Oftersheim. Es ist ein kleines Unternehmen im Oftersheimer Gewerbegebiet Hardtwald. Nur 20 Mitarbeiter. Aber Sandra Manni und ihr Vater Bernhard Müller, die gemeinsam das Familienunternehmen „Ciling“ führen, haben Großes vor. Die Firma, die sich vor 26 Jahren mit ihrer Konzentration auf Spanndecken, Beleuchtung und mittlerweile auch Infrarot-Heizsystem auf den Weg gemacht hat, will dem Narrativ rund um die Wärmewende, die vor allem mittels Wärmepumpe gelingen soll, etwas entgegensetzen.
Für Mani und Müller ist die Konzentration auf die Wärmepumpe beim Heizen ein Fehler. Das Infrarotsystem sei, so Müller im Rahmen des ersten „Experten-Energie-Tags“, der Wärmepumpe mindestens ebenbürtig und in Teilen auch überlegen.
Was bei der Wärmewende geht und was nicht geht
Mit dem Aktionstag will das Ciling-Team vor allem die Dialogbasis erweitern. Entscheidend sei, so Manni, dass die Menschen rund um die Energie wüssten, was geht und was nicht geht. Rund ums Wohnen und die Mobilität müsse Energie neu gedacht werden. Und zwar so weit wie möglich technikoffen. Das sei, so Müller lächelnd, keine Annäherung an die FDP. Die Energie-Bilanz von E-Fuels, also strombasierten synthetischen Kraftstoffen, sei tatsächlich schlecht. Ganz im Gegenteil zu den Heizsystemen auf Infrarotbasis.
Anders als bei klassischen Heizungen, sei es fossil oder regenerativ, werde bei Infrarotheizungen nicht primär die Luft erwärmt, sondern Gegenstände – und über diese erwärmt sich dann wiederum die Luft. Das sei der Mechanismus der Sonne. „Jeder kennt das, wenn man im Winter in der Sonne steht: Die Luft ist kalt, aber auf der Haut wird es warm.“ Bei den Infrarotsystemen von „Ciling“ natürlich mit einem deutlich höheren technischen Wirkungsgrad.
Unternehmen in Oftersheim erklärt, wie Infrarotheizungen funktionieren
Verbaut werden die Infrarotheizungen meist unter einer der Spanndecken, die das Unternehmen als Unterdecken-System über alte Decken installiert. Es geht aber auch an der Wand oder im Boden. Der Stromverbrauch der Infrarotheizung sei dabei vergleichbar mit dem Stromverbrauch einer Wärmepumpe.
„Großer Vorteil: Das Infrarotsystem ist komplett wartungsfrei.“ Und der Einbau sei günstiger. Eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung koste, so Müller, locker 70 000 bis 80 000 Euro. „Bei uns gibt es dazu noch die Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine neue Decke.“ Beim Wettbewerb der Systeme müsse auch die Energie und CO2-Bilanz bei der Produktion berücksichtigt werden, und hier habe laut Müller das Infrarotsystem der Firma Ciling die Nase klar vorne.
Infrarotheizung als Alternative zur Wärmepumpe als "Game-Changer"
Vorsichtig müsse man aber bei der Auswahl der Infrarotsystemen sein. Es gebe auf dem Markt einiges, dass kaum wirklich Heizkraft entwickle. Infrarotheizsysteme müssen an den jeweiligen Raum genau angepasst werden. Was nütze ein Infrarotgerät in einem 2,50 Meter hohen Raum, wenn die Strahlung nur gut einen Meter schafft? Nichts! Aber richtig beraten und handwerklich gut umgesetzt, seien Infrarotheizungen bei der angepeilten Wärmewende ein „Game-Changer“.
Der „Experten-Energie-Tag“ rund um die Infrarot-Heizungssysteme, PV-Anlagen, Elektromobilität und deren Finanzierung hat bei den Fachbesuchern sichtlich Eindruck gemacht. Es gebe viel Fachwissen in Deutschland. Es werde also Zeit, so der Tenor unter den vielen Besuchern, dass das mehr gesehen und genutzt werde.
Info: Informationen zum Unternehmen Ciling sowie zu Infrarotheizungen gibt es bei einem Klick auf die hinterlegten Websites.
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