Grüne - Landtagskandidat Andre Baumann und Fraktionssprecher Patrick Schönenberg besuchen die „Ofdascha Alpe“

Die Dünen sind ein wertvolles Naturerbe

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zg
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Andre Baumann (l.) und Patrick Schönenberg verschaffen sich in den Dünen einen Einblick in die Lebenswelt vieler Tier- und Pflanzenarten. © Grüne

Oftersheim. Die „Ofdascha Alpe“ sind ein Naturmonument und eine einzigartige Kulturlandschaft. Viele Pflanzen- und Tierarten der Oftersheimer Dünen sind wahre Überlebenskünstler. Die Naturschutzmaßnahmen der letzten Jahre wirken, heißt es in einer Pressemitteilung des Grünen-Landtagskandidaten Dr. Andre Baumann.

Die Dünen laden zur Erholung ein. Zugleich bieten sie einen faszinierenden Einblick in die Lebenswelt vieler Tier- und Pflanzenarten, die an extreme Lebensbedingungen angepasst sind und dort eines ihrer wenigen Vorkommen im Land haben. Grund genug für eine Dünenexkursion, zu der sich Andre Baumann und der Oftersheimer Grünen-Fraktionssprecher Patrick Schönenberg auf den Weg gemacht haben.

In den Oftersheimer Dünen wird ein Naturschutzprojekt erfolgreich umgesetzt – auch als zentrale Ausgleichsmaßnahme für den Oftersheimer Golfplatz, der vor knapp acht Jahren nach jahrzehntelanger Nutzung durch die US-amerikanischen Streitkräfte der Gemeinde und dem Land zurückgegeben wurde. „Der Golfplatz in Oftersheim war wohl die ungewöhnlichste militärische Konversionsfläche des Landes“, findet Baumann. „Wie können Golfplatz und Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet unter einen Hut gebracht werden? Das war eine schier unlösbare Aufgabe“, erinnert sich der Grünen-Politiker.

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Damals war Baumann als Nabu-Landesvorsitzender und ehemaliger Nabu-Ortsvorsitzender von Schwetzingen und Umgebung ganz nah dabei. Er habe sich für die Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie eingesetzt – für einen fruchtbaren Kompromiss, teilt er mit: Statt eines „normalen Golfplatzes“ sei es ihm ein Anliegen gewesen, dass beides möglich ist: der Schutz der wertvollen Sandmagerrasen und die Nutzung des Golfplatzes.

„Dessen neuer Pächter war damals schneller überzeugt als der Gemeinderat“, berichtet Patrick Schönenberg, „denn erst im Sommer des vergangenen Jahres hat das Gremium die letzten Beschlüsse und Verträge zu den Maßnahmen rund um den Golfplatz verabschiedet.“

Kleine Helden

Viel aber ist in den vergangenen acht Jahren passiert. Die Naturschutzgebiete am Golfplatz, Feldherrnhügel und Dreieichenbuckel, wurden deutlich aufgewertet. „Durch die Beweidung entstehen lichte, parkartige Flächen, auf denen seltene Pflanzen wie die Sandstrohblume und die Sandsilberscharte bestens gedeihen“, erklärt Andre Baumann. „Und auch seltene Tierarten sind hier zu finden. Vor allem kleine Helden wie die Ameisenlöwen, Kreiselwespen oder Sandlaufkäfer sind echte Spezialisten, die sich an die Extreme angepasst haben“, weiß der Biologe, der sich intensiv mit der Tier- und Pflanzenwelt in den Dünen beschäftigt hat.

„Das begeistert mich immer wieder: Der Sand wird durch die Sonneneinstrahlung teilweise bis zu 60 Grad heiß. Nur Überlebenskünstler können hier einen Lebensraum finden, den es kaum woanders gibt.“ Und damit dieser Mikrokosmos im Sandrasen funktionieren kann, brauche es auch die großen Tiere: Spaziergänger – insbesondere die Familien – freuen sich im Sommer auf die Ziegen und Esel, die jetzt die drei Naturschutzgebiete Feldherrnhügel, Dreieichenbuckel und Friedenshöhe beweiden. Dort kann man hautnah die tierischen Naturschützer bei ihrer Arbeit betrachten. Durch ihre Arbeit wird die Fläche parkartig licht gehalten. Und zwar besser, als es jede Maschine kann. So wie früher, denn das Leitbild für Teile der Oftersheimer Dünen ist die bäuerliche Waldweide, wie sie bis vor rund 150 Jahren über Jahrhunderte bestand.

„Wenn der Jäger aus Kurpfalz durch den Wald ritt, dann ritt er nicht durch einen grünen Wald, sondern durch einen lichten, parkartigen Wald – entlang von Schaf-, Rinder- und Ziegenherden, traf dabei vielleicht den Schweinehirten, den damals jede Hardtgemeinde hatte. Das Naturschutzgebiet der Oftersheimer Dünen wird wie zu einer lebendigen Außenstelle des Oftersheimer Heimat- und Forstmuseums.“

Einrichtung für Schulklassen

Der Rundgang führte Baumann und Schönenberg auch am Dünenklassenzimmer vorbei. „Hier sind schon unzählige Schulklassen aus Oftersheim aber auch aus anderen Gemeinden gewesen, um sich von ausgebildeten Expertinnen die wilde Welt der Dünen erklären zu lassen“, freut sich Schönenberg. „Hier lernen Kinder ihre Heimat kennen und dass sie als Kurpfälzer eine Verantwortung für die einmalige Dünennatur haben, die nur bei uns vorkommt. Damit das so bleibt, werde mich ich weiterhin mit ganzer Kraft für deren Erhalt einsetzen, auch dass das Land die Naturschutzmaßnahmen so gut finanziert wie in den vergangenen Jahren“, sagte Andre Baumann abschließend. zg

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