Oftersheim. Die Hardtgemeinde hat eines ihrer Traditionslokale wieder –im neuen, jungen Gewand. Der erst 30 Jahre alte Simon Kolar betreibt seit kurzem zusammen mit seiner Mutter Maria den Landhof am Eingang zur Hardtwaldsiedlung. In enger Absprache mit Gerd Uhrig, dem Besitzer und ehemaligen Betreiber der jahrzehntelang etablierten Lokalität, bietet das neue Küchenteam eine moderne Interpretation gutbürgerlicher deutscher Küche. Das Ambiente der dunklen Gasträume wurde um farbenfrohe Kunstwerke von Simon Kolars Mutter und einen angesagten Lounge-Stil erweitert. Und mit 120 Plätzen im Erdgeschoss, weiteren 70 im darüber gelegenen Saal sowie einer großen Terrasse sind im Landhof endlich wieder Feste und Veranstaltungen aller Art möglich.
„Wir können unseren Gästen einen edlen Abend auf höchstem Niveau bieten, aber bei uns kann man auch einfach gemütlich mit Freunden und Kindern Zeit verbringen und ohne übertriebenen Aufwand lecker essen gehen“, umreißt Simon Kolar das Konzept, das an Traditionen anknüpfen und neue Akzente setzen soll. „Natürlich bekommen unsere Gäste bei uns einige der von früher bekannten Spezialitäten, wie den Landhoftopf mit Rinder- und Schweinelendchen, geschwenkten Pilzen im Speckrahm, Blattspinat und Butterspätzle. Und freitags ist bei uns traditionell Backfischtag. Gleichzeitig bieten wir eine große Auswahl an Tapas, besonderen Steaks und veganen Alternativen –immer frisch und in bester Qualität.“
In Oftersheim aufgewachsen
Die Verbindung von klassischer deutscher Küche und kreativer Interpretation spiegelt Simon Kolars Werdegang wider. In Oftersheim und Schwetzingen aufgewachsen, war die Gastronomie schon von klein auf sein Lebensmittelpunkt: Seine Mutter Maria betrieb bis 2011 das Restaurant Birkeneck in der Saarstraße. Und Simon Kolar war stets dabei, half in der Küche, lernte die Grundlagen des Handwerks und die Feinheiten im Gästeservice.
Nach seinem Studium im Ausland blieb er der Region und dem Familienbetrieb treu: Zusammen mit seiner Mutter führte er den Löwen und das Restaurant Weingärtner in Mannheim-Seckenheim. Parallel engagierte er sich in modernen Formen des Küchenhandwerks und gründete in Hamburg die Guerilla Chefs, ein Netzwerk von jungen Köchen und Kochbegeisterten. Per Internet und Social Media baute er sich eine Fangemeinde auf, die sich im gesamten deutschsprachigen Raum interaktiv austauscht und das Handwerk des Kochs zukunftsfähig machen will - mit frischen Ideen, engem Austausch und viel Kreativität.
Nur durch Zufall erfuhr Simon Kolar Anfang des Jahres davon, dass der Landhof in seinem Heimatort weiterhin leer stand. Und nach einem intensiven Gespräch mit Besitzer Gerd Uhrig waren sich der junge, innovationsgetriebene Küchenrebell und der alteingesessene, traditionsbewusste Wirt schnell einig: Der Landhof soll wieder eine Zukunft haben, bei der die bewährte Vergangenheit nicht vergessen wird. „Ich finde, das passt sehr gut zu unserer Region: Aufgeschlossen und traditionsbewusst, so sind wir Kurpfälzer“, sagt Simon Kolar.
Und in Krisenzeiten kann man sich auf die Kurpfälzer verlassen: Denn sie unterstützten das frisch gegründete Unternehmen, noch bevor es richtig losgehen konnte. Eigentlich sollte Ende März die große Wiedereröffnung gefeiert werden – bis die Corona-Pandemie die Pläne zunichtemachte.
„Das war natürlich ein Schock. Neben all dem menschlichen Leid traf uns das – wie auch die restliche Gastro-Branche – existenziell. So einen Betrieb neu zu eröffnen ist schließlich mit hohen Investitionen verbunden. Aber dann haben wir uns auf unser Können und unsere Kreativität besonnen und einfach mit einem außergewöhnlichen Lieferdienst begonnen – auf hohem Niveau und mit viel Werbung über die sozialen Netzwerke. Und es hat geklappt, weil man sich auf die Menschen in unserer Region eben einfach verlassen kann“, erzählt Simon Kolar sichtlich gerührt.
Viele Einwohner von Schwetzingen und Oftersheim probierten das neue Angebot trotz der Krise gerne aus. Besonders viel Zuspruch kam aus der Hardtwaldsiedlung, wo die Neueröffnung des Restaurants direkt vor der Haustür auf große Begeisterung stieß.
Dank der vielen Rückmeldungen konnte Simon Kolar die Speisekarte noch etwas nachjustieren und so den Start in den regulären Betrieb perfekt meistern: Seit rund zwei Wochen hat der Landhof geöffnet, natürlich mit dem obligatorischen Hygienekonzept. „Wir haben sogar einen datenschutzkonformen Online-Check-in. Ist doch klar, dass wir auch bei solchen Details mit der Zeit gehen“, sagt Simon Kolar. „Und für die Traditionalisten unter unseren Gästen kümmert sich selbstverständlich unser Serviceteam um alles. Wir können eben beides – gutbürgerlich und innovativ.“
Restaurant Landhof
Das Restaurant „Landhof by Simon Kolar“ befindet sich am Eingang zur Hardtwaldsiedlung, Am Fuhrmannsweg 1-2, in Oftersheim.
Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Samstag von 17 bis 23 Uhr und Sonntag von 12 bis 23 Uhr. Montag und Dienstag ist Ruhetag. Veranstaltungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Infos und Reservierung unter Telefon 06202/4 09 14 50, per Mail an info@restaurant-landhof.de oder unter www.restaurant-landhof.de.
Wegen der Corona-Vorgaben müssen die obligatorischen Abstandsregeln eingehalten werden. Genug Platz ist aber vorhanden: Es gibt 120 Plätze in den drei Haupträumen und rund 70 auf der Terrasse. beju
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