Kulturtreff Alter Bahnhof

„Mr Jones“ bringt Urlaubsstimmung nach Neulußheim

„Mr Jones“ begeistert die Gäste mit handgemachter Gitarrenmusik von Kuba bis Spanien im ausverkauften Saal. Es ist eine Rückkehr nach beinahe zehn Jahren.

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Marco Montalbano
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Hans Ehrenpreis (v. l.), Jochen Koch und Alex Lützke sind „Mr. Jones“ sorgen mit Gitarrenmusik aus Südamerika für Urlaubsfeeling im Kulturtreff Alter Bahnhof. © Montalbano

Neulußheim. Nach gut einem Jahrzehnt kehrten Hans Ehrenpreis (Gesang, Gitarre), Alex Lützke (spanische Gitarre) und Jochen Koch (Percussion, Trommel) fulminant in den Alten Bahnhof auf diese Seite des Rheins zurück. Denn „Mr. Jones“, wie sich die drei Vollblutmusiker mit besonderer Vorliebe für entspannte, herrlich gitarrenlastige Songs von Süd- und Mittelamerika über die USA bis hin zu Spanien und Großbritannien auch nennen, sorgte für Urlaubsfeeling und wippende Knie und bewiesen einmal mehr, dass nichts über handgemachte Musik geht.

Seit gut zwei Jahrzehnten sind die Jungs von „Mr. Jones“ in der Region unterwegs, allerdings meist eher linksrheinisch. Gut, dass sie am vergangenen Wochenende einen Umweg über Neulußheim genommen hatten. Denn so erhielten die auch aus dem weiteren Umkreis angereisten Zuschauer eine gehörige Portion Sonne trotz Winterzeit. Viele Songs aus dem kubanischen Liedreigen des „Buena Vista Social Club“ wie „Chan Chan“ von Compay Segundo, entführten sie nach Kuba.

Die Insellegende Compay kommentierte einst: „Ich habe ,Chan Chan‘ nicht komponiert, sondern ich habe es geträumt.“ Auch wenn es darin eigentlich um das harte Leben der Landarbeiter geht, kommt bei teutonischen Ohren doch ein leichtes Lebensgefühl an, das Lustvolle, das man fühlt, lebt und abends bei einem Gläschen Wein (oder Rum) genießt, trotz aller Härte. Sicher auch für Nordbadener in dieser Zeit voller Krisen eine gute Idee.

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pm Gemeinde
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Ein nicht minder entspannter „Englishman in New York“ und „Fragile“ von Sting begeisterte genauso, wie der „Clandestino“ und „Me gustas tu“ des spanisch-baskischen Globetrotters und Singer-Songwriters Manu Chao. Auf Willy DeVilles „Demisado Corazon“ und Matt Simons „Catch & Release“ folgte Golden Brown der britischen Band Stranglers und – als besonderes Schmankerl auch für verwöhnte Ohren: „Hasta siempre, Comandante“, die kubanischen Hymne von Carlos Pueblas auf Kult-Revoluzzer Che Guevara.

Auch auf der Bühne war beste Stimmung angesagt. So scherzte Alex Lützke beim vorletzten Titel: „Jetzt geht es zur Abkühlung hoch in den Norden, nach Schottland.“ Denn dann spielten sie „This is the life“ von Amy Macdonald bevor die drei Musiker das Publikum mit „Isla de la Gomera“ nochmals in südliche Gefilde auf die Kanaren entführte.

Andrea Hartmann aus Bruchsal meinte begeistert: „Wunderschöne Musik, die beruhigt und das gilt wirklich für alle Stücke. Spanisches Flair und Urlaubsfeeling pur.“ Auch Maria und Kurt aus Neulußheim, die ihren Nachnamen mit einem Augenzwinkern lieber für sich behielten, genossen den Abend in vollen Zügen. „Musik, die einfach Spaß macht in herrlich familiärer Atmosphäre“, kommentierten sie, während sie sich verschmitzt zuprosteten.

Tolles „Zuhörpublikum“

Musiker Alex Lützke freute sich: „Wir genießen unseren Auftritt hier. Es ist schön, wieder im Alten Bahnhof zu sein. Da wir oft auf Weingütern spielen, bei der unsere Musik eher angenehmer Background für gute Gespräche ist, freuen wir uns, hier so ein tolles ‚Zuhörpublikum‘ zu haben.“ Alexandra Özkalay vom Kulturamt freute sich über die ausverkaufte Veranstaltung und Gäste von nah und fern. „Es gibt auch Musiker, die hier erst richtig bekannt geworden sind. Toll ist, dass sie auch danach immer wieder hier auftreten.“

Gisela Birk vom ehrenamtlichen Kulturtreff-Team betonte: „Es ist schön, dass das ganze Team bis jetzt und trotz Corona-Krise dabei geblieben ist. Uns macht das Helfen Spaß, besonders bei so toller Musik wie heute Abend. Das erinnert mich an meinen letzten Kubaurlaub vor ein paar Jahren.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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