Neulußheim. An verschiedenen Streichinstrumenten öffnete Ernst Kaeshammer mit seinem Kollegen Nicola Polizzano am Akkordeon die Vernissage im gepflegten musikalischen Rahmen. Ein eingespieltes Duett, das die Einführung in die Ausstellung wiederholt instrumental und lyrisch untermalte und seit über 20 Jahren routiniert musiziert.
Marianne Nagel-Treiber hielt im Anschluss eine kurze und treffliche Laudatio auf den ausstellenden Künstler: „Ernst Kaeshammer ist ein Multitalent, nämlich technischer Zeichner für Geigenbau, Geigen- und Lautenbaumeister, Liedermacher, Komponist. Außerdem beherrscht er als Musiker mehrere Instrumente und ist ein Selfmademan.“
Kaeshammer entdeckt die Malerei als Leidenschaft nach Jahrzehnten wieder
Der Ausstellende erklärte dem Publikum seine Arbeiten: „Ich möchte über meine Bilder etwas erzählen. Ursprünglich wollte ich als Jugendlicher Kunst studieren, dann kam mein zweiter Beruf, eben der Geigenbauer, in die Quere.“ Seit über 40 Jahren begleitet die Kunst Ernst Kaeshammer dennoch maßgeblich. Vor ungefähr zehn Jahren begann er wieder, die „alte Liebe auszupacken“.
Tief im Inneren schlummerte weiterhin der Wunsch, Bilder zu malen. Seine malerischen und grafischen Arbeiten drehen sich immer um den Menschen. Der Mensch – in seinen gesamtheitlichen Facetten – steht hierbei im Mittelpunkt.
Kaeshammer versucht immer wieder, in den Gesichtern oder den Darstellungen des Menschen, eine zweite Ebene und weitere Spielräume für Interpretation zu integrieren. Deshalb auch der Titel „Vom Inneren nach außen“, letztlich das, „was uns tief in der Seele berührt, was tief in uns ist und in jedem Menschen verankert ist“. Für den Künstler besteht der Mensch nicht nur aus einer Hülle, sondern auch aus einer anderen Ebene, aus etwas Geistigem. Kaeshammer resümierte und zitierte im Zusammenhang mit seinem künstlerischen Schaffen den Schriftsteller Oscar Wilde: „Wer unter die Oberfläche dringt, tut es auf eigene Gefahr.“
Der Pfälzer zog ein positives Fazit hinsichtlich der Ausstellung: „Die Galerieräume im Alten Bahnhof haben mich sehr beeindruckt. Ein wirkliches Kleinod für die Gemeinde. Auch die gute Vorbereitung, Betreuung und Werbung durch die Organisatoren, Marianne und Wolfgang Treiber sowie Alexandra Özkalay waren insgesamt stimmig.“
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/neulussheim_artikel,-neulussheim-kuenstler-ernst-kaeshammer-zeigt-in-neulussheim-den-spiegel-der-menschlichen-seele-_arid,2331543.html