Oftersheim. „Eigentlich wiederholt sich das Jahresprogramm ja immer wieder“, sagt Gerhard Frei und lässt danach ein breites Grinsen folgen. Aber es läge dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimat- und Kulturkreises Oftersheim (Huko) sicher nicht ferner, als damit auch nur ansatzweise etwas Negatives ausdrücken zu wollen. So sieht es auch sein Vorsitzender Dieter Burkard: „Einige Veranstaltungen gehören einfach jedes Jahr dazu. Und ich habe den Eindruck, den Menschen gefallen sie auch.“
Und so stellen die beiden Huko-Verantwortlichen im Gespräch über das anstehende Programm der kommenden Monate mit dieser Zeitung erst einmal die Standards vor. Das Helferfest im Januar ist bereits über die Bühne. Als Nächstes steht nun erst einmal die Mitgliederversammlung am Sonntag, 25. Februar, an. Die ist in diesem Jahr aus zwei Gründen ganz besonders wichtig: Erstens, wie Burkard betont, werden die Planungen für zahlreiche der diesjährigen Aktionen wohl dort konkretisiert.
„Und zudem stehen dieses Jahr ganze 40 Ehrungen an“, sagt der Vorsitzende und klingt dabei durchaus stolz. So werden Mitglieder für zehn, 25 und erstmals sogar für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt.
Osterkrone wird selbtsgebasteltes Wahrzeichen
Im Frühjahr kommt auf den Huko und die interessierten Bürger dann einiges zu, was vor allem saisonal bedingt ist: So wird der Arbeitskreis Brauchtum und Volkskunde wieder die Osterkrone für die Gemeinde basteln, die dann ab Freitag, 8. März, öffentlich zu bestaunen sein wird.
Etwas später, am Dienstag, 30. April, steht die traditionelle Aufstellung des Maibaums vor dem Rathaus an, mit musikalischer Begleitung und eben unter Beteiligung des Heimat- und Kulturkreises. Für diesen ist aber das weitaus größere Thema der Maifeiertag einen Tag später. Denn da hält der Huko auch in diesem Jahr seinen Museumstag ab. „Das Motto müssen wir erst noch beschließen“, erklärt Dieter Burkard und verweist auch hier auf die Mitgliederversammlung.
Ein bisschen können er und Gerhard Frei aber doch schon in Aussicht stellen, was den 1. Mai thematisch mitbedingen könnte, denn der Verein plant eine Erweiterung der Erinnerungsstätte „Katscher Stube“. Wie das aussehen könnte, dazu wollen Dieter Burkard und Anna Kirchner beim Museumstag bereits einen Ausblick geben. Über den Ideenhintergrund spricht der Vorsitzende schon jetzt sehr fundiert. „Wir wollen das Thema der Heimatvertriebenen, um das es ja seit jeher in der Stube geht, weiterentwickeln“, erläutert Burkard. „Man könnte es zum Beispiel um die Geschichten von Menschen aus Italien erweitern, die als Gastarbeiter herkamen oder um diejenige, die jetzt aus der Ukraine kommen. Es geht uns um Menschen, die hier in Oftersheim ihre neue Heimat verbinden.“
Kunsthandwerklicher Weihnachtsmarkt in Oftersheim
Schwierig ist eher die Umsetzung, da Kirchner und Burkard nur zu zweit an diesem Projekt beteiligt sind und da schnell etwas auf Eis liege, wenn es zum Beispiel gesundheitliches Probleme gibt. Abhilfe schaffen könnten womöglich Fachleute vom Museumsverband Baden-Württemberg, auch was den Einsatz neuer Medien angeht, den Burkard gerne als Teil des Ganzen hätte.
Zu den Veranstaltungen, an denen der Huko dieses Jahr beteiligt ist, gehören des Weiteren die Kerweeröffnung und -beerdigung Mitte Oktober sowie die gleichzeitig stattfindende Hobbykünstlerausstellung in der Kurpfalzhalle. Außerdem steht wie üblich am ersten Adventswochenende der Kunsthandwerkliche Weihnachtsmarkt mit Kinderprogramm an.
Die Oftersheimer planen zudem noch ihren großen Jahresausflug im Juni, der sie voraussichtlich nach Neidenstein führen wird – einen kleinen Ort mit viel Geschichte und einer Burg, in dem ein früherer Kollege von Burkard und Frei im Heimatverein aktiv ist. Da soll es im Spätsommer auch einen Gegenbesuch im Oftersheimer Gemeindemuseum geben.
Sorgenvoller Blick in die Zukunft
Doch es sind eben nicht nur die Veranstaltungen, die das Jahr des Huko prägen – ganz besonders dieses Jahr nicht, wie Dieter Burkard mit hörbarer Sorge betont. Was ihn besorgt, ist eine an sich erst mal sehr interessante Aktion – das Projekt Kleindenkmäler. Dessen Ziel ist es, eine vollständige Dokumentation aller Kleindenkmäler – gemeint sind beispielsweise Wegkreuze oder Grenzsteine – in Baden zu veröffentlichen. Daraus sollen zwei Bände mit Bildern und Erklärungen aller Denkmäler werden. In Württemberg ist das bereits geschehen.
Für Oftersheim möchte der Huko daran natürlich mitwirken, was allerdings nicht einfach ist. Denn der logistische Aufwand ist groß, wie Burkard erklärt. „Man muss zunächst mal alle Kleindenkmäler kennen. Dann muss man ja zu allen hinfahren, sie aus mehreren Perspektiven fotografieren und eventuelle Beschriftungen erklären.“ Das Problem: Ein Huko-Mitglied hatte sich bereits bereiterklärt, diese Aufgabe federführend zu übernehmen, verstarb aber überraschend im Oktober vergangenen Jahres.
Die technische Umsetzung bereitet Burkard indes weniger Sorgen. Die zuständige Stelle beim Landratsamt, die all das Material sammelt und für das Projekt aufbereitet und weiterleitet, würde die Erläuterungen sogar handschriftlich nehmen, wie er erklärt. Und doch gibt er unumwunden zu: „Wir würden uns unheimlich über Unterstützung von außerhalb des Vereins freuen. Vielleicht findet sich ja jemand, der sich gerne beteiligen würde.“
Was der Heimat- und Kulturkreis jedes Jahr für Oftersheim tut, ist am Pogramm gut abzulesen. Womöglich möchte nun der eine oder andere Oftersheimer seinerseits dem Verein aushelfen.
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