Heimat- und Kulturkreis

Die Oftersheimer Osterkrone: Eine echte Rarität in der Region

Die Helferinnen des Arbeitskreises “Volkskunde und Brauchtum“ leben Jahr um Jahr eine Tradition und binden die Osterkrone. Am Freitag wird sie vor dem Rathaus aufgestellt.

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Jakob Roth
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Sie flechten die Osterkrone, die am Freitag vor dem Rathaus aufgestellt wird: Charlotte D'Auria (v. l.), Imelda Grein und Dorothea Müller. © Jakob Roth

Oftersheim. Diese Tradition aus der Fränkischen Schweiz ist in der Region eine echte Rarität: die Osterkrone. In Oftersheim wird sie schon seit 1989 von Helferinnen des Arbeitskreises „Volkskunde und Brauchtum“ aus dem Heimat- und Kulturkreis gebunden und wird diesen Freitag, 8. März, zum 34. Mal aufgestellt. Zunächst wurde die Bastelei jahrelang in der Mannheimer Straße 59 platziert – dort habe sie jedoch kaum Beachtung gefunden, so die Verantwortlichen. Deshalb schmückt die Krone seit 2005 den Brunnen vor dem Rathaus.

Die Herstellung dauert ungefähr zwei Stunden. Grünschnitt, den einige Männer der insgesamt 17 beteiligten Frauen gesammelt haben, wird sorgfältig mit Draht um ein Eisengestell gebunden. Dieses gibt Form und Größe der Krone vor. Der Unterbau wird dabei aus Kirschlorbeerzweigen gefertigt.

Viel Erfahrung um Oftersheimer Osterkrone

Darüber binden die Frauen Eibenreste. Jeder Handgriff geht den Helferinnen leicht von der Hand. „Wir sind eben ein eingespieltes Team. Niemand bindet hier zum ersten Mal die Osterkrone“, meint Yvonne Wierer vom Arbeitskreis „Heimat und Brauchtum“. Sie ist selbst ist schon seit 40 Jahren dabei und hat bereits die erste Oftersheimer Osterkrone mitgebunden.

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Die Tradition könne verschieden gedeutet werden. Am wahrscheinlichsten ist aber der Rückbezug auf die häufige Wasserarmut, die in der Fränkischen Schweiz vorherrschte. Durch diese bekam Wasser einen hohen Stellenwert. Um das auszudrücken, wurden die Brunnen festlich geschmückt. Besonders wird für alle Beteiligten der Moment sein, wenn die Krone schließlich durch die Mannheimer Straße zum Rathausbrunnen gekarrt wird. Dabei bleibt die Motivation jedes Jahr gleich, wie die neue Leiterin des Arbeitskreises Dorothea Müller erklärt: „Wir wollen zeigen, dass wir unsere Wurzeln kennen und hier alte Traditionen weiterleben lassen.“

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