„Quiltkönigin“ kehrt in Alten Bahnhof zurück

Neulußheim. Die aus Mannheim stammende international prämierte Textilkünstlerin Ursula Mehler stellt zum wiederholten Mal ihre Quiltkreationen vom Freitag, 2., bis Sonntag, 4. Juni, im Kulturtreff Alter Bahnhof in Neulußheim aus.

Ein Quilt ist ein mehrlagiges Textil, das aus zwei oder mehr Schichten Stoff besteht, die aus verschiedenen Materialien mit der Nähmaschine und von Hand zusammengenäht und mit Füllmaterial oder Wattierung unterfüttert werden, sodass ein reliefartiges Muster entsteht. Im Gegensatz zum bekannten Patchwork, das nur aus dem Zusammensetzen vieler Stoffstücke – meist in geometrischer Form – in zwei Lagen besteht und oft eine funktionale Aufgabe in Form von Decken, Bettüberwürfen oder Ähnlichem hat, ist der moderne Art-Quilt ein künstlerischer Ausdruck nach individuellen Entwürfen des Textilkünstlers ohne praktische Funktion, sondern ästhetischer Ausdruck von Textilkunst.

Nach Seminaren bei bekannten amerikanischen Quiltkünstlern und Inspirationen durch japanische Quiltmeister hat Ursula Mehler viel experimentiert, nicht nur vorhandenes Textilmaterial verwendet, sondern selbst Stoff auf verschiedene Arten gefärbt und Filzstoffe hergestellt, um ihre visuellen Eindrücke in Stoff und anderen Materialien auszudrücken. So hat sie in den vergangenen Jahrzehnten Hunderte von Arbeiten angefertigt.

Außer in der Textile Art Berlin hat Ursula Mehler an vielen international jurierten Wettbewerben teilgenommen und Preise errungen – so zum Beispiel in Tokio den Quilters- Newsletter-Preis, wobei sie das erzielte Preisgeld damals den Opfern von Fukushima zur Verfügung stellte. Dieser prämierte Quilt wurde von der Zeitschrift Vogue ersteigert und hängt heute in ihrem Büro in Tokio. Zurzeit ist Ursula Mehler mit Quilts in Paris und drei weiteren Städten in Frankreich bei der Artextile Exposition vertreten.

Zur Vernissage am Freitag, 2. Juni, um 20 Uhr lädt der Organisator der Kunstausstellungen, Wolfgang Treiber, alle Kunstfreunde in den Kulturtreff Alter Bahnhof ein. Die Ausstellung ist außerdem geöffnet am Samstag, 3. Juni, von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag, 4. Juni, von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. zg