Kleine Bühne

Ein Klassentreffen mit Jubiläumsfaktor

Leidenschaftliche Laienschauspielen proben für interaktives neues Stück – Start der Aufführungen im März 2025

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mon
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Proben für das Stück „Das Klassentreffen“: Jürgen Petzold (v.l.), Ingo Paul, Melanie Hillengaß, Thomas Widenka, Heidi Vogt, Simone Fackel, Martin Bredereck und Michael Wagner von der Kleinen Bühne Oftersheim. © Montalbano

Oftersheim. Es mag unglaublich klingen, aber tatsächlich feiert die Kleine Bühne Oftersheim nächstes Jahr den fünfzigsten Geburtstag. Das ist ein halbes Jahrhundert Spaß für Akteure und Zuschauer in Mundart und viele Aufführungen, die einfach eine gute Zeit bedeuten. Und nicht zu vergessen: Der Lohn des Ensembles ist ausschließlich der Spaß, den sie alle selbst beim Proben und den Auftritten haben, die Freude in den Augen der Zuschauer und natürlich deren kräftiger Applaus. Denn alle Einnahmen kommen wohltätigen Zwecken zugute.

Zum 50-Jährigen hat sich die Gruppe rund um Heidi Vogt etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Neben einer Verlosung zu allen Auftrittsterminen von jeweils dreimal zwei Karten für die Aufführung im Folgejahr wird es im März 2025 erstmals ein „interaktives Stück“ geben, bei dem die Zuschauer den Verlauf der Geschichte beeinflussen können. Spannend! Unsere Zeitung war bei einer der ersten Proben dabei.

Ojemine, Amanda Holzmeier (Simone Fackel) und Freundin Franziska Gierig (Heidi Vogt) erfahren von einem Klassentreffen im Nachbarort. Da schmieden sie umgehend Päne, auch selbst eines zu veranstalten. Was ihnen als Spitzenidee erscheint, scheint für die beiden ausgewählten Ehemänner Franz-Josef (Martin Bredereck) und August (Ingo Paul) nicht zu gelten. Denn rein äußerlich gibt es hier ein paar Probleme. Die Damen meinen, sie seien zu unansehnlich und dick geworden und so nicht präsentabel. Das muss natürlich umgehend geändert werden. Zumindest nach Ansicht der Gattinnen. Und, ach du Schreck, auch Elisabeth (Erika Bartelmeß) wird eingeladen, die Klassenschönheit von einst, heiß begehrt und lebenslustige Gespielin von so einigen Herren.

Desaster droht

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Von
Marcus Oehler
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Genau wie Casanova Johannes, der nach Amerika ausgewandert ist. Das geplante Klassentreffen droht gänzlich zu einem Desaster zu werden, da es ein dunkles Geheimnis um Elisabeths flippige Tochter Kathy (Melanie Hillengaß) gibt, das auf keinen Fall auffliegen darf. Aber wird das gelingen? Eventuell kann ja Postbote Ferdinand Specht unwissentlich helfen, gespielt von Michael Wagner. Zu dumm nur, dass seine Frau Paula (Uli Vay) die gesprächige „Dorfratsche“ ist.

Und wenn dann noch einer der ehemaligen Klassenkameraden eine Stripperin als Angetraute mitbringt und sich Opa Holzmeier (Thomas Widenka) kräftig einmischt, ist das große (und besonders lustige) Chaos vorprogrammiert. Auch mit im Team sind wieder Andreas Vogt in der Rolle des Holzmeier-Sohn Markus und neu im Team, Jürgen Petzold als Frauenschwarm Johannes Martin. Mit Laienschauspiel-Erfahrung ausgestattet, springt er für den diesmal verhinderten Steffen Becker ein.

Erst zum dritten Mal trifft sich das Ensemble im evangelischen Gemeindehaus, um für das neue Stück zu proben. Die Texte sitzen mal mehr, mal noch nicht so ganz. Umso lustiger.

Auch, als Martin Bredereck als Franz-Josef sagt, um für die amerikanische Stripperin vorbereitet zu sein: „Also, auf geht es, Concentration, mir müssen üben! ‚How are you? Das heißt ‚Wie geht es dir?’ Sprecht mal alle nach“, und Ferdinand und Opa Holzmeier antworten „Hauu ar iu? Hauuuu aaar iu?“ Da bleibt selbst bei der im Proberaum versammelten Truppe kein Auge trocken, so wie kommenden März ohne Zweifel auch beim Publikum.

Heidi Vogt gibt ein paar Einblicke: „Zum Jubiläum wollten wir etwas Besonderes machen und feiern es nun auf diese Weise gemeinsam mit dem Publikum.“ Das Stück sei schon für letztes Jahr in der engeren Wahl gewesen. Aber es sei, da besonders geeignet, für das Jubiläum aufgehoben worden. Zwar nicht auf der Bühne, aber genauso wichtig seien auch Natalia Aiello (Maske) und Cornelia Rösch (Souflage) wieder dabei.

Neuzugang Jürgen Petzold verriet: „Ich traf Michael Wagner zufällig im Sportstudio und wir kamen ins Gespräch, da er sich vorher über das Schauspielen unterhalten hatte. Als er erfuhr, dass ich früher schon bei der Kurpfälzer Bühne in Schwetzingen war, lud er mich ein. Und hier bin ich.“ mon

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