Oftersheim. In Sachen Wichtigkeit für den motorisierten Verkehr gibt es wohl nur eine Strecke, die in Oftersheim der Mannheimer Straße zumindest ansatzweise Konkurrenz machen kann: die Heidelberger Straße. So groß der Unmut, insbesondere seit Sommer 2022, bei Anwohnern war, vor allem in jenen Straßen, durch die die Busse umgeleitet wurden: Man darf nicht vergessen, dass die Sanierung nicht die einzige Maßnahme dieser Art in Oftersheim in den vergangenen Jahren war.
Denn 2015 gab es Kanalsanierungen mit Sperrungen auch in der Heidelberger Straße – ebenfalls zu Ungunsten der Anwohner derjenigen Gebiete, die im direkten Umfeld der von Bauarbeiten betroffenen Straße liegen. Eine kurze Zeitreise: Im Mai 2015 beschließt der Gemeinderat in einer Sitzung die Vergabe der Tiefbauarbeiten für den Erd-, Entwässerungskanal- und Verkehrswegebau in Höhe von 475 000 Euro an eine Bietergemeinschaft. Das Angebot lag damals deutlich unter dem, was die Verwaltung vorher erwartet hatte.
Bauarbeiten in Oftersheim damals im Zeitplan
Einen Monat später beginnen die Arbeiten am Hauptkanal im Abschnitt der Heidelberger Straße zwischen Mannheimer Straße und Leimbach und die Durchfahrt wird gesperrt.
Im August, zwei Monate nach Start der Sanierung und Einrichtung einer Umleitung, hört sich diese Zeitung bei Anwohnern um, wie sie die Baustelle erleben und holt auch einen Kommentar des damaligen Bürgermeisters Jens Geiß ein. Dieser verkündet, dass sich die Bauarbeiten im Zeitplan befinden, appelliert aber vor allem an Autofahrer, die die Sperrung durch den Hardtwaldring umfahren müssen, sich an die dortige Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde zu halten, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Entspannte Oftersheimer Bürger
Die befragten Anwohner indes geben sich entspannt und zeigen Verständnis dafür, dass die Arbeiten am Hauptkanal nun einmal notwendig seien. Allerdings gibt es Kritik für mangelnde oder unübersichtliche Beschilderung im Baustellenbereich und einige durchaus brenzlige Stellen für Fußgänger und Radfahrer.
Im September 2015 berichtet die Schwetzinger Zeitung erneut über den Stand der Arbeiten, die zu diesem Zeitpunkt immer noch im Zeitplan liegen. Der Hauptkanal ist da bereits verlegt, eine Sperrung vor dem Siegwald-Kehder-Haus gibt es aber weiterhin. Das liegt daran, dass Hausanschlüsse erneuert werden müssen und der komplette Straßenbauteil der Arbeiten noch folgt. Das Einzige, was 2015 die Arbeiten erschwert, sind Witterungsbedingungen – seinerzeit schwere Regenfälle.
Letztlich sind die Maßnahmen in Heidelberger und Mannheimer Straße aber nur teilweise vergleichbar. Vier Monate Bauzeit stehen gut eineinhalb Jahre gegenüber und somit Busumleitungen durch ein sonst ruhiges Wohngebiet.
Zudem hat sich in den Jahren dazwischen vieles geändert – besonders was die Vergabe von Aufträgen und Lieferungsbedingungen bei Baumaterialien betrifft. Was jedoch beide Maßnahmen eint: Sanierungsarbeiten lassen sich letztlich nicht vermeiden.
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