie zur Kunst, was fasziniert Sie daran und was gibt es Ihnen persönlich?

Eckert: Ich habe schon als Kind gerne gezeichnet, gemalt und mit Stoffresten gespielt. Dies wollte ich eigentlich beruflich fortführen. Aus Gründen der Vernunft habe ich ein Lehramtsstudium, mit Textilem Gestalten als eines der Studienfächer, absolviert. In den über 40 Jahren Tätigkeit als Lehrerin konnte ich mich in vielen künstlerischen und kunsthandwerklichen Techniken weiterbilden und praktiziere das heute noch. Seit 43 Jahren nehme ich zum Teil europaweit an Ausstellungen und Wettbewerben teil. Jetzt im Ruhestand ist mein ehemaliges Hobby mein wichtigster Lebensinhalt, mein „Traumberuf“.

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Sie sind Mitglied der Heidelberger Künstlervereinigung „GEDOK“. Was hat es mit dieser Gemeinschaft von Künstlerinnen und Kunstfördernden auf sich?

Eckert: Die „GEDOK“ ist eine Gemeinschaft künstlerisch aktiver Frauen. Sie wurde vor 99 Jahren von Ida Dehmel gegründet, um Künstlerinnen zu vernetzen und Kunst von Frauen bekannter zu machen. Männer dürfen als Unterstützer, „Kunstförderer“, Mitglied sein, jedoch nicht als aktive Künstler.

Haben Sie Vorbilder und wie haben diese Sie geprägt?

Eckert: Fasziniert haben mich schon als Schülerin die Impressionisten. Später Lyonel Feininger und Paul Klee mit ihren übereinander geschichteten, durchscheinenden Farbflächen.

Was kann der Leser unter dem Begriff Textilkunst verstehen?

Eckert: Textile Kunst ist das künstlerische Gestalten mit Textilien. Textilkunst gibt es schon seit Jahrhunderten. Ein berühmtes Beispiel ist der „Teppich von Bayeux“ aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Eine Stickarbeit, die die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer zeigt.

Welche Stoffe verwenden Sie und wie würden Sie deren Eigenschaften beschreiben?

Eckert: Ich verwende vorwiegend Seidenorganza und Seidenmaterialien, die ich in mehreren Schichten übereinander nähe, zum Teil mit handgeschöpftem Papier. Durch das Schichten von Seidenorganza entstehen Farbverläufe und Transparenz, durch handgeschöpfte Papiere Kontraste.

Zur Vernissage

  • Die Kunstausstellung von Ingrid Eckert wird am Freitag, 31. Oktober , um 20 Uhr im Kulturtreff „Alter Bahnhof“ eröffnet.
  • Am Samstag, 1. November , ist die Ausstellung von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Am Sonntag, 2. November , können die Kunstwerke von 11 bis 17 Uhr betrachtet werden.
  • Der Eintritt ist frei und die Künstlerin Ingrid Eckert ist anwesend.

Woher nehmen Sie Ihre Inspiration bzw. können Sie uns etwas zur emotionalen und technischen Herangehensweise an ein Werk erzählen?

Eckert: Meine Inspirationen schöpfe ich aus Erinnerungen an meine Kindheit und meine Reisen. Mit meinem textilen Fundus stelle ich mich gerne bei Ausstellungen und Wettbewerben einem vorgegebenen Thema.

Was halten Sie von Modezeitschriften?

Eckert: Modezeitschriften verwende ich dann, wenn ich mir ein Kleidungsstück nähen möchte; Inspirationen für meine künstlerische Arbeit hole ich mir daraus nicht.

Wie hat sich Ihre Definition von Kunst innerhalb Ihrer Schaffensphase entwickelt?

Eckert: Allgemein finde ich es wirklich „an der Zeit“, dass Textilkunst der „anderen“ Kunst gegenüber ebenbürtig wird. Ich persönlich kämpfe immer noch um mehr Abstraktion in meinen Arbeiten.

Welche Projekte möchten Sie künftig umsetzen?

Eckert: Für nächstes Jahr sind bis jetzt zwei Ausstellungen, außerhalb der „GEDOK“, geplant und mindestens zwei Ausstellungen im Rahmen des 100. „GEDOK“-Jubiläums. Außerdem möchte ich mich weiterhin für die „Deutsch-Afghanische Stickinitiative“ engagieren.

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