Weihnachtszauber

Heimelige Adventsstimmung rund ums Heimatmuseum in Oftersheim

Der Heimat- und Kulturkreis Oftersheim initierte am Wochenende den 38. Weihnachtsmarkt rund um das Heimatmuseum. Über 20 Stände warteten mit schöner Deko, Accessoires und mehr auf.

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Sabine Zeuner
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Wärmendes aus Wolle für die Menschen und viel Glitzerklimbim für die Dekoration der heimischen Wohnungen hat der Weih-nachtsmarkt in Oftersheim zu bieten. © © Sabine Zeuner

Oftersheim. In der Nacht zum 2. Dezember hatte es geschneit – kaum besser konnte das tolle, heimelige Ambiente rund um das Heimatmuseum in Oftersheim mit seinen zwei Höfen für den 38. Weihnachtsmarkt in Szene gesetzt werden.

Kurz vor der Eröffnung herrschte schon reges Treiben an den über 20 Ständen mit allerlei Schönem zur Dekoration, Leckerem für den Genuss und Wärmendem für Leib und Seele. Glühwein, dampfend heiß im Becher dazu eine frische Waffel und für alle, die es deftiger mögen gab es Schupfnudeln mit Kraut – ein Rundum-zufrieden-Angebot für alle Gäste. Und die kamen zahlreich – schauten, redeten und kauften. Am meisten hatte sich die acht Jahre alte Leonie auf die knusprige Waffel gefreut, die sie „total lecker“ findet. Ihre Familie stand noch an, war aber kurze Zeit später an einem der Stehtische, bestens versorgt mit dem süßen Backwerk, zu finden.

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Oftersheim: 38. Weihnachtsmarkt im Heimatmuseum

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Beim Schlendern entlang der schön dekorierten Stände fand man alles, was das Herz begehrte: Roberto Baronello aus Ketsch etwa ergatterte einen wunderbar dekorierten Adventskranz. „Ein Geschenk an meine Frau“, verriet er in Bezug auf das vorweihnachtliche Symbol.

Weihnachtsmarkt rund ums Heimatmuseum in Oftersheim: Rot ist wieder angesagt

Auffallend: Die Farbe Rot hält wieder überwiegend Einzug beim weihnachtlichen Schmuck. Claudia Weber hat Weihnachtswichtel aus Naturmaterialien gebastelt – eine rote Weihnachtskugel blitzt als verfrorene Nase mitten unter der rot-weißen Mütze hervor. Weber verarbeitet Holz, Tannen- und Fichtenzweige, Äste und vieles aus der Natur auch an ihren Adventskränzen, die am Vortag des ersten Advents einen ordentlichen Absatz fanden.

Majanne Kroencke zeigt Kater „Kasimir“ mit Rapsfüllung. Ein Kater, der wärmt. © © Sabine Zeuner

Bei Sibylle Grab grinsten die Weihnachtswichtel meist unter roten Mützen, oft mit roten Pullis oder Jacken an, manchmal aber auch kunterbunt von schwarz angemalten Holzscheiben. Die dunkle Farbe bildet einen perfekten Kontrast zu den farbenfroh leuchtenden Figuren. Topflappen, die wie Eulen aussehen, Körbchen aus Stoffresten, aber auch Minitäschchen mit Karabinerhaken für Hundeleckerlis, Kleingeld oder den Schlüssel direkt am Hosenbund oder Gürtel zu befestigen, hatten Sonja Nirmaier und Gabi Laubscher mitgebracht. Bei Majanne Kroencke aus Meckesheim wurden aus geschenkten Stoffresten warme Kater namens „Kasimir“, die dank Rapsfüllung dauerhaft Wärme schenken, Stirnbänder und aus den schier unverwüstlichen Jeanshosen moderne Rucksäcke. In allen Farben des Regenbogens waren die gedoppelten Rippstrickmützen aufgestapelt, die bei Klein und Groß gut ankamen. Liköre, Marmeladen in allen Geschmacksrichtungen und Quittenbrot gehörten neben in Makramee-Technik zu Windlichtern verzierten Gläsern, Schals, Mützen und Socken aus Wolle zu den Rennern. Auch aus Wolle machte Ilona Fischer-Volk die von der Hippiezeit inspirierten Hängelampions in Häkeloptik.

Roberto Baronello aus Ketsch hat den perfekten Adventskranz gefunden, den er seiner Frau mitbringt. © © Sabine Zeuner

Fast stündlich lockten Auftritte von kleinen und größeren Menschen in die Höfe der beiden Nachbargebäude: Kinder des St.-Kilian-Kindergartens, Grundschüler der Friedrich-Ebert-Schule und Schüler der Theodor-Heuss-Schule sangen von der Vorweihnachtszeit und davon, dass man beim Adventskalender „so ganz aus Versehen“ schon mal für zwei Tage hintereinander naschen kann und dass die Wartezeit bis zum Heiligen Abend doch ganz schön lang ist.

Im Gewölbekeller entstanden am großen Basteltisch nachhaltige Nikoläuse aus Pappröhren, die ausreichend Platz für Kleinigkeiten bieten. Alphornbläser, Musikverein und Posaunenchor holten instrumental viel Stimmung aufs Areal.

Weihnachtsmarkt rund ums Heimatmuseum in Oftersheim: Die Herren mit großer Klappe

Die vielen Helfer im Hintergrund und während der beiden Markttage sind es, so Dieter Burkard, der Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises Oftersheim, die den Markt lebendig machen, dafür sorgen, dass alles läuft und, dass der Markt überhaupt stattfinden kann. „Ich kann nicht genug danke sagen für die unermüdlichen Helfer“, betonte er, denn auch der Oftersheimer Verein hat mit dem Altersdurchschnitt der Aktiven zu kämpfen, zudem habe die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Dennoch sei man glücklich, noch viele Aktivposten zu haben.

Herzig: Am Brunnen im Hof singen die Kinder aus dem Kindergarten St. Kilian vom Winter, der Advents- und Weihnachtszeit. © © Sabine Zeuner

Zu denen zählt Yvonne Wierer, die nicht nur mit ihren fruchtigen Marmelade-Kreationen ein fester Marktbestandteil ist, sondern als Leiterin des Arbeitskreises Volkskunde und Brauchtum alljährlich verschiedene Aktionen startet. In diesem Jahr haben die Damen in allen heimischen Lagerkisten nachgeschaut und die unterschiedlichsten Nussknacker ins Marktcafé mitgebracht. Dort standen sie, sauber aufgereiht, an den Fenstern und luden ein zu ergründen, wie verschieden sie alle sind. Scheinbar grimmig blickend und dann doch fast gütig mit einem verschmitzten Lächeln unterm Bart, mal in blauer, mal in roter Kleidung, mit Zylinder, Mütze, Rauschebart in weiß oder grau oder Kappe. Was alle eint ist die große Klappe, die dazu dienen soll, Nüsse zu knacken. Äußerst gelungen kann man dem kleinen Markt attestieren, der alljährlich Besonderes bietet.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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