Freiwillige Feuerwehr

Neulußheimer Feuerwehr ist trotz Umzug und Pandemie einsatzbereit

Von 
Renate Hettwer
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Bürgermeister Gunther Hoffmann (v. l.), André Kühne, Jochen Butz, Jochen Endres, Markus Koch, Fabian Mroß, Asim Grabovac, Dennis Nanovski, Manfred Horsch, Yvonne Heiselbetz und Sascha Langlotz bei der Versammlung der Wehr. © Hettwer

Neulußheim. Zügig und souverän leitete Feuerwehrkommandant Sascha Langlotz durch seine erste Hauptversammlung. Nach Begrüßung, Totenehrung und Bekanntgabe der Tagesordnung war die förmliche Beschlussfassung Einstieg in die einzelnen Berichte.

Seit der letzten Jahreshauptversammlung im September und immer noch unter Corona-Bedingungen musste der Übungsbetrieb angepasst und umgestellt werden, eröffnete Kommandant Langlotz seinen Bericht. Er hofft, den regulären Übungsbetrieb in den nächsten Wochen wieder vollständig aufzunehmen zu können. Ein weiterer Grund für die Umstellung sei der Umzug ins Ausweichquartier in den Kriegbachweg gewesen. Dort mussten Abläufe koordiniert werden, die sich aber bald zu einer gewissen Routine entwickelten, bilanzierte Langlotz.

Ehrungen und Beförderungen

Asim Grabovac und Fabian Mroß wurden vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann ernannt, Markus Koch und Oliver Huber vom Hauptfeuerwehrmann zum Löschmeister.

Für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Yvonne Heiselbetz und Dennis Nanovski geehrt, das deutsche Feuerwehr-Fitnessabzeichen in Gold erhielt Jochen Endres.

André Kühne ist seit 20 Jahren Mitglied im Feuerwehrausschuss, Manfred Horsch seit fünf Jahren.

Er sei glücklich, dass der Gemeinderat und Bürgermeister Hoffmann sich für den An- und Umbau des Hauses der Feuerwehr ausgesprochen haben, stellte der Kommandant fest und bezeichnete dies als „eine wichtige Investition in die Zukunft, die Sicherheit und Gesundheit der Wehrleute“. Nach einigen Verzögerungen haben nun die Bodenplatte betoniert werden können. Da die Stahlträger und Sandwichpaneele für Dach und Wände bereits da seien, werde es zügig vorangehen.

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Von
Marion Brandenburger
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Während der Atemschutzlehrgang im November mit Martin Fath, Fabian Mroß und Fabian Ballreich erfolgreich abgeschlossen werden konnte, Oliver Huber und Markus Koch an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal ihren zweiwöchigen Gruppenführerlehrgang ebenfalls erfolgreich absolvierten, fasste der Kommandant zusammen, konnten Jörg Stojakowitsch, Asim Grabovac und Marlon Gamer nach dem Abbruch des Truppführerlehrgangs im November, diesen nun beenden.

Sonderausbildungen, wie die Heißausbildung für Atemschutzträger sowie ein Seminar für Technische Hilfsleistung und patientengerechte Unfallrettung wurde genauso abgesagt, wie sein Kommandantenlehrgang. Übrig blieb eine fünf mal 90-minütige Onlineschulung. Erfolgreich an einem Online-Lehrgang „Medien-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit“ nahm Fabian Ballreich teil. Beim Kettensägenlehrgang sei die Theorie sechs Kameraden online vermittelt worden, der praktische Teil habe in einem Wald in Haßloch stattgefunden . Zu allen Erfolgen beglückwünschte der Kommandant die Teilnehmer.

Dankbar zeigte er sich, dass alle Kameradinnen und Kameraden das Boosterangebot des Rhein-Neckar-Kreises nutzten und eine 100-prozentige Impfquote bei der Wehr erreicht wurde. Aktuell beschäftige sich die Führung mit der Überarbeitung des Feuerwehrbedarfsplans. Handlungsbedarf bestehe bei zwei Fahrzeugen, die jeweils um die 30 Jahre alt seien, stellte Langlotz abschließend fest.

Einsätze „Person im Aufzug“

Mit einer Bildpräsentation vermittelte Brandmeisterin Yvonne Heiselbetz den Anwesenden einen Überblick über die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr. Auf der Homepage der Gemeinde kann man die einzelnen Einsätze nachvollziehen, merkte die stellvertretende Kommandantin an.

54 Einsätze waren durchzuführen, Brandsicherheitswachen gab es keine. Von den 54 Einsätzen waren 26 technische Hilfeleistungen, neun Rettungsdienste, neun Brände, sieben Rauchmeldungen und drei sonstige Einsätze, so die Bilanz. Hilfe bei Verkehrsunfällen, Unterstützung der Rettungsdienste bei engen Treppenhäusern und Türöffnungen kamen hinzu. Die gute Zusammenarbeit mit der Altlußheimer Wehr bei einem Kellerbrand wurde gelobt. Die Alarmzeiten waren durchaus schlaffreundlich, so Heiselbetz. Haupteinsatzzeiten waren zwischen 7 und 20 Uhr.

Hervorzuheben sei bei der technischen Hilfeleistung und Einsatzstatistik, dass es im Sommer fünfmal hieß „ Person im Aufzug“. Hier hoffe man, dass die technische Überarbeitung des Aufzugs am Bahnhof erfolgreich gewesen sei, so Heiselbetz.

Jugend und Altersmannschaft

Eva Stojakowitsch hielt kurz und knapp ihren Rückblick für die Jugendfeuerwehr. Um den Kontakt wegen der Pandemie aufrecht zu erhalten, seien lediglich kleine Übungen und Ausflüge gemacht worden. Am 21. März wolle man den Übungsbetrieb mit 13 Jungen und sechs Mädchen im Alter von acht bis 17 Jahren wieder aufnehmen. Ihr Dank für die gute Zusammenarbeit ging an Markus Koch und Martin Fath.

Die Altersmannschaft, so berichtete Gerhard Villhauer, bestehe im Augenblick aus fünf Kameraden.

Die wenigsten Buchungen, mit gerade mal acht Belegen im Jahre 2021, vermeldete Kassierer Dennis Nanovski. Die Kasse sei durch Kassenprüfer Gerhard Villhauer rasch geprüft gewesen und die Entlastung wurde einstimmig erteilt.

In geheimer Wahl wurden Markus Koch, Manfred Horsch, André Kühne und Jochen Butz in den Feuerwehrausschuss gewählt. Nachrücker ist Marlon Gamer. Für die beiden ausgeschiedenen Mitglieder Uwe Koch, 34 Jahre dabei, und Bodo Roß, 30 Jahre Mitglied im Feuerwehrausschuss, gab es anerkennende Worte und ein Geschenk.

Froh über Ausweichquartier

Das Thema Ukraine beschäftige die Neulußheimer, stellte Bürgermeister Gunther Hoffmann in seinem Grußwort fest und lobt die große Bereitschaft der Bürger, zu helfen. Er freue sich, dass mit dem Umzug in den Kriegbachweg eine gute, vorübergehende Notunterkunft gefunden werden konnte und die Einsatzbereitschaft jederzeit gegeben sei. Mit dem An- und Neubau entstehe etwas Gutes. Steigende Kosten und energetische Maßnahmen setzten dem Haushalt zu, fügte er hinzu und trotz Zuschüssen und zu erwartender Steuereinnahmen müsse man alles genau im Blick haben. Der Wunsch nach neuen Fahrzeugen werde deshalb wohl auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Nach den Ehrungen und Beförderungen, die mit Unterstützung von Unterkreisführer Matthias Gerlach, Unterkreis Schwetzingen, vorgenommen wurden, überreichte Bürgermeister Gunther Hoffmann den Geehrten einen Dankesgruß der Gemeinde. Einen Gruß und Glückwünsche zu den Ehrungen und Beförderungen überbrachte auch Thomas Butz vom Vorstand des Freundeskreises. Die Arbeit des Freundeskreises habe wegen der Pandemie stagniert. Ein Lichtblick sei das beliebte Entenrennen, das im Juni starten soll.

Zum Ende der Jahreshauptversammlung dankte Kommandant Sascha Langlotz für die geleistete Einsatzbereitschaft, seinen Stellvertretern für die hilfreiche Unterstützung und Kai Tobler von der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit. Im Anschluss an den offiziellen Teil berichteten Harald Butz und Gerhard Villhauer mit Bildern von ihrem Hilfstransport an die polnisch-ukrainische Grenze.

Freie Autorin

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